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Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)

Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Emmas Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Balfour
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Kompliment«, schob er nach und grinste.
    Ich verzog keine Miene, sondern sah ihn weiter einfach nur an.
    »Okay. Emma, Sie sehen wie immer grandios aus. Wollten Sie das hören?«
    »Nein. Nicht ganz«, sagte ich.
    »Sondern?«
    »Eher: Emma, wir sollten mal etwas anderes als Kaffee an einem anderen Ort als dem Aufenthaltsraum trinken.«
    Frank sagte: »Ich dachte schon, Sie fragen nie.«
    Ich musste lachen. Er war wirklich ein ungewöhnlicher Mann. Wenn auch kein sehr romantischer. Unser erstes richtiges Date war in einem Pub, in dem ein Rugbyspiel live übertragen wurde. Aber wir küssten uns schon, bevor das Spiel zu Ende war, und dann kam Frank mit zu mir.
    »Wir lassen uns auf der Station besser nichts anmerken«, sagte ich am nächsten Morgen. Ich wollte nicht, dass getratscht wurde, bevor wir beide uns wirklich sicher waren.
    Wir hatten allerdings die Rechnung ohne unsere Kollegen gemacht. Obwohl wir zeitversetzt eintrafen, begrüßten sie uns mit breitem Gegrinse, und zwei Stunden nach Schichtbeginn wusste jeder Bescheid.
    Samira sagte vergnügt zu mir: »Ihr hättet euch wenigstens umziehen können. Den Fehler machen wirklich alle nach der ersten Nacht.«
    Wie ich war Frank bereits verheiratet gewesen, und wie Sebastian war er fast zwanzig Jahre älter als ich. Anders als diesem aber machte ihm der Altersunterschied schwer zu schaffen. Er wollte ständig von mir wissen, ob er mir nicht zu alt wäre. Dass er mir nach fast zwei Jahren einen Heiratsantrag machte, erstaunte mich mehr als alles andere. Ich sagte diesmal nicht sofort Ja. Erst überlegte ich hin und her, horchte in mich hinein, was ich wirklich wollte, hatte Angst, schon wieder einen Fehler zu machen. Eine Beziehung war eine Sache, aber Heiraten etwas ganz anderes. Ich wollte nicht noch einmal auf eine gescheiterte Ehe zurückblicken müssen. Frank ließ mir Zeit, wartete geduldig auf meine Antwort. Ich gab sie ihm nach ungefähr zwei Wochen. Ich bewunderte Fr ank, schätzte ihn als Mensch und Arzt, war immer noc h verliebt. Was sollte schon schiefgehen? Immerhin waren wir seit zwei Jahren ein Paar. Das Risiko, dachte ich, war minimal.
    Ich hätte allerdings längst wissen müssen, dass ich mir selbst in Gefühlsdingen nicht trauen durfte.

12.
    Am nächsten Tag kam Sam nicht im Jacob’s Ladder vorbei, sondern einer seiner Mitarbeiter.
    »Hat wohl einen Kater von der Party«, sagte Mary und zwinkerte mir zu. Offenbar hatte ihr Sophie nichts erzählt.
    Als er an den beiden darauffolgenden Tagen immer noch nicht persönlich erschien, wollte sie von mir wissen, was mit ihm los war. Mary konnte einem innerhalb weniger Sekunden das Gefühl geben, wieder acht Jahre alt zu sein und etwas Schreckliches angestellt zu haben.
    »Er hatte einen kleinen Unfall bei Sophie«, stotterte ich.
    »W ie das denn?« Mit in die Hüften gestemmten Arme n stand sie vor mir und sah mich streng an.
    »Ich glaube, er hat sich die Nase gebrochen.« Sophie hatte mich am Tag nach ihrer Party angerufen und erzählt, dass Sam von einem ihrer Bekannten in die Notaufnahme gebracht worden war. Aber er hatte sich weder bei Sophie noch bei sonst jemandem seither gemeldet.
    »Ist er ausgerutscht und hingefallen? War er so betrunken? Oder hat er sich geprügelt? Wie bricht man sich denn auf einer Party die Nase?« Sie klang, als wüsste sie, dass ich sie anlüge.
    »Er hat sich geprügelt«, murmelte ich. »Sieh mal, sie haben den Salat vergessen. Soll ich noch mal anrufen?«
    »Dann gibt es heute eben keinen Salat«, bestimmte sie und setzte sich damit über die Speisekarte ihres Mannes hinweg. »Mit wem hat sich Sam geprügelt?«
    »Sollten wir das nicht besser Ralph entscheiden lassen? Es ist doch nur ein Anruf, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er den Salat schon eingeplant hat.«
    »Mit wem hat sich Sam geprügelt, Katie?«
    »Ach, das war nichts Wichtiges. Ich hab das auch gar nicht richtig mitbekommen.«
    »Lüg mich nicht an, junge Frau. Ich kenn dich dein ganzes Leben, und wenn du was von deinem Onkel hast, dann die Unfähigkeit, mich vernünftig anzulügen.«
    Das hatte ich also von meinem Onkel. War ja interessant, was man alles so nebenher erfuhr, dachte ich. »Na gut. Sam war schrecklich betrunken und hat ein paar ziemlich miese Sachen zu mir gesagt.«
    »Du hast ihm die Nase gebrochen?«
    »Nein. Emma.«
    »Welche Emma?«
    »Emma Mulligan. Natürlich heißt sie jetzt anders, denke ich. Sie war verheiratet.«
    »Und wer ist das?«
    »Mary, sie war damals meine beste

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