Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Zweifler und Nörgler. Eine schwierige Persönlichkeit, die immer wieder einen Schubs benötigte, um irgendeine Entwicklung durchzumachen. Hier der erfolgreiche Geschäftsmann, der stets vorwärtsstrebte. Ein streitbarer Mensch, zweifelsohne – aber einer mit Charakter.
    »Dabittedasessen!«
    Heather erschien, knallte ihnen voll beladene Holzteller, Garlic Toast, Besteck und billige Einwegservietten vor die Nase und verschwand wieder.
    Angeekelt blickte Nadja ihre Mahlzeit an. »Bewegt sich da drin noch irgendetwas, oder kann man es essen?«, fragte sie misstrauisch und deutete mit der Gabel in den weißgrauen Matsch.
    »Nur keine Angst. Du kannst beruhigt zugreifen. Es wird dir schmecken, auch wenn der Anblick ein wenig ungewöhnlich erscheint.«
    »Ich esse ungern Dinge, die ich nicht kenne.«
    »Das ist Haggis«, sagte Darby und fuhr mit seinem Esswerkzeug in die Riesenportion vor seiner Nase. »Eine schottische Spezialität, wie du vielleicht weißt.«
    »Schafsinnereien! Bäh!«
    »Lunge, Herz und Nieren des Schafs, klein gehackt, mit Zwiebeln, Hafermehl und viel Pfeffer versehen. Ausgeschwemmt mit Whisky und anschließend in einem Naturdarm zur Lagerung verpackt. Über einer Flamme leicht angeröstet, bis der leicht alkoholische Beigeschmack in den Haggis eingezogen ist.« Er kostete und verdrehte genussvoll die Augen. »Köstlich!«
    »Ich dachte, du bist Ire?« Nadja stocherte lustlos in dem dunklen Essensbrei herum. Sie kostete eine Gabelspitze voll und fand ihren Verdacht bestätigt; ihre Geschmacksnerven revoltierten gegen den ungewohnten Geschmack. Zu guter Letzt nahm sie vom Kochgemüse und den Kartoffeln, die das Hauptmahl garnierten.
    »Sowohl – als auch«, sagte Darby O’Gill mampfend. Er schwang seine Gabel wie einen Dirigentenstab, während er munter weiterredete. »Lass dich von meinem Namen nicht täuschen. Meine Vorfahren stammen aus vielen Teilen der Britischen Inseln. Aus Nordengland, von der Westküste Schottlands, von den Aran Islands am Rande Irlands – dort überall sitzen nahe und ferne Verwandte.«
    »Und deine Destillerie?« Nadjas Neugierde und ihre journalistischen Reflexe kehrten mit einem Schlag zurück. »Wo befindet sie sich?«
    »Ganz in der Nähe. Dreißig Meilen nördlich von York. Näher an seinem Quellgebiet ist das Wasser des Ouse an einigen Teilstrecken von kristallklarer Konsistenz. Beste Trinkwasserqualität, meine Liebe!«
    »Und dort stehen deine Abfüllanlagen?«
    »So ist es.«
    »Wie lange arbeitest du denn schon in dieser Branche?«
    »Nicht lange genug. Ich war früher in der Immobilienbranche tätig und machte ein kleines Vermögen, das ich teilweise in den Aufbau der Destillerie investierte. Vor fünf Jahren wurden die ersten spanischen Eichenfässer gefüllt. Noch besitzen die Jahrgänge nicht die notwendige Reife und Güte, um den großen schottischen und irischen Firmen den Kampf ansagen zu können. Du weißt sicherlich, dass der Alkohol über Jahre oder Jahrzehnte hinweg gelagert gehört, bis er sein Bukett entfaltet? – Um die Zeit bis dahin zu überbrücken und gewährleistet zu bekommen, dass mein Geld arbeitet, bin ich auf das Springwater-Konzept gekommen. Ich verwende geringe Teile meines Whisky-Bestandes und vermenge sie mit Fruchtsäften und mehreren Würzstoffen, die ich zum Teil aus dem Saft der Eibe gewinne.«
    »Moment mal! Sind Eiben nicht giftig?«
    »›Allein die Menge macht das Gift!‹, um es mit Paracelsus zu sagen.« Darby lächelte. »Eibensaftextrakte werden zum Beispiel auch bei der Gewinnung von Zytostatika, also von Krebsmedikamenten, verwendet. Ich werde den Teufel tun und dir etwas über die Zusammensetzung des Springwater verraten, und wenn du mich noch so viel löcherst. – Kann ich deine Haggis-Portion haben, wenn du sie partout nicht anrühren willst? Danke. – Ich investiere viel in Werbung und Public Relations. Diese Guy-Fawkes-Veranstaltung bot sich an, um herauszufinden, wie gut mein Springwater-Konzept ankommt. – Köstlich, was Iain da gekocht hat! Du weißt nicht, was du versäumst.«
    »Die Idee mit Springwater hat also nichts mit deinen ursprünglichen Plänen in der Destillerie zu tun?«
    »Keinesfalls!« Darby blickte Nadja verwundert an. Als ob er nicht glauben könnte, dass sie eine derartige Idee wälzte. »Das Springwater-Konzept entspringt einzig und allein einem wirtschaftlichen Kalkül. Mein eigentliches Ziel ist es, den besten Whisky landesweit zu brennen und damit den Großen den Kampf

Weitere Kostenlose Bücher