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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Oreso konnte sich endlich auf die wichtigeren Dinge konzentrieren. Die Suche nach Anne Lanschie ergab gar nichts. Nicht per Suchmaschine, nicht in Internet-Telefonbüchern, auch nicht per Anruf beim Einwohnermeldeamt auf der Isle of Man. Nirgends war eine Frau dieses Namens verzeichnet. Anhand der Flugdaten schwindelte Nadja sich so lange durch, bis sie endlich Auskunft bekam, dass tatsächlich eine Anne Lanschie mit einem Robert Waller zusammen auf die Isle of Man geflogen sei. Allerdings gab es trotz Reisepassnummer keine Daten dazu, worüber sich ihr Gesprächspartner am Telefon nicht wunderte und alles für in Ordnung befand.
    Spätestens jetzt war Nadja überzeugt, dass Anne aus der Anderswelt kam. Gerade weil sie so unvermittelt aufgetaucht war und Robert von seinen Freunden und dem früheren Leben getrennt hatte, konnte sie nur zu
einer
Seite gehören: zur Dunklen Königin.
    Sofort griff Nadja zum Telefon, um ihn anzurufen, kam aber rechtzeitig zur Vernunft. Bisher hatte sie außer einer Vermutung anhand weniger Indizien gar nichts in der Hand, und Robert wäre zu Recht verärgert. Wenn sie schon ihre Freundschaft aufs Spiel setzte, musste sie das mit handfesten Beweisen tun. Aber an wen sollte sie sich wenden?
    Wieder einmal kam ihr Tom zu Hilfe. Es war nicht ungewöhnlich, dass er sich einmal am Tag meldete, und diesmal hatte er eine freudige Botschaft, die er gleich persönlich überbrachte: Sein Sachbuch über den Conte del Leon und das Martyrium der Gräfin von Tramonto war beendet.
    »Mein Konto wird sich freuen!«, sagte der junge Autor.
    »Und wie geht es der Contessa?«
    »Jeden Tag besser. Sie fängt an, in ein fast normales Leben zurückzukehren, und ihr Vater kümmert sich rührend um sie. Nur den Verlust ihrer Kinder wird sie noch lange aufarbeiten müssen. Aber der Therapeut ist zuversichtlich. Natürlich wird sie noch viele Jahre, vielleicht bis ans Lebensende, Betreuung brauchen, denn so ganz erholen wird sich ihr Geist wohl nicht mehr. Aber sie ist guter Dinge, optimistisch und eine angenehme Gesprächspartnerin. Sie ist schon sehr gespannt auf das Buch. Das wird auch wichtig für sie sein.«
    »Ich bin ebenfalls gespannt«, bemerkte Nadja. »Wie hast du das eigentlich mit all den seltsamen Ereignissen gelöst, die dort stattfanden?«
    Tom rieb sich die Nase. »Tja, weißt du, trotz aller Bemühungen lässt sich nicht alles rational erklären. Und das hat mich schon neugierig gemacht, denn ich liebe mystische Geschichten.«
    »Ach, wirklich?«, lachte Nadja. »Du bist ja noch romantischer, als ich dachte.«
    »Tu nicht so, du verbirgst auch einige Geheimnisse vor mir«, wiegelte er verlegen ab. »Zum Beispiel dein spitzohriger Freund, den du aus dem geheimen Kerker geholt hast. Du hast mir nie erzählt, wie er da hingekommen ist und warum.«
    »Da gab es diese Sekte, wie ich bereits sagte ...« Nadja zog unbehaglich die Schultern hoch.
    »Na klar.« Tom winkte ab. »Wie auch immer: Viele Leute, nicht nur ich, haben damals Phänomene beobachtet, etwa seltsame Leuchterscheinungen. Einige haben von Fenstern erzählt, die sich plötzlich gebildet hätten, und dergleichen mehr. Schon allein die Historie der Contes ist mehr als interessant. Keine Ahnung, vielleicht habe ich zu oft
Highlander
gesehen, aber ich habe so den Eindruck, als sei der Conte heute noch derselbe wie vor einigen Jahrhunderten. Ich weiß aber sicher, dass ich da nur an der Oberfläche gekratzt habe.«
    Nun gab sich Nadja gelangweilt, während sie ihre Sachen zusammensuchte, um mit Tom nebenan in eine Kneipe zu gehen. »Und ...?«
    »Ja, weißt du ...« Tom zögerte ein wenig. »Lach mich nicht aus, aber ich kenne da jemanden, der sich als
Mystiker
bezeichnet. Er ist Amerikaner, Nicholas Abe, und beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit unerklärlichen Phänomenen. Zu seiner aktiven Zeit als Wissenschaftler hat er sich mit Geistererscheinungen, Aberglauben und dergleichen auseinandergesetzt und einige Bücher darüber veröffentlicht. Jetzt ist er im Ruhestand, aber immer noch rührig.«
    Das erfreute Nadja, erschreckte sie aber auch zugleich. Einerseits hatte sie hier vielleicht jemanden, der Anne Lanschies Identität herausfand – andererseits kam er dabei auch ihrem eigenen Geheimnis sehr nahe. »Und was sagt er zu deinem Bericht?«
    Toms Lachen schallte durchs Treppenhaus, wurde jedoch vom eisigen Wind draußen fortgerissen. Schaudernd schloss er die Knöpfe seiner Jacke. »Er war gleich Feuer und Flamme und wühlt sich

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