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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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wird ihr diese Seite schnell offenbaren.«
    Robert nickte und wandte sich wieder der Suchtaste des Laptops zu. Er klickte einen weiteren Hotelnamen an, wählte die angezeigte Nummer und landete beim
Crowne Plaza
endlich einen Treffer. Er bat darum, mit Saul Tanner verbunden zu werden. Eine Nummer erschien auf dem Display, die Aufschluss über die Zimmernummer gab. Nach dem ersten Klingeln legte Robert auf.
    Sie waren also noch in der Stadt! Es war zu gefährlich und wenig Erfolg versprechend, wenn Anne und er einfach in Tanners Zimmer spazierten und den Amerikaner zur Rede stellten. Tanner hatte bereits bewiesen, dass er zu allem fähig war, und von Nadja wusste Robert, dass auch dieser Darby ein Kerl übelster Sorte sein musste, ohne Gewissen oder Skrupel.
    »Was jetzt?«, fragte er.
    Elisabeths Wiedererweckung hatte die Muse deutlich weniger bestürzt. Mit einem Gleichmut, der ihn fast schon zornig machte, hatte sie sich den Bericht seines Treffens mit Lorec angehört. Die magische Erschütterung war auch ihr nicht verborgen geblieben, doch berührten sie deren Folgen für die Menschheit sichtlich wenig. Annes Interesse an der Gräfin galt eher den Spuren ihres eigenen Blutes. Sie wollte Tanner erwischen und für seine Tat bestrafen, nichts weiter. Trotzdem überließ sie Robert das Austüfteln eines Schlachtplans.
    »Wir könnten das Hotel beschatten, um zu erkunden, ob die Gräfin bei ihnen ist. Vielleicht finden wir so heraus, was sie als Nächstes vorhaben.« Müde rieb er sich über die Augen. Er erinnerte sich nur zu gut an seine Reporterzeit: die stundenlange Warterei in Autos, an Straßenecken oder hinter Bäumen versteckt, nur um den ersehnten Schnappschuss zu ergattern, den die Zeitungen verlangten. Gefühlte Ewigkeiten des Nichtstuns, um einen von Nadja ersehnten Gesprächspartner in einer ruhigen Minute abzupassen. Harte Knochenarbeit war das gewesen. Als Journalist durfte man sich nicht ablenken lassen, musste sich konzentrieren, sonst verpasste man den entscheidenden Moment.
    Anne schien seine Gedanken zu erraten und schlug vor, allein zu gehen. »Ich brauche weniger Schlaf als du, und meine Sinne sind besser für einen nächtlichen Einsatz geeignet.«
    Lächelnd legte Robert den Kopf schief. »Es ist eigentlich nicht meine Art, Frauen im Stich zu lassen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ganz wie du willst.«
    Wie wenig Gefühl sie doch für das partnerschaftliche Miteinander besaß. Aber damit musste er sich endlich abfinden. Um guten Willen zu zeigen, sagte er: »Vielleicht könnte Lorec dir ab Mitternacht Gesellschaft leisten. So, wie er uns bereits geholfen hat, will er vielleicht wissen, wie die Sache weitergeht. Außerdem hättet ihr Gelegenheit, alte Zeiten wieder aufleben zu lassen.«
    Auf diese Worte hin bedachte Anne ihn mit einem Stirnrunzeln, nickte aber. »Keine schlechte Idee. Ich werde sehen, ob ich ihn erreichen kann.«
    Wenige Minuten nachdem die Kirchenglocken zwölf geschlagen hatten, erkannte Anne die Silhouette ihres alten Freundes im Dunkel der Häuserfronten. Er musste von seinem Versteck aus, das Robert erwähnt hatte, wie der Teufel gerannt sein oder aber ein zweites Lager in der Stadt besitzen, um zumindest Kleidung zu verstecken. Denn als Wolf trug er ja nichts am Leib außer seinem Fell.
    Anne hatte sich auf die halbkreisförmigen Steinquader, die wie eine Treppe angeordnet waren, gesetzt. Auf oberster Stufe waren Nadelbüsche in Blumenkästen gepflanzt worden, und im Schutz der Gewächse harrte sie schon seit gut zwei Stunden reglos aus. Einzig ihr Blinzeln und die gelegentliche Drehung des Kopfes wären einem aufmerksamen Betrachter aufgefallen. Ansonsten verschmolz ihr Körper mit der Nacht. Ein Talent, das ihr Vampirsein mit sich brachte.
    Lorec hielt schnurgerade auf sie zu. Wahrscheinlich witterte er ihren Geruch. Über die Zeit hatten sich seine Sinne auch in menschlicher Gestalt erhalten wie sein überaus empfindliches Gehör.
    An der Kreuzung, wo sich Trambahnschienen und Fußgängerzone trafen, hielt ihr alter Freund inne und sah sich um. Zu dieser Stunde waren nur mehr wenige Leute unterwegs. Als die Luft rein war, lief der Wolfsmann das letzte Stück geduckt, sprang auf allen vieren die Blöcke hinauf und hockte sich in einer fließenden Bewegung neben Anne in den Schneidersitz.
    »Hallo, schöne Frau«, flüsterte er zur Begrüßung. »Heute schon Glück bei der Jagd gehabt?«
    Die Vampirin verzog ihren Mund zu einem gefletschten Grinsen. »Mir ist nichts

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