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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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klarer zu sehen!«
    Tanner bellte dem Elfen die Worte ins Gesicht und fand sich im nächsten Augenblick ohne Vorwarnung auf dem Boden wieder. Ein blitzschnell ausgeführter Fausthieb in den Magen hatte ihn gut zwei Meter rückwärts durchs Zimmer katapultiert. Zusammengekrümmt schnappte er nach Luft und suchte mit einer Hand Halt, um sich aufzurichten.
    »Ist schon gut, Cara.« Darbys Hündin war aufgesprungen und hatte sich mit drohend gesenktem Kopf schützend vor ihr Herrchen gestellt. »Er ist nur ein kranker Sterblicher.«
    An Tanner gerichtet sagte er: »Diese Gefühle machen euch schwach. Angst, Zweifel, Sorge. All das zieht euch Menschen die Energie ab, von der ihr sowieso nur ein lächerliches bisschen habt. Was ich der Gräfin geschenkt habe, war mehr als nur ihr Leben. Sie ist frei. Keine Grenze oder Moral kann sie aufhalten. Der Tod ist kein zwangsläufiges Ende. Falls du kleiner Wurm auch eine Portion dieses Wundertrunks ergattern willst, lerne, dich mir gegenüber zu benehmen. Ich bin Darby O’Gill. Und ich habe es verflucht noch mal verdient, mit Respekt behandelt zu werden!«
    Mühsam richtete sich Tanner auf und beugte sich vor, um seinen angeschlagenen Magen zu schonen. Er hasste es, der Unterlegene zu sein. Eine Entschuldigung kam ihm nicht über die Lippen. Aber er hatte einmal mehr erkannt, dass er dem Elfen körperlich nicht gewachsen war. Geistig allerdings sehr wohl. Es war offensichtlich, dass er unbeabsichtigt Darbys wunden Punkt erwischt hatte. Endlich eine Schwachstelle, an der er ansetzen konnte.
    Statt weiter auf Konfrontation zu gehen, drehte Tanner ihm den Rücken zu, schleppte sich schnaufend zur Minibar und nahm einen Sherry aus dem Türfach. »Jetzt brauche ich erst mal einen Verdauungsschnaps«, sagte er mit schiefem Lächeln. »Sie auch?«
    Der Elf starrte ihn an, als versuche er seine Reaktion einzuordnen, nickte dann aber und kam näher. »Whisky, wenn einer da ist.« Gemeinsam schraubten sie die Deckel der Fläschchen auf, prosteten sich versöhnlich zu und tranken in einem Zug.
    »Halten Sie sich deshalb unter Menschen auf?«, fragte Tanner, während er für Nachschub sorgte. »Hat man Ihre Talente in der Anderswelt nicht recht gewürdigt?«
    Darby lachte grimmig. »Das kann man so ausdrücken.«
    Die nächsten Stunden verbrachten sie plaudernd, und Tanner hatte seine Sorge um die Gräfin fast schon vergessen, als es an der Tür klopfte.
    »Wo habt Ihr verdammt noch mal gesteckt?«, rief Tanner, als er die Zimmertür öffnete und Elisabeth Báthory samt Diener auf dem Gang entdeckte. »Und wie seht Ihr überhaupt aus? Als hättet Ihr an einem Ringkampf teilgenommen.« Dann blieb sein Blick am angetrockneten Blut auf ihrer Kleidung hängen.
    Ohne auf irgendeine Etikette zu achten, packte er die Ausreißerin am Handgelenk und zog sie ins Zimmer. »Nicht mal vierundzwanzig Stunden wieder am Leben und schon in alte Gewohnheiten verfallen, wie?«
    Die Gräfin zeigte sich unbeeindruckt von seiner Strafpredigt, befreite sich ohne Hektik aus seinem Griff und machte es sich auf dem Sofa bequem. Also wandte Tanner sich in seiner Wut dem Ghul zu, nahm ihn am Schlafittchen und fragte: »Wie viele?«
    Der Untote krümmte sich unter dem vorwurfsvollen Blick. »Bloß eine«, antwortete er kleinlaut.
    Tanners Zorn, angeheizt durch den Alkohol und die vorher erlittene Niederlage, ließ sich nicht so schnell vertreiben. »Habt ihr wenigstens darauf geachtet, dass euch niemand gesehen hat? Habt ihr die Leiche entsorgt? Gibt es irgendwelche Beweise?«
    Jarosh hustete und schluckte schwer, als der Amerikaner ihn gegen die Wand drückte. »Ich habe getan, was ich konnte«, brachte er gequält heraus.
    Die Gräfin winkte ab. »Sie war ein Niemand. Eine Landstreicherin, die ziellos durch die Straßen zog. Die wird keiner vermissen. Aber sie hat mich auf den Geschmack gebracht. Wenn ihr nicht wollt, dass ich mir meine Spielgefährtinnen selbst aussuche, besorgt sie mir. Bald. Oder ich werde meine Zähne an euren Hälsen testen.« Zur Bekräftigung ihrer Worte zeigte sie ihr Vampirgebiss und ließ ein durchdringendes Knurren ertönen.
    Tanner blickte zu Darby, den dieses Schauspiel nicht zu beeindrucken schien. »Ihr droht uns?«, fragte Tanner so ungerührt wie möglich. »Warum seid Ihr dann überhaupt zurückgekommen?«
    »Du bist nicht dumm, das muss ich dir lassen«, gestand die Gräfin ihm zu. »Und du weißt sehr wohl, dass ich Hilfe brauche, um mich in dieser neuen Welt zurechtzufinden. Doch

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