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Emil

Emil

Titel: Emil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dror Burstein
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wir gehen da nicht raus. Was soll das heißen, nicht raus. Natürlich gehen wir raus, sagte [ ], aber so haben wir es ihnen gesagt, ein paar Tage, bevor wir Sie am Meer getroffen haben. Was haben Sie gesagt? Dass wir hier nicht rausgehen. Ok, Sie gehen nicht raus, bis die Bulldozer kommen, stellte Joel fest. Fahren hier auf, demolieren das Gebäude, was heißt, Sie gehen nicht raus? [ ] sagte: Wir haben uns gesagt, wir verstecken uns hier, es gibt hier einen Raum, in den die Handwerker immer ihre Sachen hingestellt haben, einen doppelseitigen Schrank. Wir haben uns gesagt: Wir kommen in der Nacht wieder. Setzen uns in den Schrank. Den doppelseitigen, staunte Joel. Setzen sich da hinein, wiederholte er wie ein Idiot. Ja, wir setzen uns in den Schrank. Und was dann?, beharrte Joel, die Handflächen nach oben gekehrt. Und dann wird das Haus abgerissen und bricht über dem Schrank zusammen. Und Sie?, fragte Joel mit einem debilen Lachen. Lebendig begraben!, verkündete [ ] feierlich und schlug sich auf die Knie. Gemeinsam, fügte [ ] hinzu. Und wozu?, fragte Joel. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Wozu?, wiederholte [ ], um zu sterben. Im Schrank zu sterben, führte [ ] aus, das ist der Gedanke. Wegen einer Räumung sterben, schrie Joel auf. Sie sahen die Brücke an. Und wo ist da überhaupt der Zusammenhang, danach habe ich ja nicht gefragt, nicht wahr? Das hat doch nichts mit mir zu tun, wollte er sagen.
    Aber zum Schluss haben wir entschieden, dass wir’s doch nicht tun.
    In dem Traum, den er an diesem Morgen geträumt hatte, hatte er die Arme ausgestreckt wie ein Blinder, der etwas näherkommen fühlt, seinen Kopf rückwärts und zur Seite wendet, zum Licht hin horcht, das er nicht sehen kann, und seine Finger wollen förmlich aus dem Handballen fahren. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Und im gestrigen Traum, in dem sie noch immer am Meeresstrand waren, hatte er zu Joel gesagt: Wollen Sie, dass wir Ihnen sein Bett zeigen? Es ist auf dem Dachboden. Ich kann es ihnen herunterholen. Wenn Sie wollen, steige ich jetzt hinauf und hole das Bett runter. Von mir aus können Sie es mitnehmen. Und die Mutter schrie von weitem, nein, nein, gib ihm nicht das Bett. Und klammerte sich an der Bettdecke fest.
    Joel sagte zu ihnen gewandt, mit leiser Stimme, Nein, nein, Sie verstehen nicht … Sie verstehen nicht … Lassen Sie es mich Ihnen erklären, Sie verstehen nicht, worum es hier geht … Sie sitzen da und schweigen, alles fällt auf mich … Mit einem Mal wurde seine Stimme hart und laut, vielleicht habe ich mich nicht deutlich ausgedrückt, ich bestehe darauf, ich bestehe darauf, Sie können nicht erwarten, Sie können nicht erwarten, dass deswegen … ich verstehe, ich verstehe Ihre Notlage … aber das ist nicht … nicht so … ich habe es nicht gut erklärt, ich werde es nochmals erklären, Sie müssen ihn nehmen … Was schweigen Sie, schrie er, was schweigen Sie, verstehen Sie kein Hebräisch, er hob brüsk den Kopf, machte ein paar Schritte auf die Eltern zu, den Blick starr auf sie geheftet, wie sie so standen, ohne zu wissen, was sie mit ihm anfangen sollten, ergriff [ ]s beide Hände, packte ihn dann heftig an den Schultern und schrie, Ich bitte, bitte Sie nur, und etwas stieg in ihm auf wie der Wunsch, ihn zu zermalmen, wir haben …, [ ] hielt immer noch [ ]s Arm fest, während Joel vor ihm stand, seine Hände umklammerte und heftig schüttelte, und sie drückte Joel die Hand auf die Brust, versuchte, ihn von ihrem Mann wegzuschieben, der reglos dastand, als wäre er im Stehen mit offenen Augen eingeschlafen, und Joel sagte: Ich bestehe darauf, ich gebe nicht auf, auch Sie haben eine Verpflichtung, wir …, und sie versuchte, ihn wegzuschieben, es gelang ihr aber mit einer Hand nicht, Joel bemerkte ohnehin nicht die Hand, die gegen seine Rippen drückte, seine Finger hatten sich an den Schultern des vor sich hinstarrenden [ ] festgekrallt: Warum wollen Sie nicht, warum sagen Sie nein, ohne jede Erklärung, alle sagen mir nein, man kann auch ja sagen, wir, nein, will sagen, ich gebe nicht nach, Sie können mich nicht fortschicken, was soll das ›Nein, nein‹?, plötzlich so ein ›pardon, pardon, so einfach ist das nicht‹, ich bestehe darauf, noch lebe ich, noch bin ich nicht begraben, Sie werden mich nicht noch einmal wegschicken, hören Sie? Nicht noch einmal, was soll das, einfach weglaufen, ich akzeptiere das nicht, ich akzeptiere das nicht, ich bin der Vater dieses Kindes, hören Sie mir überhaupt zu?

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