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Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Titel: Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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vorbeizuschauen.«
    Elina verzog den Mund. Klar, dass sie ihr einen Mann zur Seite stellten. Als Frau würde sie wohl kaum damit fertig werden! Aber Jönsson hatte natürlich Recht, allerdings auf eine andere Weise als er dachte. Es waren durchaus noch zwei Hände und ein Kopf nötig.
    Sie versammelten sich im Büro von John Rosén. Svalberg, Rosén und Elina. Nur Erik Enquist fehlte, sonst wäre die Mordgruppe komplett gewesen. Elina fühlte sich rehabilitiert.
    »Das lief ja einwandfrei«, meinte Rosén. »Elina, du übernimmst den Befehl, zumindest jetzt zu Anfang. Du bist schon so weit gekommen, dann wirst du auch noch weiter kommen.«
    Henrik Svalberg nickte. Elina warf ihnen einen dankbaren Blick zu, sie war froh, mit zwei Leuten arbeiten zu dürfen, die sich wie Erwachsene benahmen.
    »Das hier wird nicht leicht«, sagte sie. »Wir haben sehr viel von der grundlegenden Arbeit bereits beim letzten Mal erledigt, ohne dass das irgendwohin geführt hätte. Ich schlage vor, dass wir die Arbeit folgendermaßen aufteilen: Henrik kümmert sich um Ahmed Qourir. Seine Telefonanrufe habe ich bis ins Jahr 1999 überprüft, das brauchst du also nicht noch einmal machen. Erkundige dich aber bei der Sicherheitspolizei, ob sie noch mehr Informationen über seine Telefonate haben.«
    »Falls sie uns die überlassen wollen«, meinte Svalberg.
    »Genau«, sagte Elina. »Weiterhin glaube ich, dass wir uns um Qourirs Finanzen kümmern sollten.«
    »Follow the money« ,sagte Rosén.
    »Brauchbarer Grundsatz, nicht wahr?«, meinte Elina. »Ich habe viel über Qourirs Rolle nachgedacht. Er könnte zur Schleuserbande gehört haben. Vielleicht war er ja ihr Kontaktmann in Schweden.«
    »Dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen«, warf Rosén ein. »Sprich weiter.«
     
    »Vielleicht besaß die Bande hier in Schweden oder im Ausland noch weitere Mitglieder. Beim Schmuggel geht es letztlich immer um Geld. Wir müssen Unterlagen durchforsten. Bankanweisungen, Postanweisungen, Ein- und Auszahlungen auf Konten, alles. Wer weiß, was wir finden.«
    Sie wandte sich an Rosén.
    »Du hast letzten Freitag etwas Wichtiges gesagt. Dass Sayeds Tod und die Vorfälle auf dem Boot das Motiv ausmachen könnten. Dass vielleicht noch mehr Menschen an Bord waren. Flüchtlinge, die ebenfalls Angehörige haben. Vielleicht finden wir ja jemanden, der mehr weiß. Kannst du dich darum kümmern, John?«
    Es war ihr unwohl dabei, das wie einen Befehl klingen zu lassen. John Rosén war so bescheiden gewesen, ihr die Leitung zu überlassen, aber das war noch lange kein Grund, zu weit zu gehen.
    »Ich kann nachschauen, ob es irgendwelche Vermisstenmeldungen gibt, die zeitlich und örtlich passen könnten. Wann genau, glauben wir, dass Sayed verschwunden ist?«
    »Ich habe nicht so viele Anhaltspunkte. Qourir rief Katarina Diedermans Mutter am 4. Januar 2001 an. Die Schleuser verließen Lettland am 28. Januar.«
    Sie dachte nach.
    »Und dann hatte sich noch dieser Mann vom Roten Kreuz, hieß er nicht Karl-Erik Ehn, eine Notiz über ein Gespräch mit Jamal gemacht. Ruf ihn an, dann erfährst du das genaue Datum. An diesem Tag muss Sayed definitiv verschwunden gewesen sein. Aber vermutlich war es irgendwann im Januar 2001.«
    »Und du?«, fragte Svalberg.
    »Ich suche nach dem Ehepaar Diederman und nach Gregors Nikolajew. Die estnische Polizei hat ihren lettischen Kollegen nicht geholfen, aber vielleicht ist sie ja bereit, uns zu helfen.«
    »Man kann auf fünf Arten aus Estland ausreisen«, meinte Rosén. »Die erste ist die am wenigsten wahrscheinliche. Und zwar zurück nach Lettland. Die zweite wäre der Landweg nach Russland.«
    »Der Eigentümer des Boots, der Mistral, stammte aus Sankt Petersburg«, meinte Elina.
    »Stimmt«, meinte John. »Dort könnten sie hingefahren sein. Die dritte Möglichkeit ist die Fähre nach Helsinki, die vierte die Fähre nach Stockholm, die letzte ein Flug, und zwar irgendwohin auf der Welt.«
    »Wenn sie jetzt hinter den Morden an Jamal, Annika und Ahmed Qourir steckten, dann sind sie nach Stockholm gefahren«, meinte Elina. »Und zwar irgendwie. Und zumindest einer von ihnen war in diesem Fall vor zwei Monaten immer noch hier. Einer der Männer, das verrät uns das Video.«
    Sie schaute aus dem Fenster.
    »Vielleicht ist er immer noch da. Irgendwo da draußen.«

DRITTER TEIL
D IE U NSICHTBAREN

26. KAPITEL
    Er saß mit gesenktem Kopf in seinem Zimmer und schaute auf seine Knie und seine großen Füße. Mit den Ellbogen auf den

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