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Endstation für neun

Endstation für neun

Titel: Endstation für neun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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ihres Sohns unterrichtet. Rosen sagt, dass Göransson immer Geld hatte und sie nicht weiß, woher dieses Geld kam. Ihres Wissens verkaufte er keine Drogen und ging auch keiner anderen Tätigkeit nach.
    Rönn las sich durch, was er geschrieben hatte. Seine Handschrift war so mikroskopisch klein, dass alles auf weniger als einer A4-Seite Platz fand. Er legte das Blatt in seine Aktentasche, steckte das Notizbuch ein und zog los, um Sune Björk zu treffen.
    Die junge Frau vom Schleppkahn erwartete ihn am Zeitungskiosk auf dem Mariatorget.
    »Ich komme nicht mit«, sagte sie. »Aber ich habe mit Sune geredet, er weiß also, dass Sie kommen. Ich hoffe, dass ich keine Dummheit gemacht habe, ich verpfeife nämlich niemanden.«
    Sie gab ihm eine Adresse in der Tavastgatan und verschwand Richtung Slussen.
    Sune Björk war jünger, als Rönn erwartet hatte, sicher kaum älter als fünfundzwanzig. Er hatte einen blonden Bart und sah relativ sympathisch aus. Nichts an ihm deutete darauf hin, dass er drogenabhängig war, und Rönn fragte sich, was er mit dem bedeutend älteren und heruntergekommenen Göransson gemeinsam gehabt haben mochte.
    Die Wohnung bestand aus einem Zimmer und Küche und war spärlich möbliert. Die Fenster lagen zu einem vollgemüllten Hinterhof hinaus. Rönn ließ sich auf dem einzigen Stuhl im Zimmer nieder, und Björk setzte sich aufs Bett. »Ich hab gehört, dass Sie was über Nisse wissen wollen«, sagte Björk. »Ich muss gestehen, dass ich selber nicht besonders viel über ihn weiß, aber ich hab mir gedacht, Sie könnten vielleicht seine Sachen mitnehmen.«
    Er bückte sich, zog eine Papiertüte zu sich heran, die am Fußende des Bettes stand, und gab sie Rönn. »Das Zeug hat er hiergelassen, als er abgehauen ist. Ein paar Sachen hat er mitgenommen, das da sind vor allem Kleider. Wertlose Lumpen.«
    Rönn nahm die Tüte und stellte sie neben den Stuhl. »Können Sie mir sagen, wie lange Sie Göransson kannten, wo und wie Sie sich kennengelernt haben und wie es dazu gekommen ist, dass er bei Ihnen wohnen durfte?« Björk machte es sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Bett bequem.
    »Klar, kann ich«, sagte er. »Darf ich mir bei Ihnen eine Fluppe schnorren?«
    Rönn holte eine Schachtel Prince hervor und schüttelte eine Zigarette für Björk heraus, der den Filter abkniff und sie anzündete.
    »Also, das war so, ich bin im Franziskaner gewesen und habe ein Bier gekippt, und am Nebentisch saß Nisse. Ich hatte ihn vorher noch nie gesehen, aber wir haben angefangen zu quatschen, und er hat mir Wein spendiert. Er schien echt in Ordnung zu sein, und als sie dichtgemacht haben und er meinte, er hätte keine Bude, habe ich ihn mit zu mir genommen. Wir waren an dem Abend ziemlich blau, und am nächsten Tag hat er im Södergärd was zu mampfen und ein paar Bierchen springenlassen. Das war am 3. oder 4. September, ich weiß nicht mehr so genau.«
    »Haben Sie gemerkt, dass er Drogen nahm?«, fragte Rönn. Björk schüttelte den Kopf.
    »Nein, nicht sofort. Aber nach zwei Tagen hat er sich morgens gleich nach dem Aufwachen einen Schuss gesetzt, und da habe ich es natürlich kapiert. Er hat mich übrigens gefragt, ob ich auch was haben will, aber von so was lass ich die Finger.« Björk hatte die Ärmel seines Pullovers bis über die Ellbogen hochgeschoben. Rönn warf einen routinierten Blick auf seine Armbeuge und stellte fest, dass er höchstwahrscheinlich die Wahrheit sagte.
    »Sie haben hier ja nicht besonders viel Platz«, sagte er. »Warum haben Sie ihn so lange bei sich wohnen lassen? Hat er dafür eigentlich bezahlt?«
    »Ich fand ihn okay. Er hat nicht direkt was für die Pritsche abgedrückt, aber er hatte immer viel Knete und hat dauernd was zu spachteln und zu saufen und so angeschleppt.«
    »Woher hatte er das Geld?« Björk zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Ging mich ja auch nichts an. Aber er hatte keinen Job, das weiß ich.« Rönn warf einen Blick auf Björks Hände, die schwarz von eingefressenem Schmutz waren.
    »Und was haben Sie für einen Job?«
    »Autos«, antwortete Björk. »Ich treff mich gleich mit einer Braut, war nicht schlecht, wenn Sie ein bisschen Dampf machen könnten. Gibt's noch was, was Sie wissen wollen?«
    »Worüber hat er gesprochen? Hat er etwas über sich erzählt?«
    Björk rieb den Zeigefinger schnell unter der Nase hin und her und sagte:
    »Er behauptete, er wäre zur See gefahren, aber wenn, dann war das bestimmt schon ziemlich lange her. Und

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