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Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele

Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele

Titel: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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vorhaben. Also: Warum fahren wir nach Paris?«
    Pirx rollte mit den Augen und betete es erneut herunter: »Wir suchen den Ley-Knoten vor dem Louvre auf und versuchen, eine Spur des Getreuen zu finden. Brr – wenn ich an den Kerl denke, rollt es mir die Stacheln auf.«
    »Warum hoffen wir, dass wir ihn über den Ley-Knoten ausfindig machen können?«
    »Weil Fabio uns gebeten hat, es nochmals von Paris aus zu versuchen. Immerhin verlaufen dort zentrale Energielinien. Der Getreue treibt sich sicherlich immer wieder vor dem Louvre herum.« Voller Stolz reckte Pirx seine Brust so weit wie möglich vor. »Auch wenn wir uns dem eingemauerten Stab nicht allzu weit nähern können, rieche ich vielleicht seine Spur. Schließlich besitze ich die feinste und sensibelste Schnüffelnase Earrachs und wahrscheinlich auch die schönste.«
    »Was machen wir, wenn wir ihn entdecken?«
    »Wir laufen weg, verstecken uns in irgendeinem Erdloch und kommen erst wieder raus, wenn Moos auf unseren Buckeln wächst.«
    »Nein, du Wurm!«, heulte der Grogoch. »Drücken dir die Stacheln etwa gegen das Innere deines Winzkopfes und perforieren den letzten Rest von Verstand, der dir geblieben ist? Wann wirst du dir endlich merken, dass wir unbedingt mit Fabio Kontakt aufnehmen müssen, wenn wir etwas Wichtiges in Erfahrung bringen?«
    »Und wie sollen wir das machen? Willst du dir etwa ein Handy kaufen und ihn anrufen? Ich könnte mir vorstellen, dass ein sechzig Zentimeter großer Kobold mit Schnapsnase und verfilztem Bart, in dem die Läuse fröhliche Feste feiern, selbst in einer Stadt wie Paris einiges Aufsehen erregt, wenn er in einem Laden einkaufen geht.«
    »Deswegen, mein lieber Freund, werden wir das auf unsere Weise erledigen. Ich weiß ja, dass du dich bereitwillig in den Dienst der guten Sache stellst ...«
    Pirx ließ sich auf seinen kleinen Hintern fallen und zog ein verdrießliches Gesicht. »Ach ja. Jetzt fällt mir wieder ein, warum ich mich an das Gespräch nicht erinnern wollte. Ich hoffe, ich vergesse es gleich wieder.«
    »Das wirst du unter keinen Umständen! Du wirst dich opfern und die Nachricht auf gute alte Pixie-Art verschicken.«
    »Die
gute alte Pixie-Art
ist der Hauptgrund, warum wir fast ausgestorben sind.« Pirx ließ eine dicke, fette Träne aus dem rechten Auge kullern. Schwer platschte sie zu Boden und schlug eine Delle ins Metall des Containers, denn sie war von besonderem Gewicht.
    »Es muss sein«, sagte Grog streng. »Nur dieses eine Mal.«
    »Ich mach’s, wenn ich noch drei oder vier oder sechs Flaschen von der Schlagsahne bekomme.«
    »Unter keinen Umständen!«
    »Dann wenigstens zwei. Oder acht.«
    »Lern endlich richtig zählen, du Wicht!«
    »Bitte, bitte ... wenigstens eine!«
    Der Güterzug von München nach Paris, in dem sich die beiden Wesen aus der Anderswelt einquartiert hatten, rollte ruhig und gleichmäßig dahin. Ihre Streitereien würden ungehört bleiben; lediglich ein Großhändler, der eine Pariser Supermarktkette mit süddeutschen Milchprodukten belieferte, würde sich während der nächsten Tage einige Beschwerden seiner Kunden anhören müssen.

4 In der Verbannung
    Das war alles sehr ... interessant.« Nadja winkte I 1 die Stewardess zu sich und bestellte Mineralwasser. »Es wäre mir aber lieber gewesen, wenn du deine Frauengeschichten nicht gar so eindringlich geschildert hättest. Ich weiß, dass Elfen sehr promiskuitiv sind. David hat es mir ausreichend vorgelebt. Aber zu wissen, mit wem mein Vater im Bett war und was er alles getrieben hat – nun, das ist eine ganz andere Sache.« Sie versteckte ihr Gesicht hinter dem Glas und nahm kleine Schlucke.
    »Es musste sein, cara. Du solltest sehen, dass ich um keinen Deut besser war als Fanmórs Sohn. Ich genoss das Leben und nahm mir, was sich mir anbot. Doch ich war zu jung und unbeleckt, um die Intrigen am Königshof Escurs zu durchschauen.«
    »Was geschah mit Laetico und Eirinya? Hast du sie jemals wiedergesehen?«
    »Geduld, Nadja, Geduld. Zuerst möchte ich auf eine deiner Fragen zurückkommen, die du mir vor dem Abflug gestellt hast. Wie gut bist du in europäischer Geschichte?«
    »Ich verstehe nicht ...«
    »Hast du jemals von den Keltiberern gehört? Vom Aufstand des Viriatus gegen die römischen Besatzer unter dem Praetor Servius Sulpicius Galba?«
    »Ich kann mich dunkel erinnern. Das muss im ersten oder zweiten Jahrhundert vor Christus gewesen sein. Zur Zeit des Kampfes von Rom gegen Karthago.«
    »Der sogenannte

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