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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Herbst übers Land hereingebrochen war.
    Die Seele des Baumes?
Wie kam sie auf einen solchen Gedanken? Trug die toxische Beschaffenheit der Baumfrüchte an ihrer Verwirrung Schuld? Hatte sie irgendetwas Giftiges eingeatmet, oder hatte Darby ihr etwas in den Whisky gemischt?
    Egal. Sie musste weg von hier.
    Nadja stolperte zum Ausgang, schlüpfte in die Schuhe, rüttelte an der Schnalle. Zu ihrer Erleichterung öffnete sich die Tür geräuschlos nach innen. Die Alarmanlage war noch immer außer Betrieb. Leise trat sie hinaus. Dunkelheit herrschte hier. Nirgendwo war ein Schalter zu entdecken, um die trübfunzelige Beleuchtung zu aktivieren. Vorsichtig tastete sie sich nach unten, hinab in die Schwärze.
    Einmal noch drehte sich Nadja um, sah den schmalen Lichtstreifen verschwinden, der aus dem Vorzimmer drang und der sie bis hierher begleitet hatte. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne. Sie schloss die Augen und bemühte sich, sich die Beschaffenheit des Vorraums in Erinnerung zu rufen, der ein Stückchen weiter unten auf sie wartete. Wo befand sich die äußere Tür? Wie weit war der Weg dorthin? Drei, vier oder mehr Meter?
    Es war grässlich! Jeder einzelne gedankliche Schritt kostete ungeheure Mühen. Sie fühlte, wie Panik nach ihr griff und sie zu ersticken drohte.
    Das Handy! Das Display würde ausreichend Helligkeit spenden, um ihr näheres Umfeld zu beleuchten. Warum war sie nicht schon früher darauf gekommen? Sie kramte das winzige Gerät hervor, aktivierte es einmal mehr. Es piepste. Mattes Licht erschien, ließ sie vor Erleichterung laut aufseufzen. Lediglich zwei Stufen fehlten noch bis zum Vorraum. Zögernd ging sie hinab, atmete tief durch, tat einen weiten Schritt in den Raum hinein.
    Was war das? Ein Geräusch von rechts. Pfeifen. Ein mehrmaliges Auf und Ab in den Tonhöhen. Sie wirbelte um die eigene Achse, hielt das Handy vor sich in die Richtung, aus der sie glaubte, den Ton vernommen zu haben.
    Nichts war zu sehen. Lediglich ein paar alte Jutesäcke, übereinandergestapelt und mit unbekanntem Inhalt. Dahinter das Ziegel- und Steinwerk des Treppenaufstiegs.
    Sie wich nach hinten weg; dorthin, wo sie die Ausgangstür vermutete. Mit fahrigen Bewegungen ließ sie das Licht des Handys hin und her gleiten, in der anderen Hand hielt sie das Pfefferspray sprühbereit von sich weg.
    Nadja stieß mit dem Rücken gegen eine Wand. Sie spürte die Nachgiebigkeit von Holz. Etwas presste sich nahe dem Steißbein in ihr Fleisch. Ein metallenes Etwas. Sie griff danach.
    Der Riegel, der ihr den Weg in die Freiheit bringen würde. Sie musste ihn bloß noch beiseiteschieben, die Tür aufreißen und dann laufen, so rasch sie konnte.
    Sie zog den Riegel nach links, dann nach rechts. Mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung stand. Nichts. Er ließ sich bloß ein paar Millimeter bewegen. Darby, der verdammte Schweinehund, hatte sie eingeschlossen! Wahrscheinlich hockte er hier irgendwo im Dunkeln und lachte über ihre ungelenken Versuche, ihm zu entkommen. Er spielte mit ihr wie die Katze mit der Maus.
    Wo bleibt dein Verstand, Mädchen?
, sagte sich Nadja.
Du wurdest vergiftet und leidest unter den Nachwirkungen. Panikattacken, Desorientierung. Für dies alles gibt es eine vernünftige Erklärung
.
    Sie zwang sich dazu, ein paar tiefe Atemzüge zu machen und den Körper zu entspannen. Aikido wirkte oftmals Wunder, auch wenn sie nach lediglich ein paar Dutzend Übungsstunden noch nicht besonders firm in der Materie war.
    Jetzt nochmals nachdenken: Was konnte sie weiter unternehmen? Wieder nach oben marschieren, nach einem Brecheisen oder etwas Ähnlichem suchen? Aus dem Dachfenster klettern, sich irgendwo ein Messer oder eine andere Waffe besorgen und auf Darbys Rückkehr warten?
    Wieder ein Pfeifen. Energischer diesmal. Es klang wie das Stöhnen eines bis aufs Äußerste erregten Mannes.
    Sie musste raus hier, so schnell wie möglich! Alle guten Vorsätze gerieten wieder in Vergessenheit. Zumal sie sich einbildete, dass das Licht des Handys allmählich schwächer wurde.
Oh nein – sag bloß nicht, dass der Akku leer ist
...
    Nadja drehte sich um und rüttelte mit aller Gewalt am Türriegel. Das Pfeifen und Keuchen in ihrem Rücken kam näher, zweifelsohne! Links, rechts bewegte sie das verfluchte Ding, hin und her, immer wieder – dann rauf und runter.
    Es handelte sich um einen vertikalen Verriegelungsmechanismus! Er klickte, gab sie frei. Das hölzerne Tor schwang nach außen auf. Nadja fiel nach

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