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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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Rammstein. Zwar schon etwas älter, aber trotzdem genau ihre Geschmacksrichtung. Da sich hinter der Stahltür niemand rührte, griff sie zögerlich nach dem Knauf.
Ach, was soll’s. Ich versuch’s einfach. Wenn die mich nicht drin haben wollen, sollen sie es mir eben ins Gesicht sagen
.
    In dem Moment erklang das leise Lachen einer Frau. Jenny drehte sich um, suchte im Halbdunkel zwischen den vereinzelten Laternen nach der Verursacherin. Aber da war niemand.
Verdammte Paranoia!
, schimpfte sie. Trotzdem stellten sich ihr die Nackenhärchen auf. Sie hatte das ungute Gefühl, beobachtet zu werden.
    Gerade wollte sie ihre Hand erneut nach dem Knauf ausstrecken, da erklang ein tiefes, lang gezogenes Knurren. Und ehe sie sich in das sichere Innere retten konnte, stand eine Frau in mittelalterlichem Kostüm neben ihr.
    In Panik lief Jenny los! Sie rannte die Gasse entlang, in die nächste Querstraße und auf einen Mann zu, der dort im Schatten eines Hauseingangs stand. »Hilfe! Bitte helfen Sie mir!«, rief sie und verfluchte sich, diese Worte nicht im Sprachlexikon nachgeschlagen zu haben. Doch der Mann schien sie zu verstehen, denn er kam ihr tatsächlich entgegen.
    Jenny wollte dem Herrgott für diesen Schutzengel in der Not danken, als der Fremde sich im Schein der Laterne ins Gegenteil eines Engels verwandelte. Wie in Zeitraffer verdörrten seine Arme und Beine; sein ganzer Körper wurden sehnig, dann knöcherig. Das Gesicht des Monstrums glich einem mit grauer Haut überzogenen Totenschädel. Über den löchrigen Kopf verteilt sprossen vereinzelte Haarbüschel.
    »Komm, komm, kleines Mädchen«, wisperte er mit belegter Stimme. »Komm, komm.«
    Jenny spürte einen Windhauch im Rücken und schrie auf. Sie schlug einen Haken, ruderte voller Angst wild mit den Armen um sich. Und sie lief weiter, quer über einen kleinen verlassenen Platz und durch eine Seitengasse auf den Markt zu, auf dem sie mit Karen mittags in der Sonne gesessen hatte.
Eine Kirche! Hier am Eck ist eine Jesuitenkirche
, erinnerte sie sich, schlug abermals einen Haken und preschte auf den Eingang zu. Doch die Tür war verschlossen.
    »Gott, hilf mir!«, flehte Jenny unter Tränen.
    Ein weiblicher Schatten legte sich über den ihren. Eine Hand griff nach ihr. Jenny versuchte sich wegzuducken, aber ihre Verfolgerin erwischte sie bei den Haaren, zerrte sie zurück. Lippen pressten sich an ihre Halsbeuge, dann fühlte sie einen Schmerz, als hätte man ihr einen Dolch ins Fleisch gestoßen.
    Die Unbekannte lachte. »Zu einfach. Viel zu einfach«, flüsterte sie und ließ Jenny los.
    Die Welt verschwamm vor Jennys Augen. Von Sinnen hastete sie weiter, prallte gegen einen Pfeiler, drehte sich, taumelte. Sie musste weiter, nur fort von hier. Während sie bergauf und eine schmale Brüstung entlanglief, erkannte sie die Gegend wieder. Gleich würde vor ihr das Michaelertor auftauchen. In der Gasse dort gab es Restaurants und Bars, also bestimmt Menschen!
    Doch als das Tor nur mehr eine Schrittlänge entfernt lag, holte der Schatten sie erneut ein, riss sie rückwärts zu Boden und warf sich auf sie. Jenny blickte in das Gesicht einer Frau, die in Kleidung und Haar einem alten Gemälde entsprungen zu sein schien. Ihre Umrisse leuchteten im Schein des halb vollen Mondes, genau wie ihre funkelnden Augen. In ihrem verzweifelten Überlebenskampf mobilisierte Jenny ihre letzten Kräfte und krallte sich mit ihren Nägeln in das Antlitz ihrer Peinigerin.
    Die Frau brüllte auf. Mit eisernem Griff packte sie Jennys Hände und biss ihr in beide Ballen sowie in die Finger. Schnelle tiefe Bisse, die sich über ihre Handgelenke, die Unterarme und am Hals fortsetzten. Dutzende Einstiche spitzer Zähne entzündeten eine Schreckenssymphonie der Schmerzen in Jennys Körper, bis ihr das Bewusstsein schwand. Als Letztes nahm sie wahr, dass Lippen ihre Nase und den Mund berührten. Doch ihr Geist war schon zu weit weg, um mehr als Verwunderung zu spüren.
    Vielleicht hat mir Karens Kerl irgendwelche harten Drogen in die Cola geschüttet
, dachte sie noch, dann war ihr Kampf vorbei.
    »Oje, oje!« Jarosh sprang aufgeregt um die Leiche herum. »Oje, oje! Das dürft Ihr nicht, Herrin. Nicht in der Öffentlichkeit! Die Leute werden kommen und schreien, wenn sie die Leiche sehen. Sie werden Euch eine Bestie nennen und jagen, wie sie es schon einmal getan haben!« Hektisch packte er einen Fuß der Toten und zerrte sie tiefer in die Häuserschatten.
    Elisabeth empfand eine

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