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Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)

Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Emmas Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Balfour
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Die schlimmste Hürde ist genommen, würde ich mal sagen.«
    »Du hast gedacht, es sei mir wichtig, wie du wohnst?«, fragte ich verwundert. »So was denkst du von mir?«
    Sie hob die Schultern. »Wer weiß? Wir haben uns lange nicht gesehen. Und du, du wolltest plaudern? Einfach so? Glaub ich dir nicht.«
    »Stimmt. Es ist was passiert.«
    »Der Amerikaner, oder?«
    So wie mein Gesicht brannte, musste ich gerade knallrot geworden sein. »Wir haben uns geküsst.« Ich erzählte ihr, was in der Nacht geschehen war.
    »So, so, nur geküsst also«, sagte Emma und hob die Augenbrauen. »Wie geht’s weiter mit euch? Wie lange ist er überhaupt in Irland? Wenn er nur kurz hier ist, dann wäre ›langsam angehen lassen‹ wohl nicht die richtige Strategie.«
    »Ja. Aber ich kann mich schlecht jetzt Hals über Kopf in eine Beziehung stürzen …«
    »Warum nicht?«, unterbrach sie mich und sah mich prüfend an. »Wegen Brian?«
    Ich stand auf und ging ein paar Schritte ziellos im Raum umher. Dann setzte ich mich wieder, aber diesmal in den Sessel. Ich brauchte Platz, vielleicht auch Abstand, um über all die widersprüchlichen Gefühle in mir reden zu können.
    »Ja, wegen Brian, oder erklärst du mich jetzt auch noch für verrückt, weil ich immer noch um den Mann trauere, den ich geliebt habe und von dem ich dachte, er würde ewig bei mir bleiben und nichts könnte je zwischen uns kommen, nicht einmal der Tod? Über ein halbes Jahr ist es her. Manchmal fühlt es sich an, als wären nur ein paar Tage seitdem vergangen, und dann kommt es mir vor, als hätte ich ihn vor einer Ewigkeit zuletzt gesehen und berührt.« Ich musste schlucken. »Aber er kommt nicht mehr zurück. Und Matt ist …« Ich geriet ins Stocken.
    »Du hast dich in ihn verliebt, hm?«
    Ich nickte.
    »Das ist wunderschön, Kate. Wehr dich nicht.«
    »Es ist nicht nur wegen Brian. Wie soll ich Matt denn richtig kennenlernen, wenn er so weit weg lebt? Ich kann doch nicht einfach …«
    »Eine Weile weg? Warum nicht? Was hält dich hier?«
    Nichts. Natürlich nicht. Außer meiner Angst und meiner Unentschlossenheit, was ich mit meinem Leben anstellen wollte.
    »Er ist noch ungefähr drei Monate in Europa«, sagte ich. »Und er hat sich noch nicht entschieden, wo er als Nächstes hinwill. Er sagte: Vielleicht nach Italien wie Henry James, nach Paris wie Gertrude Stein …«
    »Wow«, sagte Emma neckisch. »So ein gebildeter Mann. Liest gerne, reist gerne … Worauf wartest du? Fah r doch einfach mit. Dann lernst du ihn kennen.«
    »Genau das hatte ich vor.«
    »Und was sagt er dazu?«
    »Ich hab noch nicht mit ihm darüber geredet. Eigentlich habe ich mir das vorhin erst überlegt. Und festgestellt, dass es eine blöde Idee ist.«
    »Wie du zu dem glanzvollen Schluss kommst, müsstest du mir vielleicht noch mal in Ruhe erklären?« Sie zog zweifelnd die Augenbrauen zusammen.
    »Soll ich ihm sagen, hey, wenn du in Rom bist – oder sonst wo –, ruf mich an, ich komm dann für ein paar Tage vorbei, und wir sehen, wie es so läuft?«
    Emma hob die Schultern. »Warum denn nicht? Hört sich nach genau der Menge Spaß an, die dir gerade sehr guttun würde. Und wenn es schrecklich langweilig mit ihm wird, setzt du dich in den nächsten Flieger und kommst zurück. Was hast du zu verlieren?«
    Ich nickte nur und sagte: »Du hast ja recht.«
    Sie legte den Kopf schief und sah mich aufmerksam an. »Da ist noch was. Raus damit.«
    Ich zögerte. »Das ist jetzt nicht leicht für mich …«
    »Sag’s einfach.«
    »Ich hatte mit Matt ein etwas merkwürdiges Gespräch, und danach wurde mir klar, dass es da etwas gibt, das ich sehr gerne machen möchte.«
    »Aber das ist doch toll!«
    »Ja. Nicht so toll ist, dass ich gleichzeitig einsehen muss, dass ich jahrelang auf dem Holzweg war.«
    »Wieso das? Meinst du mit Brian?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Mit dem, was ich für Brian getan habe. Ich dachte, ich müsste ihn unterstützen und die Vernünftige sein. Ein Team mit ihm bilden und der Stützpfeiler sein. So in der Art. Und vor lauter Nachdenken über Sicherheit und Zukunftsplanung habe ich mich offenbar aus den Augen verloren.«
    »Hat Brian es so gewollt?«
    Heftig schüttelte ich den Kopf. »Oh, nein. Es kam von mir. Ich dachte einfach, es müsste alles so sein.«
    Emma schwieg einen Moment, ließ mich dabei aber nicht aus den Augen. Schließlich sagte sie: »Ich hatte dich so verstanden, dass er die Liebe deines Lebens war und du nicht weißt, was du ohne ihn tun

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