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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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wagte. Noch hatte sie den Bogen nicht überspannt. Elmors Antwort auf ihre kurzfristige Untreue hätte in diesem Fall anders ausgesehen.
    Endlich wandte Elisa sich wieder an Robin. Sie stellte geradeheraus fest: "Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass seitens deines Herrn in dieser ganzen Geschichte eine übertriebene Vorsicht an den Tag gelegt wird. Ist hier womöglich ein wenig Furcht im Spiel?"
    "Manchmal erreicht man mit etwas Geduld und Behutsamkeit mehr, als...", begann Robin etwas zögerlich.
    Elisa unterbrach ihn: "Ich will keine auswendig gelernten Sätze hören. Was glaubst du, ganz persönlich? Hat er Angst vor seiner eigenen Schöpfung?"
    Jetzt hatte sie Robin eindeutig auf dem falschen Fuß erwischt. "Ich weiß nicht, was Sie meinen ...".
    "Natürlich weißt du das nicht", bestätigte ihn Elisa. "Er wird dir nicht erzählt haben, in welchem Verhältnis er wirklich zu Herrn Adlam steht."
    "Sie verwirren mich", meinte Robin und neigte ein wenig den Kopf, wie es seine Art war.
    "Dann werde ich meine Frage ihm selbst stellen", meinte sie und wandte sich ab, um ihren Mantel zu holen. "Ich nehme seine Einladung an."
     
     
     
     
     

------- ROBERT  ADLAM -------
     
    Als Tadeya eingeschlafen war, hatte er das Licht gelöscht.
    Nun saß er seit Stunden wach in der Dunkelheit, die für ihn keine wirkliche Finsternis bedeutete. Trotz der fehlenden Lichtquelle konnte er das schlafende Gesicht des Mädchens relativ deutlich erkennen.
    Seine eigene Nacht hatte eine andere Qualität von Dunkelheit.
    Er versagte sich selbst den Schlaf. Es galt, aufmerksam zu sein. Elmor würde sich melden. Er musste dazu nicht wissen, wo Robert sich befand. Er kannte Wege der Kontaktaufnahme, die dem durchschnittlichen Menschen fremd waren. Robert hatte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dafür gesorgt, dass Tadeya vor Elmors Augen verborgen blieb. Doch wenn der schwarze Priester auf irgendeine Weise herausfand, wo das Mädchen vor ihm versteckt gehalten wurde, dann würde er ohne Voranmeldung zuschlagen. Die Warnung, die sein Bote an Robert überbracht hatte, beinhaltete eine unmissverständliche Kriegserklärung, zusätzlich zu der deutlichen Proklamation der Überlegenheit des schwarzen Priesters.
    Sein Blick streifte wieder einmal Tadeyas Gesicht.
    Sein Gefühl ihr gegenüber hatte sich, nach diesem plötzlichen Wechsel von einem distanzierten Beobachterstatus zu direktem Kontakt, wenig geändert. Er spürte keine besondere menschliche Nähe zu ihr, obwohl er einen sehr vagen Wunsch empfand, dies möge anders sein. Ihm war bewusst, dass sie beide eines gemeinsam hatten: Man hatte sie ihrer Wurzeln, der Vergangenheit vor dem eigenen Leben und der Eltern beraubt. Er selbst hatte erst vor wenigen Monaten allein aus diesen selbstherrlichen Aufzeichnungen Elmors die wahre Geschichte seiner Zeugung und Geburt erfahren. Er hasste jedes einzelne Wort in diesem Buch, das in seine Hände gefallen war und dem der Schwarze Priester den Namen "Der neue Weg" verliehen hatte. Und doch war eben dieses Buch zu der einzigen Quelle der Wahrheit geworden, der Antwort auf zumindest einem Teil seiner Fragen.
    Robert hatte von Anfang an keinen Kampf mit Tadeya gewollt. Ein Kleinkrieg mit ihr auf diesem engen Raum war alles andere als wünschenswert. Wenn am morgigen Tag alles glückte, wie er es sich vorgenommen hatte, dann würde er ein Stück weit auf ihre Kooperation angewiesen sein. Auch wenn es ihm im Grunde lieber wäre, weiter zu schweigen, würde er nicht umhin können, ihr dazu doch einen Teil der Geschichte preiszugeben.
    Doch wie auch immer, sein Entschluss stand fest, dass er ihr Leben eher beenden würde, als Elmor mit ihr davonkommen zu lassen.
    Er bemerkte, dass Tadeya im Schlaf leicht zitterte. Tagsüber war es bereits sehr kühl im Raum gewesen, doch zur Nacht hatte es sich nochmals abgekühlt. Die Wolldecke und der Wintermantel, den sie über ihre leichte Unterwäsche trug, schienen nur ungenügenden Schutz gegen die Kälte zu bieten. Besonders aus dem Holzboden krochen die eisigen Temperaturen in den frierenden Körper. Es gab keine Möglichkeit, den Raum zu heizen. Er hatte dieses Versteck ursprünglich nicht ausgesucht, um es als Unterkunft für sich oder andere Menschen zu verwenden.
    Er war auf der Suche nach einem sicheren und flexiblen Ort gewesen, um die beiden Holzkisten zu verstauen. Sie beinhalteten die wenigen alten Schriften, die aus der Bibliothek des schwarzen Priesters nach dem verheerenden

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