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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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Brand übrig geblieben waren. Robert selbst war der Verursacher des besagten Feuers gewesen. Einblick in den gesamten Schriftbestand wäre ihm nur unter strenger Beobachtung und Anleitung gewährt worden. Sein Hunger nach Wissen wäre ein pures Machtinstrument in Elmors Hand gewesen. So war er hinter dem Rücken seines selbst erklärten Meisters in die gut gesicherte Bibliothek eingedrungen und hatte diese, durch Elmors plötzliches Erscheinen an die Wand gedrängt, in Flammen aufgehen lassen.
    Zusätzlich zu den geretteten Büchern befanden sich noch einige weitere Gegenstände in den Kisten, die viele Jahre früher auf freiwilliger Basis aus Elmors Hand in Roberts Besitz übergegangen waren. Er war sich nicht sicher, ob er diese Dinge, die nichts als profane Hilfsmittel waren, wirklich noch brauchte. An jenem finsteren Tag, als der Schwarze Priester ihn auf grausame Weise nah an den Rand des Todes brachte, waren in seinem Inneren Mauern und Dämme mit gewaltiger Macht zerbrochen, seitdem hatte sich für ihn alles geändert. Jeglicher Halt, den er vorher in der ihn umgebenden Welt gefunden hatte, war mit einem Mal verschwunden. Und seine Scheu, diejenigen Waffen zu nutzen, die ihm von Natur aus und durch die Anleitung Elmors gegeben worden waren, existierte nicht mehr.
    Er hatte in der Zeit des Kampfes gegen den Schwarzen Priester diese mit keinem Wort beschreibbaren Kräfte für unkontrollierbar und Unheil bringend gehalten und sich ihrer deshalb viele Jahre lang bis zu einem sehr eng gesteckten Grad enthalten. Er hatte immer gewusst, dass kein Mensch die wahren Auswirkungen übersinnlicher Energien überschauen konnte. Und, was mindestens genauso wichtig war: Niemand kannte die wahre Quelle dieser nicht erklärbaren Phänomene.
    Zumindest Roberts Meinung hatte sich bis heute nicht geändert. Der Unterschied zu damals bestand darin, dass er heute wusste, dass er verloren war. Sein Kampf hatte sich gegen eine namenlose Macht gerichtet, die ihn von Geburt an pausenlos in ihrem unentrinnbaren Klammergriff hielt. Die Schlacht war blutig, schmerzhaft und von vorneherein aussichtslos gewesen. Am Ende hatte er sich gefügt und damit sein Einverständnis gegeben, vollständig herausgerissen zu werden aus dem Leben, das er sich selbst aufgebaut hatte. Die noch nie sehr fest geknüpften emotionalen Bindungen zu den Menschen um ihn herum waren dabei wie von selbst gekappt worden.  
    Er sah, wie Tadeya die Augen aufschlug und in den für sie völlig finsteren Raum starrte. Ein Frösteln durchlief ihren Körper, sie zog frierend die Schultern hoch und die Bewegungen unter ihrer Decke ließen deutlich erkennen, dass sie die Hände aneinander rieb. Wenige Sekunden später richtete sie ihren Oberkörper auf und versuchte, in der Dunkelheit um sich herum irgendetwas zu erkennen.
    "Ich bin hier", sagte er.
    Ihr Kopf wandte sich in seine Richtung, doch ihre Augen starrten dabei nur ins Leere.
    "Ich muss mal", sagte sie. "Lass mich nach draußen."
    Robert lehnte sich zur Seite und benutzte die Zündhölzer, um Feuer an die Öllampe zu legen. Im selben Moment, als es etwas heller im Raum wurde, richtete sich ihr Blick direkt auf ihn. Aus ihrem Gesicht war deutliche Feindseligkeit herauszulesen.
    "Du hast den kleinen Raum drüben schon gesehen", sagte er. "Geh dort hin."
    Einen Moment lang starrte Tadeya ihn an, dann schüttelte sie den Kopf.
    "Das kannst du vergessen", erwiderte sie heftig. "Ich bin doch kein Tier, das in die Ecke macht."
    Tadeyas angeschlagener Zustand schien sich in den vergangenen Stunden um Einiges verbessert zu haben. Die braunen Augen leuchteten so angriffslustig wie zuvor. Ihre Regenerationsfähigkeit war bemerkenswert.
    Er schob ihr wortlos die Lampe zu.
    Sie blickte für einige Sekunden auf das flackernde Licht. Dann wanderten ihre Augen zu der Leiter und der Luke an der Decke. Schlussendlich blieb ihr Blick wieder an ihm hängen. Ihr Zorn war für ihn physisch spürbar. Sie wünschte sich die Kraft zu haben, ihn ein für alle Mal aus dem Weg zu schaffen.
    Nach einigen Sekunden des Schweigens griff sie nach der Lampe, klemmte sich die Wolldecke unter den Arm, stand auf und machte sich mit ausholenden, wütenden Schritten auf den Weg durch die beiden Räume in die kleine Kammer, die an ihr ursprüngliches Gefängnis angrenzte.
    Robert sah ihr kurz nach, bis sie die Zwischentür der beiden größeren Räume mit lautem Knall hinter sich zuschlug. Sie kehrte die ganze Nacht nicht wieder zurück.
     
     

Der

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