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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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warum dir dein Vater immer wieder versucht hat einzuhämmern, dass man alles im Leben akzeptieren muss?! Wozu hat er mit dir diese Atemübungen gemacht? Denkst du, das war Spaß? Er wollte dir damit helfen, weil er genau weiß, dass alles, was man bekämpft, stärker wird!«
    Mia sprang jetzt vom Bett auf. »Was geht es dich überhaupt an, was mein Vater mir für Lebensweisheiten erzählt? Und was fällt dir überhaupt ein, mein ganzes Leben zu belauschen?« Sie lief ausihrem Zimmer und dann die Treppe hinunter. »Ich bin nicht wie mein Vater! Ich kann eben nicht alles so locker sehen, wie er«, rief sie.
    Ramon folgte ihr. »Und was denkst du, warum er alles so locker sieht und wieso er vor nichts Angst hat?«, fragte Ramon. »Weil er alles akzeptiert!«
    Mia stieß jetzt die Küchentür auf, lief in den Raum und rutschte auf einer Pfütze Tomatensoße aus, doch sie hielt sich noch rechtzeitig an der Küchentheke fest. Dann sah sie sich entsetzt um. Die Küche sah aus, als sei hier jemand abgeschlachtet worden! Überall klebte rote Soße, Nudeln lagen verstreut auf dem Boden, dem Küchentisch und sogar im Spülbecken, Butterstückchen klebten an der Wand und im Topf klebten verbrannte Nudeln am Boden fest. Mia wandte sich verstört zu ihm um. »Ich dachte du hast übertrieben«, sagte sie fassungslos.
    Ramon sah sie trocken an. »Ich übertreibe nie.«
    »Du hast die ganze Küche verwüstet!«, rief sie aus und drehte sich noch einmal im Kreis.
    Ramon verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Er hatte die ganze Zeit hier drin geschuftet, um ihr etwas zu Essen zu machen und das war nun der Dank? »Wenigstens habe ich nicht den halben Tag im Bett gelegen und Trübsal geblasen, weil ich ach so böse bin!«, schnauzte er sie jetzt an.
    Mia biss wütend die Zähne zusammen und sah ihn hasserfüllt an. »Nein, stattdessen hast du mich mit deiner Pampe fast vergiftet«, zischelte sie.
    »Ich bezweifle, dass das möglich ist, schließlich bist du nicht einmal ein Mensch.«
    Jetzt schnappte sich Mia wutentbrannt ein riesiges Messer aus der offen stehenden Schublade, holte aus und warf es ihm entgegen. Und sie war so schnell dabei, dass er es fast nicht geschafft hätte, es aufzufangen. Er drehte es genauso schnell in der Hand um, holte aus und schmiss es wütend auf den Tisch. Es bohrte sich bis zum Griff tief in das Holz. Mia erschrak und sah ihn groß an.
    »Keine böse Seite, ja?!«, sagte er nur und kam auf sie zu. »Weißt du, was passiert, wenn man seine böse Seite ablehnt?« Er bliebdirekt vor ihr stehen und sah ihr tief in die Augen. »Man verliert die Kontrolle darüber.«

27
    Die Sonne war noch nicht aufgegangen, da war die Sporthalle der Schule schon hell erleuchtet. Viele waren bereits da und trainierten. Eine von ihnen war Sylvia. Sie war mit ihrer besten Freundin Soraya die erste gewesen, die vor der Sporthalle gewartet hatte, bis Alva endlich gekommen war, um sie aufzuschließen. Jetzt waren sie schon mindestens 30 oder 40 und es kamen immer mehr dazu. Kell und Malina waren auch schon früh da gewesen und halfen ihnen schon seit Stunden ihre Fähigkeiten präzise und strategisch einzusetzen. Sylvia hielt sich so gut es ging von ihnen fern, hörte sich aber ihre Tipps und Anweisungen aus der Entfernung an. Sie übte mit ihrer Freundin das Feuern von Energiewellen und wollte es schaffen, sie so zu bündeln, dass sie schneidend wirkten. Aber sie schaffte es nicht. Sie feuerte immer wieder auf eine große Matte, doch sie flog nur durch durch die Halle oder rutschte über den Boden. Sie hatte schon Löcher und Risse, aber leider keine Schnitte, so, wie sie es wollte.
    »Vielleicht musst du dir etwas Anderes vorstellen«, schlug Soraya vor.
    Sylvia stemmte schnaubend ihre Hände in die Hüften und sah die Matte missbilligend an. »Und was?«, fragte sie ihre Freundin.
    »Wie wär's mit Klingen?« Das war die Stimme von Malina. Sie fuhren beide herum. Malina kam direkt auf sie zu. Lässig und selbstbewusst. Und auch etwas überheblich. Sie fixierte Sylvia. »Du denkst zu begrenzt«, sagte sie kühl und stellte sich schließlich, wie sie, mit den Händen in den Hüften vor ihr auf. »Diese Stromwellen, die da aus deinen Händen kommen, können einen Vampir vielleicht für einen kurzen Moment schwächen, aber nicht wirklich verletzen. Und wenn wir es mit höheren Wesen zu tunbekommen, kannst du sie damit höchstens blenden, so wie mich.« Sie sah Sylvia einen kurzen Moment so böse an, dass sie Angst bekam sie

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