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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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Einverständnis nicht ohnehin bereits begonnen? Warum zum Teufel sollte sie darin also nur eine unfreiwillige Nebenrolle spielen?
    „Dein Wunsch“, erklärte sie nun in festem Ton, „ist dir nicht erfüllt."
    Elisa war deutlich bewusst, dass das Spiel von diesem Augenblick an in Krieg umschlagen würde. Sie ließ sich von dem wilden Gebaren des Pferdes nicht beeindrucken, ihren letzten Worten fügte sie hinzu: "Er lebt. Und er ist hier.“
    Diese kleine Offenbarung hatte sich allein für den Ausdruck in Roberts Gesicht gelohnt. Die steinerne Maske fiel schlagartig und gab für einen kurzen Moment den Blick frei auf einen wahren Sturm von Gefühlen. Obwohl Elisa Elmor kannte, konnte sie sich trotzdem kaum ausmalen, welche Art von Vorgeschichte diese heiße Mischung aus Hass, Zorn und Schmerz ausgelöst haben konnte.
    Er riss den Kopf des Pferdes hart nach links und trat dem Tier in die Seiten, dass es einen gewaltigen Satz machte und im nächsten Moment im fliegenden Galopp davon stob. Elisa schaute ihm nach. Statt in Richtung des freien Feldes lenkte er den Hengst zur Straße und war gleich darauf hinter dem Gehöft verschwunden.
    Sie konnte zwei und zwei zusammenzählen und sich ausmalen, was er vorhatte.
    Aufgrund ihres Bundes mit dem Priester hatte sie Tadeya ohnehin verloren. Vielleicht war es das einzig Richtige, wenn jemand verhinderte, dass das offensichtlich grauenvoll fehlgeschlagene Experiment sich ein zweites Mal wiederholte.
     

-------  ROBIN  DUNGSLEAR -------
     
    Obwohl das Haus eine kleine Festung darstellte, war es für ihn kein Problem, dort einzudringen. Er war geschickt mit den Händen und das wenige Werkzeug, das er benötigte, passte bequem in die Taschen seiner Kleidung. Es war außerdem nicht das erste Mal, dass sein Herr ihm die Anweisung gab, aus einem geschlossenen Haus etwas herauszuholen. Bislang war er dabei stets erfolgreich gewesen.
    Robin stellte seinem Herrn keine Fragen. Er erfuhr immer genau so viel, wie es ihm bei seiner Arbeit von Nutzen war. Es bereitete ihm Freude, einem derart weisen Mann dienen zu dürfen. Sein Meister behandelte ihn wie seinen eigenen Sohn, mit großer Güte und Geduld. Sein wirklicher Vater hatte sich einen Dreck um Robin geschert.
    Er wusste, dass Elisa Sleyvorn sich nicht im Haus befand. Sie führte den ihr gegebenen Auftrag aus. Man musste nicht heimlich hinter Frau Sleyvorns Rücken handeln, denn sie würde ihren Teil des Bundes freiwillig erfüllen, dessen war sich sein Meister sicher. Doch legte sein Herr großen Wert darauf, dass Herr Adlam zu diesem speziellen Zeitpunkt abgelenkt war, vertieft in ein Gespräch mit der wahrlich beeindruckenden alten Dame. Elisa Sleyvorn würde nicht sehr erfreut sein, dass der Priester sich selbst geholt hatte, was er brauchte, ohne eine offizielle Übergabe. Doch war es wohl ein schlauer Schachzug, die Aktion schnell und heimlich auszuführen und danach augenblicklich die Zelte an diesem Ort abzubrechen.
    Das Innere des Hauses war düster, die Fenster mit schwerem Stoff verhangen. Die Dame war augenscheinlich eine Sammlerin von Antiquitäten aller Art. In rustikalen Regalen stapelten sich diverses altes Gerümpel und zahlreiche, verstaubte, abgegriffene Bücher. Für Robin bedeutete es keine Kunst, sich lautlos durch die dunklen Räume zu bewegen. Der alte Holzfußboden gab kein Knarren von sich, wenn er seinen Fuß darauf setzte. Ihm war die Anordnung der Räume genau beschrieben worden, sodass er sich gut orientieren konnte. Geräuschlos schlich er über den Flur und näherte sich der Kammer des Mädchens. Die Tür stand einen Spalt breit offen, sodass er in den Raum hinein lugen konnte. Dieser Umstand würde ihm sehr die Arbeit erleichtern. Und zu seinem weiteren Glück stellte er fest, dass Tadeya Sleyvorn sich tatsächlich in der Kammer aufhielt.
    Dass sie nicht vollständig bekleidet war, veranlasste ihn, kurz schamhaft den Blick zu senken. Sie besaß einen zierlichen, hübschen Körper, der kaum verhüllt wurde durch die weiße, spitzenbesetzte Unterwäsche. Sie saß mit angewinkelten Beinen auf dem Fußboden, das Gesicht war von der Tür aus nur im Halbprofil zu sehen. Als Robin Sekunden später wieder aufsah, stellte er fest, dass Tadeya die Augen geschlossen hielt und ihre Lippen sich leicht bewegten. Ihr Haar fiel in dichten Wellen über den halb nackten Rücken. Das Licht der Morgensonne, das durch einen schmalen Spalt zwischen den Vorhängen in das Zimmer drang, zauberte einen hellen Streifen auf

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