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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Steinhaufen zu Pfeilen anzuordnen und dergleichen mehr. Aber diese Zeichen zerfielen schon oder lösten sich auf, sobald sie zurücktrat. Sie war im Reich der Schatten und Toten, wo nichts – oder so gut wie nichts – festen Bestand hatte.
    Allmählich gingen Nadja die Ideen aus, und sie fragte sich, ob sie aufgeben musste. Dann schimpfte sie mit sich selbst. Sie konnte gar nicht aufgeben, denn es gab keinen Weg zurück. Entweder sie starb hier und musste genauso wie Rian für immer bleiben, oder sie erfüllte den Schwur, den sie geleistet hatte. Aufgeben ging nicht, diese Option stand nicht zur Verfügung. Und wer anderes glaubte, war schlicht dumm. Also marschierte sie weiter. Es musste einen Ausweg geben, irgendeinen.
    Da brach wieder der Höllenlärm los! Diesmal schien er von allen Seiten gleichzeitig auf sie niederzuprasseln, oder war das der Schall? Nadja wusste nicht, wohin sie sich in aller Eile wenden sollte, da explodierte in der Nähe ein Busch, und sie wurde von den Füßen gerissen. Die Wucht des Aufpralls trieb ihr die Luft aus den Lungen, sodass sie nicht einmal aufschreien konnte. Sie überschlug sich und landete unsanft auf dem Moosteppich, der ihren Fall ein wenig dämpfte.
    Ihr Beutel flog noch ein Stück weiter, öffnete sich und leerte einen Teil seines Inhalts aus. Fluchend und gleichzeitig auf einen erneuten Angriff gefasst, kroch Nadja zu ihm und stopfte die Sachen zurück, da hielt sie auf einmal die Elfenmaske in der Hand. Jene Maske, die sie in Venedig erstanden hatte und die ihr schon einmal einen Blick ins Schattenland gewährt hatte. Auf der Flucht hatte sie ihr den richtigen Weg gewiesen.
    Die Maske war gefährlich. David hatte ihr geraten, sie wegzuwerfen, weil sie tückisch sei, wie eben alle Elfensachen. Etwas, das womöglich aus Nadjas Kontrolle geriet. Sie hier anzuwenden, das wusste sie genau, wäre sicherlich das Dümmste, was sie tun konnte.
    Kurz entschlossen packte Nadja die Maske und setzte sie auf.
    Die Wucht der optischen Veränderung war so stark, dass es Nadja noch einmal von den Füßen riss. Sie sah auf einmal farbig! Die Farben waren zwar sehr schwach und verwaschen, aber dennoch – und überhaupt sah alles ganz anders aus, als ihre Augen es normalerweise erfassten!
    Nadjas Kehle wurde noch trockener, als sie ohnehin schon war. Sie schluckte krampfhaft. Mit zitternden Fingern tastete sie nach dem Beutel und zog ihn langsam an sich, den Blick nicht von dem riesigen Wesen abgewendet, das vor ihr stand.
    Es war ein Hirsch. Ein weißer Hirsch mit roten Augen und einem leuchtenden, ausladenden Geweih, in das sich während der Flucht ganze Äste verfangen hatten. Der Hirsch schnaubte und setzte einen Spalthuf vor, senkte leicht den Kopf.
    Nadja wusste, dass sie keinerlei Chance gegen dieses Wesen hatte. So schnell konnte sie keine Deckung erreichen. Also verharrte sie zitternd und duckte sich, machte sich so klein und harmlos wie möglich, um seinen Zorn nicht noch mehr herauszufordern. In der linken Schulter des Hirsches steckte ein Pfeil, und Blut färbte das weiße Fell dunkel.
    Die Maske zog und zerrte an Nadja, saugte ihr zusätzliche Kräfte ab. Sie sollte sie absetzen, sofort. Aber auf einmal begriff sie, was Isegrim gemeint hatte: Der Schlüssel zum Schloss war der Graue Herr selbst!
Er
war es, der hier auf der Jagd war, ihn musste Nadja finden, damit er sie auf sein Schloss führte. Ihr den Zugang gestattete. Und sehen konnte sie ihn nur mit der Elfenmaske.
    Der Hirsch witterte mit bebenden Nüstern. Dann schien er zu erkennen, dass Nadja ihm nichts antun würde. Er wendete auf der Hinterhand und setzte durchs Gebüsch prasselnd die Flucht fort.
    Nadja rannte hinterher. Auch wenn sie den Hirsch schnell aus den Augen verlor, konnte sie dank der Elfenmaske seine Spur erkennen, und sie sah auch das Blut, das von den Blättern tropfte.
    Als das schauerliche Bellen und Heulen der Jagdhunde an ihr Ohr drang, weckte es auch in ihr Fluchtinstinkte.
    Was nun geschehen würde, war klar: Entweder die Hunde fanden Nadja und zerfetzten sie anstelle des Hirschs in tausend Stücke, oder ihr Herr traf vor ihnen ein und ...
    Da kamen sie schon auf breiter Bahn durch den Wald herangefegt. Riesige, schlanke weiße Gestalten mit roten Augen. Windhunde, Riesenwolfshunde wie Cara hetzten bellend heran.
    »Shit, shit, shit«, schimpfte Nadja leise und wollte schreiend davonrennen vor Angst, aber sie blieb sitzen. Sie hielt die Elfenmaske weiterhin vor die Augen, auch wenn es dumm war,

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