Endlich nur noch Liebe
derselbe gefühllose, arrogante Mensch, mahnte sie sich. "Dazu hast du jetzt Gelegenheit, nachdem du Annalou so plump erklärt hast, wer du bist", erwiderte sie verbittert. "Das Kind hätte einen Schock erleiden können", fügte sie hinzu.
Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung sprang er auf, packte Kelly an
den Armen und zog sie aus dem Sessel. Er war so zornig, dass Kelly ihm alles Mögliche zutraute. "Das wagst du zu sagen, du kleine Hexe? Du hast dem Kind doch vor drei Jahren den Vater weggenommen. Und mir hast du meine Tochter weggenommen. Dann hast du dir auch noch einen neuen Liebhaber zugelegt,
diesen Tom."
"Nein! " rief sie bestürzt aus. "So war es doch gar nicht." Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
"Doch, so war es, meine schöne, treulose Frau. Versuch nicht, mich für dumm zu verkaufen. Das Haus hat nur zwei Schlafzimmer", stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und zog sie an sich.
"Ich schlafe mit Annalou im selben Zimmer. Es stehen zwei Betten darin."
„Ja, um den Schein zu wahren", antwortete er. "Heute Nacht schlafe ich mit Anna Louise in einem Zimmer. Du liebe Zeit, du hast meiner Tochter sogar
einen anderen Familiennamen gegeben. Und ich, ihr Vater, musste mir sagen lassen, sie würde Annalou genannt." Die Atmosphäre war zum Zerreißen gespannt. "Drei Jahre lang hast du mich durch die Hölle gehen lassen. Ich werde dafür sorgen, dass du genauso sehr leidest."
Es reichte ihr, sie ging in die Luft. "Du willst mich leiden lassen? Das hast du doch vom ersten Tag unserer Ehe an getan. Du hast mich nie gewollt, sondern nur mein Kind. Erst als du erfahren hast, dass ich schwanger war, hast du mich gesucht. Und selbst dann ..."
"Du hattest mich versetzt", unterbrach er sie rücksichtslos. "Ich laufe grundsätzlich hinter keiner Frau her."
Kelly atmete tief ein. Er war immer noch derselbe arrogante, aufgeblasene Kerl wie damals. "Stimmt genau", erwiderte sie spöttisch. "Wie gesagt, du wolltest nur mein Kind haben. Es ist wirklich erstaunlich, was du alles dafür getan hast.
Du hast nicht diese verrückte Olivia, die du so sehr liebst, sondern mich geheiratet. Du hast mich in dem großen Haus, das einem Mausoleum gleicht, wie eine Zuchtstute gehalten. Und du hast mir kein Wort geglaubt. Aber Olivia und deine Mutter konnten deiner Meinung nach nichts falsch machen und nicht lügen."
Er umfasste mit einer Hand ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. "Du wagst es, mir die Schuld zuzuschieben? Ich habe dir alles gegeben, was eine Frau sich nur wünschen kann, und du bist dafür mit meinem Kind verschwunden."
"Ich hätte deine moralische Unterstützung gebraucht, aber die hast du mir nie gegeben." Und deine Liebe nicht, hätte sie beinah hinzugefügt.
"Doch, die hattest du. Soll ich dir sagen, warum du weggelaufen bist?" Er lachte spöttisch auf. "Weil du irgendwelchen Gerüchten Glauben geschenkt und falsche Schlüsse gezogen hast. Ich habe Olivia nur wie eine Schwester geliebt, die krank ist und Hilfe braucht. Doch du warst anderer Meinung." Er hielt ihr Kinn so fest, dass es schmerzte. "Sieh mich an", forderte er sie auf. Sie tat es.
Plötzlich spürte sie seine Oberschenkel an ihren, und sie war sich seiner Nähe viel zu sehr bewusst. "Vielleicht habe ich Fehler gemacht, aber ich habe es nicht verdient, dass du mir mein Kind weggenommen hast."
Mag sein, stimmte sie ihm insgeheim zu. Sie hatte in den drei Jahren oft
Gewissensbisse gehabt. Doch ihr war klar, dass er die Unwahrheit sagte. Sie hatte ihn mit Olivia im Arm gesehen, und sie hatte seine Worte gehört.
Er blickte sie an. Auf einmal veränderte sich die Atmosphäre zwischen ihnen.
Gianfranco lächelte. "Weißt du, was mich wirklich betroffen macht? Drei Jahre lang habe ich mir Sorgen um dich gemacht. Ich habe immer wieder das Foto von meiner Tochter angeschaut, das du mir großzügigerweise nach ihrem ersten
Geburtstag geschickt hast. Du hattest den Brief in London eingeworfen." Er fuhr ihr sanft mit den Fingern über die Wange und legte die andere Hand auf ihre Taille. "Und dann stellt sich heraus, dass du einen Liebhaber hast. Onkel Tom, wie meine Tochter ihn nennt“, fügte er verächtlich hinzu.
"Nein, Gianfranco!" rief sie aus, als er den Kopf senkte. Er ignorierte ihren Protest und presste die Lippen auf ihre. Kelly hatte das Gefühl, bis in die tiefsten Tiefen ihres Seins von wilder Leidenschaft erfasst zu werden. Sie schämte sich dafür und wollte sich wehren. Stattdessen öffnete sie
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