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Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Titel: Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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sein kann, was man sucht, wenn man nur weiß, was es ist. Aber wenn ich Sie wäre, würde ich mir keine allzu großen Hoffnungen machen. Sie wissen wahrscheinlich, dass viele Unterlagen über die Tätigkeiten des IB vernichtet worden sind. Es wurde nicht viel übrig gelassen.«
    »Wenn ich hier nichts finde, haben Sie dann einen Tipp, wie ich weiter vorgehen könnte?«
    »Dann müssen Sie über den Charakter der Informationen nachdenken.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Was ist eine Information? Es ist eine Auskunft, die von einer Person an eine andere übermittelt worden ist. Vom Absender zum Empfänger. Wenn Sie keine Angaben in der Quelle finden, die in Ihrem Fall das IB ist, finden Sie vielleicht etwas beim Empfänger. Der Person oder Behörde, die informiert wurde. Angaben gibt es fast immer an zwei verschiedenen Stellen.«
    »Was bedeutet das in diesem Fall?«
    »Das IB kommunizierte mit anderen, mit den Sozialdemokraten, mit dem Geheimdienst, mit den Nachrichtendiensten anderer Länder. Suchen Sie in deren Archiven. Aber ich glaube, Sie werden dort nichts über Kodenamen finden. Geheime Angaben über Personen wurden in der Regel nicht weitergegeben. Ich beschreibe nur, wie man vorgehen könnte.«
    Noch eine Lektion, dachte Elina. Ich weiß wirklich viel zu wenig. Was haben wir eigentlich in der Schule gelernt?
    »Fragen Sie oben im Forschungssaal nach dem IB-Material«, sagte Inga-Lisa Lindmark. »Und kommen Sie ruhig zu mir, falls Sie Fragen haben.«
    »Nochmals vielen Dank.«
    Elina ging eine Treppe hinauf und trug sich in die Besucherliste ein. Sie erklärte ihr Anliegen und erfuhr, dass das Material schon auf einem Wagen bereitlag. Sie brauchte nur einen Bestellzettel zu unterschreiben, eine Quittung, dass sie die Dokumente bekommen hatte. Ein älterer Mann mit brauner Weste rollte den Wagen an ihren Tisch in dem großen Saal voller Bücherregale. An den anderen Tischen saßen ebenfalls Menschen, schweigend in vergilbte Urkunden vergangener Zeiten vertieft.
    Das Material bestand aus vier Kartons und einem Ordner. Zwei Stunden später hatte Elina alle Papiere in den Kartons gesichtet. Es waren überwiegend Kopien von Zeitschriftenartikeln und Berichten, die namentlich unterzeichnet waren. Sie fand nichts, das sie weiterbringen würde.
    Der Ordner mit dem Archivverzeichnis war genauso nichts sagend. Aber sie würde Inga-Lisa Lindmark fragen, was die verschiedenen Überschriften im Verzeichnis genau bedeuteten. Vielleicht gab es dort etwas Wichtiges. Obwohl sie es bezweifelte.
    Sie ordnete das Material und stellte es in derselben Reihenfolge zurück auf den Wagen, wie sie es bekommen hatte. Als sie nach dem letzten Karton griff, entdeckte sie hinter dem rosa Ausleihzettel, der daran heftete, einen weiteren rosa Zettel.
    Das muss die Person sein, die das Material vor mir durchgesehen hat, dachte Elina. Außer mir interessieren sich also noch andere für die Sache. Sie musterte ihre Fingernägel und entschied sich, einen von ihnen zu opfern, um die Heftklammer aufzubiegen. Dann versuchte sie den Namen zu entziffern. Es war ein krakeliger Schriftzug – ›Karl Andersson‹, wenn sie es richtig deutete.
    Sie stand auf und ging zu dem Mann mit der braunen Weste.
    »Entschuldigung, offenbar hat sich jemand die Kartons schon vor mir angeschaut.«
    Sie reichte ihm die rosa Kopie. Er warf einen Blick darauf.
    Die Weste passt zur Augenfarbe, dachte Elina.
    »Erinnern Sie sich an die Person? Karl Andersson, wenn ich es richtig gelesen habe.«
    »Nein. Ich erinnere mich nur, wenn ein Engel vorbeischwebt.«
    »Ein Engel?«
    »Eine schöne Frau. Sonst kommen nur Ältere. Und der eine oder andere Journalist. An Sie werde ich mich erinnern.«
    »Versuchen Sie trotzdem sich an Karl Andersson zu erinnern. Und vielen Dank für das Kompliment.«
    Er starrte auf den Namen, als könnten sich die wackligen Linien zu einem Gesicht formen.
    »Tut mir Leid.«
    Elina nahm den Zettel und ging damit eine Treppe tiefer. Vorsichtig klopfte sie an Inga-Lisa Lindmarks Tür und trat ein.
    »Wissen Sie, wer sich das Material vor mir angeschaut hat?«
    Inga-Lisa Lindmark lächelte sie an.
    »Sehr viele, überwiegend Journalisten und Forscher. Das IB-Material war ja ziemlich heiß. Ich habe diese Dokumente vor einigen Jahren studiert und überprüft, inwieweit sie geheim gehalten werden müssen. Ich denke die meisten, die sie gelesen haben, waren enttäuscht.«
    »Dieser Zettel war hinter meinem eigenen an einen der Kartons geheftet.«
    Elina

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