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Emmas Story

Emmas Story

Titel: Emmas Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miriam Muentefering
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gut, mit Menschen zusammen zu sein, die nichts davon wissen. Dann muss ich mich mächtig zusammenreißen, ein bisschen schauspielern und lachen. Und am Ende geht es mir bei all dem Geheuchel dann doch ein bisschen besser. Es ist, als würde ich mir selbst zeigen, dass es geht. Ich kann auch ohne ihn glücklich sein.«
    »Sicher kannst du …«, beginne ich, werde aber von Irmgard unterbrochen, die sich zu uns umdreht, während sie die Wohnungstür aufstößt, die sie nur angelehnt hatte. »Abschließen braucht ihr hier eigentlich nicht. Die Stövers sind nur abends da. Und dann sind die auch froh, wenn sie ihre Ruhe haben. Haben mächtig viel zu tun in ihrer Firma. Die machen ja diese Solartechnik. In einer ehemaligen Stahlfabrik, wusstet ihr das?«
    »Nein, eigentlich nicht«, antwortet Armin höflich.
    Wir betreten hinter Irmgard die Wohnung, in der es riecht wie in einem Esoterikladen.
    »Sicher kannst du auch ohne Rolf glücklich sein«, wispere ich Armin zu. »Aber nicht so lange du offiziell mit ihm zusammen bist.«
    »Ich bin doch offiziell gar nicht mit ihm zusammen«, erwidert mein Freund ein wenig heftig.
    »Wie?«, fragt Irmgard irritiert.
    »Nichts, nichts«, brummelt Armin und lächelt freundlich.
    »Das meine ich doch gar nicht. Ich meine, dass du es so empfindest. Du fühlst dich so, als seiest du mit ihm zusammen. Und das macht dich unglücklich«, flüstere ich, und Armin seufzt tief.
    Irmgard dreht sich zu uns um. »Das hier wäre also die Diele. Nicht sehr groß, damit sie nicht geheizt werden muss. Das wäre ja Verschwendung. Und direkt hier vorn ist das Schlafzimmer. Da könnt ihr es euch schön kuschelig machen. Im Sommer ist es hier kühl, im Winter muckelig. Ganz ideal. Guckt euch nur in Ruhe um.«
    Beflissen treten Armin und ich in den kleinen Raum, der ein einziges, winziges Fenster besitzt, das aussieht wie eine Schießscharte.
    Irmgard steht offensichtlich auf selbst bemalte Seidentücher und Räucherstäbchen auch am Bett. Ich hüstele verhalten.
    »Jetzt sei doch wieder gut mit mir«, bittet Armin halb scherzhaft. »Immerhin hattest du eine andere, reizende Begleitung. Wie war es denn mit ihr?«
    Ich schnaube durch die Nase und trete wieder hinaus in die Diele.
    »Frag bloß nicht!«
    Armin folgt mir auf den Fersen.
    Der nächste Raum ist der Wohnraum, ebenfalls mit Holzdielen, auf denen ein paar Webteppiche übereinander liegen.
    »Hier drunter ist der Wintergarten«, erklärt uns Irmgard mit leicht gewellten Lippen. »Da solltet ihr auf alle Fälle was Warmes drauflegen. Wird im Januar, Februar doch ganz schön fußkalt. Teppich kleben geht aber nicht. Das stört die Luftzirkulation im Haus.«
    »Wieso soll ich nicht fragen? Hat sie dich vor den Vermietern blamiert?«, will Armin neugierig wissen und beugt sich zum Boden, um mit einer Handfläche den Wärmegrad zu testen.
    »Nur im Winter«, bemerkt Irmgard, und Armin nickt ihr zustimmend zu, um sich gleich wieder mir zuzuwenden.
    »Ach, du hast sie doch kennen gelernt. Sie ist eben dieser extrovertierte Typ. Hat das Gespräch total an sich gerissen und mir hinterher vorgeworfen, ich sei miesmuffelig gewesen«, erzähle ich und gehe zum Fenster hinüber, um von dort aus einen Blick in den Garten zu werfen.
    »Hübscher Ausblick, nicht? Mittags ist der ganze Raum in Licht getaucht«, weiß Irmgard schwärmerisch zu berichten.
    Als ich mich wieder umwende, sehe ich, wie Armins Augen blitzen. »Das hat sie gesagt? Echt? Warst du es denn?«
    »Unsinn. Ich war ganz normal. Lu hat aber später selbst gesagt, dass die Vermieterin am Anfang einen ganz schönen …« Ich senke die Stimme. »›Stock im Arsch‹ gehabt hat.«
    Armin prustet laut heraus.
    »Das hier wäre dann das Bad«, deutet Irmgard voraus auf einen kleinen Durchgang.
    Armin und ich wollen uns gleichzeitig durch die schmale Tür schieben und drohen einen Augenblick, stecken zu bleiben.
    »Nach dir!«, sagt Armin dann.
    Irmgard schlägt vor: »Ich komm mal lieber nicht mit rein. Das wäre wohl zu eng. Aber wenn ihr die Tür schließt, könnt ihr die Messgeräte dahinter sehen. Daran könnt ihr erkennen, wie viel Strom am Tag, in der letzten Woche und im vergangenen Monat von den Solarzellen produziert worden ist. Daraus könnt ihr dann zum Beispiel schließen, wie viel Kubikmeter Wasser ihr mit der gewonnenen Energie erwärmen könnt. Seht ihr?«
    Ich schließe gehorsam die Tür.
    »Was ist das hier für ein alternatives Mäuseloch!«, zischelt Armin mir ins Ohr, während wir

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