Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen
nicht heruntergespielt hätte?«
David seufzte. »Vermutlich nicht.«
»Vielleicht wollte er keine Zeit an längere Diskussionen verschwenden. Es ist auch in unserem Sinne, wenn wir so schnell wie möglich an unser Ziel und wieder zurück kommen. Der Getreue befindet sich auf der gleichen Suche wie wir. Jeder Augenblick, den wir verlieren, kann entscheidend sein.«
Ohne wirkliche Überzeugung nickte David.
»Es wird schon gut gehen. Wir passen ja auf. Aber jetzt müssen wir weiter. Kommt.« Rian nahm ihr Mundstück wieder zwischen die Lippen und stieß sich von David ab, um auf Alberich zuzuschwimmen. David sah ihr nach, während Pirx ihn mit großen Augen anstarrte.
»Glaubst du wirklich, er will uns etwas antun?«, fragte der Pixie.
»Ich weiß es nicht. Rian hat schon recht. Es spricht ebenso viel dagegen wie dafür. Vielleicht mache ich mir umsonst Sorgen.« Ratlos zog er die Schultern hoch. »Aber wir sollten auf jeden Fall weiter aufpassen, wie Grog es gesagt hat.«
Pirx nickte. Die Freunde trennten sich wieder und folgten Alberich und Rian in den Höhlengang.
Die nächste Barriere bemerkte David erst, als sie sich schon mitten darin befanden. Ein Schwarm bunter Fische kam ihnen entgegen. Die schnellen Flossenschläge und die schillernden Farben ließen sie fast wie Schmetterlinge wirken, und ähnlich unberechenbar waren ihre Schwimmbewegungen. Der Schwarm zog an ihnen vorbei, wendete und schwamm zur Freude von Pirx und Rian mit ihnen.
Pirx machte sich von da an einen Spaß daraus, nach den Fischen zu haschen, und auch Rian streckte immer wieder ihre Hände nach ihnen aus, ohne sie aber locken zu können. David kümmerte sich nicht weiter um die Fische, bis er einen scharfen Stich in seiner Hand verspürte. Ein Schmetterlingsfisch hatte sich dort niedergelassen. Erst jetzt sah David die feinen Widerhaken, die sich an den Enden der Flossen befanden und mit denen der Fisch sich auf seiner Haut festgesetzt hatte, ehe er eine Reihe scharfer kleiner Zähne hineingetrieben hatte.
David packte ihn und ignorierte den Schmerz, als er ihn von seiner Hand wegriss, doch das durch die kleine Wunde austretende Blut lockte nun auch weitere Fische an. Er zückte seinen Dolch und schlug nach ihnen, doch sie waren zu klein und zu wendig.
Ein Blick nach vorne zeigte ihm, dass die anderen ebenfalls Ziel ähnlicher Attacken geworden waren. Rian hatte das Tauchermesser gezogen und versuchte, einen Fisch zu erreichen, der sich an ihrem Schulterblatt festgesetzt hatte. Anscheinend durchdrangen sie selbst die Taucheranzüge mit ihren Zähnen.
David brachte sich mit einem starken Schwimmstoß in Rians Nähe und spießte den Fisch an ihrem Rücken auf. Dabei sah er, dass auch Alberich das Tauchermesser in der Hand hielt und den Kampf gegen die Fische aufgenommen hatte. Für Pirx interessierten sich die Fische nicht, was der Pixie sofort nutzte. Er schoss zwischen diejeinigen, die ganz auf seine Freunde konzentriert waren, packte mit beiden Händen zu und biss jedem, den er zu fassen bekam, den Kopf ab.
Gemeinsam gelang es den Gefährten zu verhindern, dass die Fische sich wieder an ihnen festsetzen konnten. Doch sie kamen nicht mehr voran, und zudem wurden es immer mehr. Vielleicht lockte das bereits vergossene Blut die Tiere an. Bald konnte man nirgends mehr hinschauen, ohne zehn oder zwanzig von ihnen zu sehen. Die Glimmernetze hatten zu große Maschen, um gegen sie eine Hilfe zu sein.
David erregte die Aufmerksamkeit der anderen und deutete zu Boden. Sie bewegten sich, so schnell es trotz der Fische ging, nach unten und sammelten sich auf einem ebenen Fleck. Dort steckte David den Dolch weg, legte die Hände aneinander und zog sie nach außen. Wieder entstand eine Luftblase, und er ließ sie sich schnell ausdehnen.
Die Fische, die sich zu dicht an der Grenzschicht befanden, klatschten auf die Felsen, und die Elfen töteten sie. Dann sahen sie sich gegenseitig an.
»Scheint, als müssten wir das nächste Stück zu Fuß gehen«, sagte David und musterte den zerklüfteten Höhlenboden, der vor ihnen lag.
Sie kletterten über die Felsen weiter, und David hielt die Luftblase um sie aufrecht. Der Fischschwarm folgte ihnen beharrlich, obwohl noch immer einige Tiere in die Blase gerieten und ihre Gier mit dem Leben bezahlten. Nach einer Weile bemerkte David, dass etwas an der Blase zog. Er blieb stehen, schaltete seine Lampe an und strahlte die Wasseroberfläche an. Es war eine klare Verformung erkennbar.
»Strömung«,
Weitere Kostenlose Bücher