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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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rasch wie möglich.
    »Was waren das bloß für Kerle?«, fragte Robert, bevor Nadja zu Wort kommen konnte. »So einen Dialekt habe ich noch nie gehört.«
    »Es könnte Gälisch gewesen sein«, schnaufte die Journalistin. Sie zog eine Bürste aus ihrer Handtasche und kämmte sich die widerspenstigen Haare, wie sie es oft tat, wenn sie sich aufregte. »Einen Namen habe ich verstanden. Offenbar den vom wichtigtuerischen Obermotz. O’Gill heißt er, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Gälisch? Die keltischen Dialekte werden doch nur noch auf den Hebriden und in Teilen Westirlands gesprochen.«
    »Das dachte ich auch – bis jetzt ...« Sie versank in Gedanken und kümmerte sich nicht weiter um ihn.
    Robert rieb sich das Handgelenk. Das
Cairdeas
genannte Geschenk der Elfen juckte. Bis jetzt hatte er noch keinen Moment über das seltsame Freundschaftsband nachgedacht.
    Merkwürdig. Fast schien es so, als wollte ihm das Cairdeas einen Hinweis geben, indem es sich erhitzte. War Gefahr im Verzug? Benötigten Rian und David ihre Unterstützung?
    Nein. Der Moment, da er etwas zu spüren glaubte, ging vorbei.
    Der Aufzug stoppte und entließ sie in die Aula des Hotels. Nur wenige Menschen waren zu sehen. Auf der Straße hingegen zogen Menschen von links nach rechts, in Richtung des York Minster. Dort würden die Festreden stattfinden und die meisten Aktivitäten des heutigen Feiertags gesetzt werden.
    »Darby O’Gill Limited«, sagte Robert leise und deutete auf eines der unzähligen blauweißen Werbebanner, die das Hotel zierten. »Da steht’s im Kleingedruckten dieses Springwater-Zeugs. Mir scheint, wir sind soeben dem Chef der Firma begegnet. Wenn ich mich so umblicke, kommt es mir vor, als habe er die ganze Stadt mit Plakaten, Fahnen, Prospekten und Flugblättern zugekleistert. Aber sein Gesöff habe ich noch nirgends gesehen.«
    Nadja blickte ihn nachdenklich an. »Du hast recht. Das ändert die Sachlage einigermaßen.«
    »Inwiefern?«
    »Ich habe beschlossen, mich für diesen Herrn O’Gill zu interessieren. Ich rieche, dass da eine gute Story dahintersteckt. Denk doch mal nach: Ein Gälisch sprechender Firmenchef, der Geld wie Heu zu besitzen scheint. Ein Getränk, das es – noch! – gar nicht gibt. Und dann seine Erscheinung. Mjam ...«
    »Willst du etwa sagen, dass er dir gefällt?«
    Nadja lachte unbekümmert. »Spiel nicht schon wieder meinen eifersüchtigen Beschützer, Robert! Mir gefallen viele Männer, und dennoch lasse ich nur die wenigsten an mich ran. Aber du musst zugeben, dass er eine gewisse Ausstrahlung besitzt.«
    »Ich habe bloß einen roten Haarschopf auf dem Leib eines Riesen gesehen und einen Haufen plappernder Kakerlaken in Anzügen, die um ihn herumscharwenzelt sind.«
    Nadja achtete nicht mehr auf ihn. Sie lächelte, summte eine kleine Melodie und zog den Lippenstift nach.
    Sieht ganz so aus, als hätte die Jägerin ein neues Opfer auserkoren
, dachte Robert.
Darby O’Gill – nimm dich in Acht
...
    Ein Wächter, in Seidenstrümpfe, knielange Pluderhosen und Leinenhemd gewandet, zupfte an seiner gepuderten Perücke, bevor er sich in die Reihe seiner Kollegen einordnete. Er schimpfte in breitestem
yorkshirian
über den Juckreiz am Haaransatz, über die vielen Leute, die rings um ihn drängelten, den in den Abendstunden aufkommenden kühlen Westwind und das Leben im Allgemeinen. Er griff auf einen Seelentröster in Form seines Flachmanns zurück, bevor er sich seiner Pflichten besann und die Menschenmenge mit seiner hölzernen Hellebarde ein paar Schritte zurückdrängte.
    Es roch nach Zuckerwatte, Bier, verbrannten Grillwürstchen, Mixed Pickles, nach Erbrochenem und den kalten Ausdünstungen unzähliger Schaulustiger. Vor Robert und Nadja ragte der Hauptturm des York Minster hoch. Wuchtig und von zeitloser Eleganz war er. Wie Robert wusste, galt der Minster als bedeutendstes gotisches Bauwerk Englands. Gut 250 Jahre hatte es gedauert, bis die Kirche ihr endgültiges Aussehen erhalten hatte. Robert sah hoch und widmete sich den Details der Kirche.
    Er sah Tausende bunte Antikgläser, die in spitz hochragende Stahlrahmen eingefügt worden waren. Sie zeigten Ausschnitte aus dem Leben der Heiligen Familie. Gargoyles, von Spots gekonnt ins Rampenlicht gesetzt, lachten hämisch herab, als verspotteten sie die Versammelten. Auch eine neuzeitliche Bronzestatue Konstantins des Großen, der im vierten Jahrhundert nach Christus in York von seinen Soldaten zum römischen Kaiser, zum
Augustus
,

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