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Emily Brontë: Sturmhöhe (Wuthering Heights) (Vollständige deutsche Ausgabe)

Emily Brontë: Sturmhöhe (Wuthering Heights) (Vollständige deutsche Ausgabe)

Titel: Emily Brontë: Sturmhöhe (Wuthering Heights) (Vollständige deutsche Ausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Brontë
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unrechtmäßigen Zudringlichkeiten zu sichern.«
    »In diesem Fall werde ich Maßnahmen ergreifen, um dich mir zu sichern, Weib!« rief Heathcliff aus; »du wirst Wuthering Heights nicht vor morgen früh verlassen. Es ist törichtes Geschwätz, dass Catherine es nicht ertragen könnte, mich zu sehen, und überraschen will ich sie gar nicht; du sollst sie vorbereiten; frage sie, ob ich kommen darf. Du sagst, dass sie meinen Namen nie erwähnt und dass keiner mit ihr über mich spricht. Mit wem sollte sie über mich sprechen, wenn das ein verbotenes Gesprächsthema im Hause dort ist? Sie hält euch alle für Spione ihres Mannes. Ich zweifle keinen Augenblick daran, dass ihr ihr das Leben zur Hölle macht. Ihr Schweigen lässt mich erraten, was sie fühlt. Du sagst, sie ist oft unruhig und sieht bekümmert aus; ist das ein Beweis von Ruhe? Du erzählst, dass ihr Geist gestört sei. Wie, zum Teufel, sollte es anders sein, in ihrer fürchterlichen Vereinsamung? Und diese abgeschmackte, erbärmliche Kreatur pflegt sie aus Pflicht und Menschlichkeit, aus Mitleid und Barmherzigkeit! Geradesogut könnte er eine Eiche in einen Blumentopf pflanzen und erwarten, dass sie gedeiht, wie er hoffen dürfte, sie mit seiner schalen Fürsorge wieder zu Kräften zu bringen. Wir wollen es gleich entscheiden: Willst du hier bleiben, und soll ich mir den Weg zu Catherine über Linton und seine Dienerschaft erkämpfen? Oder willst du mein Helfer sein, wie du es bisher gewesen bist, und tun, was ich verlange? Entscheide dich! Ich werde keine Minute länger zögern, wenn du auf deinem bösen Dickkopf beharrst.«
    Nun, Mr. Lockwood, ich habe gestritten und gefleht, habe mich fünfzigmal rundweg geweigert, aber zuletzt zwang er mir meine Einwilligung ab. Ich versprach, meiner Herrin einen Brief von ihm zu überbringen und ihm, wenn sie einverstanden wäre, Nachricht zukommen zu lassen, wann Linton das nächste Mal nicht zu Hause wäre, damit er sie dann besuchen könnte. Ich würde unsichtbar sein, und die übrige Dienerschaft sollte ihm ebenfalls nicht in den Weg kommen. War es recht oder unrecht? Ich fürchte, es war unrecht, obwohl es ratsam schien. Ich wollte durch meine Willfährigkeit einen neuen Ausbruch verhindern; überdies glaubte ich, der Besuch könnte eine günstige Wendung in Catherines Geisteskrankheit herbeiführen. Dann erinnerte ich mich Mr. Edgars ernsten Vorwurfs, ich hätte ihm Klatschgeschichten zugetragen, und ich versuchte meine Unruhe zu verscheuchen, indem ich mir immer und immer wieder versicherte, dass dieser Vertrauensbruch — wenn das, was ich tat, diesen harten Namen verdiente — der letzte sein sollte. Trotzdem war mein Rückzug trauriger als mein Hinweg, und ich machte mir viele Gedanken, ehe ich mich dazu entschließen konnte, Mrs. Linton das Schreiben in die Hand zu geben.
    Aber da kommt Kenneth; ich werde hinuntergehen und ihm erzählen, wieviel besser es Ihnen geht. Meine Geschichte ist ein langes Garn, wie wir sagen, und wir werden noch einen Morgen damit hinbringen.
    ›Lang und düster‹, dachte ich, als die gute Frau hinunterging, um den Arzt zu empfangen, ›und nicht gerade das, was ich mir zur Erheiterung gewünscht hätte. Aber das tut nichts. Ich werde aus Mrs. Deans herben Kräutern heilsame Arzneien herausziehen, und als erstes werde ich mich vor der Bezauberung hüten, die in Catherine Heathcliffs glänzenden Augen liegt. Ich würde mich in einer merkwürdigen Lage befinden, wenn ich der jungen Dame mein Herz schenkte und die Tochter sich als neue Auflage der Mutter erwiese.‹
     

Fünfzehntes Kapitel
    WIEDER ist eine Woche vorüber, und ich habe mich um ebensoviel Tage der Gesundheit und dem Frühling genähert. Ich habe nun die ganze Geschichte meines Nachbarn während verschiedener Sitzungen gehört, wenn die Haushälterin ihre Zeit nicht für wichtigere Beschäftigungen benötigte. Ich werde mit ihren eigenen Worten fortfahren, nur ein wenig zusammengedrängt. Sie ist, alles in allem, eine sehr gute Erzählerin, ich glaube nicht, dass ich ihren Stil verbessern könnte.
    Am Abend, sagte sie, am Abend, nachdem ich auf dem Gut gewesen war, wusste ich so genau, als hätte ich ihn gesehen, dass Mr. Heathcliff sich in der Nähe des Hauses aufhielt. Ich vermied es, hinauszugehen, weil ich seinen Brief immer noch in der Tasche hatte und mich nicht weiter bedrohen und quälen lassen wollte. Ich hatte beschlossen, ihn erst während einer Abwesenheit meines Herrn abzugeben, weil ich nicht wusste,

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