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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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Wasser um sich schlagen und treten und dachte einen Augenblick lang, es sei das Ungeheuer. Dann erkannte sie einen der Zwerge. Mit wilden Gesten bedeutete er ihr, ihn vorbeizulassen. Sie tat es, und er schwamm an ihr vorbei, mit Schwimmzügen, die noch ungeübter und zappeliger waren als ihre eigenen. Er war noch keine zwei Meter weit gekommen, da schoben sich drei lange Finger aus der Dunkelheit und packten ihn am Bein. Die Finger waren von einem kränklichen gelblichen Grün. Jeder einzelne war gut und gern einen Meter lang und so dick wie der Arm eines Mannes. Der Zwerg hackte mit seinem Messer auf die Finger ein. Luftblasen explodierten um ihn herum, aber er wurde unbarmherzig in die Tiefe gezogen. Kate versuchte zu schreien und ihre Lungen füllten sich mit
Wasser. Keuchend und würgend schwamm sie zur Felsendecke, hämmerte auf den Stein ein, suchte nach einem Ausweg, nach Luft. Der Kristall entglitt ihren Händen. Sie griff nach ihm, fuhr mit den Fingern durch das Wasser, aber er sank in die Dunkelheit hinab, und dann gab es nichts mehr außer der Nachtschwärze, die sie einhüllte …
     
     
    »Kate! Kate!«
    Sie schlug die Augen auf. Unvermittelt wurde sie von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt, wobei ihr das faulig schmeckende Teichwasser aus Mund und Nase drang. Michael klopfte ihr auf den Rücken.
    »Ja, gut so! Raus damit!«
    »Michael … Alles klar… Mir geht’s … gut.«
    »Ich dachte … Ich dachte …« Er umarmte sie fest.
    »Nun mal langsam, lass das Mädchen erst zu Atem kommen. «
    Kate fühlte, wie Michael weggezogen wurde. Wallace stand vor ihnen. Aus seinem langen schwarzen Bart floss das Wasser und sein klatschnasses Kopfhaar fiel ihm ins Gesicht. Rechts und links von ihm wrangen die Zwerge ihre Bärte aus und schüttelten das Wasser aus ihren Kleidern, und das alles wurde beleuchtet von einem weichen goldenen Licht, das seinen Ursprung in Tausenden von Punkten an den Wänden und der Höhlendecke hatte.
    »Was ist passiert?«
    »Wallace hat dich im Tunnel gefunden. Er hat dich herausgezogen. Er …« Michael senkte die Stimme. »Er hat uns erzählt, was geschehen ist.«

    Der Zwerg half ihr, sich aufzusetzen. »Danke«, sagte Kate. »Sie haben mein Leben gerettet.«
    Wallace errötete, schaute sich um und sagte dann leise: »Hauptmann Robbie hat mir aufgetragen, ein Auge auf euch zu haben. Aber das bleibt unter uns, klar?« Er blinzelte, für alle gut sichtbar.
    »Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?«, fragte Michael besorgt.
    »Ja«, sagte Kate, obwohl sie am ganzen Leib zitterte und sah, dass ihre Fingerspitzen ganz blau waren.
    »Also schön!« Hamish drehte gerade seinen Bart zu einem dicken Seil, um das Wasser auszuwringen. »Schwärmt aus, Jungs! Hier muss irgendwo eine Tür sein.« Er schaute zu Kate und Michael. »Ihr zwei helft mit.«
    »Nein!«, widersprach Michael heftig. »Meine Schwester ist klatschnass und sie friert. Sie muss erst wieder warm werden.«
    Es sah so aus, als wollte Hamish widersprechen, aber als er sah, wie Kate zitterte, schnippte er mit dem Finger, woraufhin Wallace einen Feuerstein und ein Stück schwarzes Holz hervorholte. Innerhalb von wenigen Augenblicken prasselte ein kleines Feuer. Michael und Kate rückten näher an die Flammen.
    »Trink das.« Wallace reichte ihr eine lederne Flasche.
    Kate nahm einen Schluck und fing an zu würgen, aber gleich darauf breitete sich eine herrliche Wärme in ihrem Körper aus. Sie hörte auf zu zittern und ihre Finger wurden wieder rosig.
    »Du auch«, sagte Wallace zu Michael.
    »Was ist da drin?«
    »Whiskey. Meine Mutter setzt die Maische selbst an. Sie sagt immer, das Zeug könnte Tote wiedererwecken.«

    Es dauerte nicht lange, da hatten Hamishs Zwerge die versteckte Tür gefunden. Ein Ruf ertönte, und Kate sah, wie sich alle um eine Stelle an der goldenen Wand drängten und in einen Tunnel starrten, der gerade eben noch nicht da gewesen war.
    »So«, sagte der Zwergenkönig und winkte die Kinder, die sich immer noch am Feuer wärmten, mit einer energischen Handbewegung zu sich. »Das hier ist kein Picknick. Geht und holt mir mein Buch.«
    Nach einem kurzen Marsch durch den Tunnel erreichten sie eine Tür. Kates erster Gedanke war, dass sie sich geirrt hatten. Dies war nicht der Eingang zu einem geheimen Gewölbe. Es sah eher wie eine Schlafzimmertür aus: weiß gestrichenes Holz und eine Messingklinke. Auf dem Türblatt prangte ein kleines verziertes Schild, auf dem Privat stand.
    Kate dachte, dass

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