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Elfentausch

Elfentausch

Titel: Elfentausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asaro Verlag
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Holzbänkchen draußen sitzen und Säfte oder ein Bier oder Schnäpschen zu sich nehmen. Wer etwas mit nach Hause nehmen wollte, konnte seine Trinkflasche am Zapfhahn auffüllen lassen oder im neu eingerichteten Saftladen gleich nebenan einkaufen. Da es schönes Wetter war, hatten sich die Alkobolde zu einem Frühschoppen im Freien versammelt und waren schon leicht angeheitert, als Tamara und ihre Begleiter eintrafen. Evelin konnte schon von Weitem die kleinen Gestalten sehen, die auf den Bänkchen saßen und sich aus steinernen Krügen lachend zuprosteten.
     
    Gut gelaunt ging das durstige Trio schnurstracks auf die Kobolde zu. Als diese jedoch Tamara, Evelin und Börti näher kommen sahen, wurden alle mucksmäuschenstill und starrten die merkwürdige Truppe an. Die Naturwesen hatten sich bisher stets darauf verlassen, dass ein Mensch sie nicht sehen konnte, aber mit diesem Mädchen musste es anders sein – wie sonst könnte sie einen Himbeerwichtel in ihrer Tasche spazieren tragen und von einer Elfe geführt werden? Die kleinen Wichtel und Kobolde waren leicht beunruhigt, aber sie könnten im Notfall in kleinen Erdtunneln verschwinden, in die Evelin nicht hineinpassen würde, also bestand keine wirklich große Gefahr. So saßen sie einfach nur da und warteten, bis Evelin in Hörweite kam. Als die Wanderer direkt vor der Wirtschaft standen, ging Evelin in die Hocke – wobei sie fast Börti aus der Tasche fallen ließ. Er quiekte entsetzt und die Kobolde hielten den Atem an. Aber sie konnte ihn rechtzeitig auffangen und setzte ihn vor den Kobolden auf den Boden. Tamara landete ebenfalls, sodass alle sich bequem miteinander unterhalten konnten.
     
    »Hallo«, sagte Evelin. »Ich bin Evelin und Börti und ich begleiten unsere Freundin Tamara zu der Sumpfhexe, um sie um einen Zauber zu bitten. Jetzt sind wir schon länger unterwegs und haben Durst. Könnten wir wohl etwas Saft bekommen?« Sie sah erwartungsvoll zu dem Kobold mit der weißen Schürze, der anscheinend hier bediente oder sogar der Chef war.
    Doch die Kobolde starrten zunehmend entsetzt von einem zum anderen. »Ihr wollt zur Sumpfhexe?«, fragte der Kobold Michi, der sich als Erster wieder erholt hatte. »Seid ihr besonders mutig oder total bescheuert? Ihr könnt doch nicht einfach bei der Sumpfhexe vorbeischauen und sie um einen Zauber bitten. Sie wird euch ihrem Schrumpfdrachen zum Fraß vorwerfen! Oder vielleicht Schlimmeres!«
    Jetzt ergriff Tamara das Wort: »Wart ihr denn schon einmal bei der Hexe? Anstatt uns Angst zu machen, könntet ihr uns doch vielleicht helfen oder uns ein paar gute Ratschläge geben!«
    »Warum sollten wir euch denn helfen?«, höhnte nun Kobold Ossi. »Ihr seid Fremde für uns. Warum sollten wir uns für Unbekannte möglicherweise in Gefahr begeben?«
    »Weil ihr freundlich und hilfsbereit seid?«, schlug Börti vor.
    »Seit wann sind wir den freundlich und hilfsbereit, Jungs?«, rief Benny, der Wirt. »Wir sind Alkobolde. Uns interessiert nur unser Geschäft und was wir dabei verdienen können. Also vergesst die Ratschläge und kommt zum Geschäftlichen. Wenn ihr was bestellt, müsst ihr dafür bezahlen.«
    »Bezahlen?«, fragte Evelin. »Ich habe doch gar kein Geld dabei.«
    »Dein Geld nützt uns auch gar nichts, Herzchen«, sagte Benny, als ob er mit einem besonders zurückgebliebenen Troll reden würde. »Wir kommen selten in eure Städte, um es auszugeben.« Die Kobolde lachten grölend.
    Tamara und Börti sahen einander an. »Wir haben leider auch nichts dabei!«, sagten sie bedauernd.
    »Aber wir haben doch Durst!«, sagte Evelin ganz verschüchtert.
    »Schon klar, Schätzchen«, sagte Hugo lallend. »Aber warum sollten wir dir etwas umsonst abgeben? Was kannst Du uns dafür anbieten?«
    Evelin blickte Hilfe suchend zu Tamara und Börti. »Womit bezahlt man denn so bei euch?«, fragte sie. Tamara zuckte mit den Schultern, sie hatte noch nie Alkobolde getroffen. Bei ihr zu Hause konnte man die Erzeugnisse, die die jeweilige Gruppe herstellte oder anbaute gegen die der anderen eintauschen. Geld gab es bei den Elfen in ihrem Wohngebiet nicht. Erwartungsvoll blickten deshalb beide zu Börti. »Du kennst dich doch hier aus, Börti!«, sagte Evelin. »Wie sollen wir denn bezahlen?«
    Börti sagte kleinlaut: »Wir bezahlen mit Sachen, die wir gesammelt oder gebastelt oder gefunden haben. Manchmal verlieren Menschen ganz interessante Dinge. Die sind dann ganz besonders wertvoll und man kann davon leben wie ein König. Aber

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