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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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kommt ein wenig unerwartet«, sagte Nadja, als ihr Begleiter an einem weichen Pad einen Fingerscan durchführte. »Hier hätte ich eine derartige Hightech-Ausstattung am allerwenigsten erwartet.«
    »Ich möchte weder auf Komfort noch auf die Annehmlichkeiten moderner Technik verzichten. Und schon gar nicht auf ausreichenden Schutz. Nur weil das Haus alt ist, heißt das nicht, dass ich selbst wie im Mittelalter hausen muss.«
    Die Knurrgeräusche hinter der Tür wurden immer lauter, immer intensiver. Erst als der Eingang langsam nach innen aufglitt und sich Darby hineinquetschte, schlug der bedrohliche Ton in begeistertes Jaulen um.
    »Ist schon gut, Cara«, sagte Darby, »beruhige dich! Ich mache dir ja gleich dein Fressen. Es wäre mir recht, wenn du zuerst meine Begleiterin begrüßt. Du brauchst keine Angst vor ihr zu haben; sie tut dir nichts.«
    Nadja betrat den Vorraum. Er war schmal und niedrig, septisch weiß und ließ kaum ausreichend Platz für sie und Darby ...
    ... und dieses ungeheure Monster von einem Hund, das seine Vorderpfoten auf die Schultern seines Herrn gelegt hatte und ihm begeistert übers Gesicht schlabberte.
    »Ist ... ist das eine Art Rind?«, fragte Nadja. Sie war mehr verwundert denn erschrocken.
    »Nein. Cara ist ein irischer Wolfshund. Einer der Größeren seiner Art. Ein absolut liebenswürdiges Tier. Treu und gut erzogen, ohne irgendwelche Marotten.«
    »Bist du dir sicher, dass Cara mir nichts tut?«
    »Mein Wort reicht. Ich besitze eine besondere Affinität zu Hunden.« Darby kraulte Cara hinter dem strubbeligen Ohr und klopfte ihm dann fest gegen die Rippen. Es hörte sich an, als würde er gegen einen Stahlbehälter trommeln.
    Endlich ließ Cara von Darby ab und fiel auf seine zotteligen Pfoten zurück. Das Vieh, sicherlich fünfzig Kilogramm schwer, trabte auf Nadja zu, beschnüffelte sie sorgfältig auf Brusthöhe und drehte sich dann gleichgültig um. Ein letzter, irgendwie hochmütig wirkender Blick, dann kümmerte sich der Hund nicht mehr um sie.
    »Komm weiter«, forderte Darby Nadja auf. »Du kannst die Schuhe anlassen, wenn du willst.«
    Nein, wollte sie nicht. Ihre Füße taten weh. Seit mehr als zwölf Stunden war sie in der Stadt unterwegs. Sie sehnte sich danach, die Beine auszustrecken und hochzulegen.
    Darby wartete geduldig, bis sie ihr Schuhwerk abgelegt hatte. Erst dann öffnete er die angelehnte Tür. Er ließ sie einen Schritt vorbei machen und legte ihr, bevor sie sich umsehen konnte, die Hände schwer auf die Schultern. Er flüsterte ihr ins Ohr: »Bitte schließe die Augen. Ich möchte dich die letzten paar Schritte führen.«
    Nadjas Herz schlug rasend schnell. Ein seltsames Gefühl überkam sie. Sie würde jegliche Kontrolle über die Situation verlieren, wenn sie sich seinem Wunsch beugte. Und dennoch ... der Augenblick barg etwas ungeheuer Reizvolles. Als würde sie auf der Plattform eines Turms stehen, nur durch ein Bungee-Seil gesichert, und in den Abgrund hinabblicken.
    Sie entspannte sich, schloss die Augen und ließ Darby gewähren. Sie war zu weit gegangen, um jetzt noch einen Rückzieher zu machen. Nadja fühlte sich ein paar knarrende Holzstufen hinabgeführt. Es hallte leicht. Das Zimmer musste groß und hoch sein; sehr ungewöhnlich für alte Bausubstanz.
    »Es riecht frisch«, sagte Nadja und atmete tief durch, »und ich spüre einen leichten Luftzug. Hast du dir eine Art Terrassenwohnung bauen lassen?«
    »Es ist etwas anderes. Ruhig jetzt. Stell dich hier hin und gib mir deine Hand. So ist es gut. Was fühlst du?«
    »Holz. Es fühlt sich so ähnlich wie der Block unten im Eborachonn an. Rissig, und ich glaube, da sind auch wieder diese Schnitzereien. Hast du mich etwa hierher geschleppt, um mir einen ähnlichen Holzstumpf zu zeigen?«
    Darby O’Gills Hände entfernten sich. »Öffne jetzt die Augen«, sagte er sanft.
    Nadja musste blinzeln. Sie drehte den Kopf nach oben und blickte in grelles Licht, das teilweise von Blätterwerk verdeckt wurde, an dem hagebuttenähnliche Früchte hingen.
    »Du hast dir einen Baum in deine Wohnung verpflanzen lassen!«, staunte sie.
    »Nein.« Darbys Stimme klang verärgert. »Du siehst bloß das, was du sehen willst, anstatt deine Fantasie spielen zu lassen. Was habe ich dir während des Essens erzählt?«
    »Du meinst die Geschichte von der Gründung der Stadt?« Nadja blickte nach unten. Wie sie es sich gedacht hatte, war der Baum über und über mit Schnitzereien bedeckt. Nach wie vor hielt sie eine

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