Engel der Schatten - 04 -Kerri van Arden
Wachsflecken. Doch anstatt an meinen Fesseln zu zerren und mit aller Kraft zu versuchen, mich zu befreien, ergab ich mich dem süßen Schicksal, das es doch eigentlich gar nicht allzu schlecht mit mir meinte.
Als Chassedy in den Dark Room zurückkehrte, waren Ramona und Lucy längst verschwunden. Allerdings hatten sie mich gefesselt und geknebelt zurückgelassen. Ein
14
Kerri van Arden
Chassedy
amüsiertes Grinsen zeichnete sich auf ihren Lippen ab, als sie mich in dieser
misslichen Lage sah.
„Wie ich sehe, hattest du bereits deinen Spaß“, sagte sie und band mich los. Erschöpft, doch befriedigt sank ich auf die Knie. Chassedy streichelte liebevoll meinen Schopf und half mir dabei, mich wieder anzukleiden. Erst als wir den Club verließen fiel mir auf, dass sie gar kein Spielzeug organisiert hatte. Was hatte sie nur in der ganzen Zeit getrieben? Und war es tatsächlich bloß ein Zufall gewesen, dass mich Ramona und Lucy im Dark Room entdeckt hatten?
Was immer auch in Wirklichkeit vorgegangen war, ich bereute nichts. Ganz im Gegenteil: In dieser Nacht hatte ich mehr über mich und meine Gelüste erfahren als jemals zuvor.
*****
Von diesem Zeitpunkt an gingen Chass und ich jede Nacht aus. Ins Kino, ins Theater, in angesagte Diskos oder ins Restaurant. Nicht selten vergnügten wir uns im Dark Passion Club, der bald zu meiner zweiten Heimat wurde. Ich probierte alle nur erdenklichen Spielarten aus und fand Gefallen an ihnen. Nach und nach begann ich mich selbst zu akzeptieren, mein neues Leben zu genießen und fand in vielen Gleichgesinnten gute Freunde. Ich führte ein Doppelleben. Nachts war ich frei. Zufrieden mit mir selbst. Mein Leben am Tag blieb jedoch die Hölle für mich. Der Ursprung allen Übels war Colin. Ein dicklicher, aber großer Mann mit kurzen blonden Haaren, die schon an einigen Stellen etwas licht wurden. Er trug stets ein weißes Hemd und eine blaue Hose mit zwei dicken roten Streifen an den Seiten. Colin war der Assistent vom Chef, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er eine persönliche Abneigung gegen mich hegte. Nicht ein gutes Haar ließ er an mir und drohte sogar damit, meine Projekte an einen Kollegen abzugeben.
Doch an diesem Abend sollte ich für Colins Sticheleien entschädigt werden. Kaum hatte ich die Tür zu meinem Apartment aufgeschlossen, wurde ich auch schon von lautem Jubelgeschrei empfangen.
„Überraschung!“, riefen meine Freunde aus dem Dark Passion Club und schlossen
mich einer nach dem anderen in die Arme. Eine Überraschungsparty! Und ich hatte
15
Kerri van Arden
Chassedy
noch nicht einmal Geburtstag. Der Abend war herrlich, wir lachten unentwegt, aßen
Pizza, tranken Sekt und spielten Flaschendrehen. Gemeinsam schauten wir uns einen Film an, dann verabschiedeten sich die ersten. Nach und nach wurde es leerer in meiner Wohnung, bis schließlich nur noch Lucy, Ramona und Chassedy übrig blieben.
„Was wollen wir jetzt machen?“, fragte Lucy und sah zwischen Ramona und mir hin und her.
„Mir würde da schon etwas einfallen. Ich habe mich schließlich nicht umsonst so aufgestylt.“
Ramona strich über ihr hautenges Lackoutfit und zwinkerte mir zu. Bei ihrem Anblick lief mir förmlich das Wasser im Munde zusammen und ich spürte, wie meine Hose enger wurde.
„Ich bin für alles zu haben“, sagte ich rasch und sprang auf.
„Etwas anderes hatten wir nicht von dir erwartet“, sagten die beiden Schönheiten wie aus einem Munde, lachten herzlich und drängten mich ins Schlafzimmer. Ich wusste, was sie vorhatten und hoffte, dass Chassedy dem Spiel beiwohnen würde. Doch sie hatte offenbar anderes im Sinn und zog sich zu meiner Enttäuschung zurück.
Ehe ich mich versah, hatten mir Ramona und Lucy die Kleider vom Leib gerissen, warfen mich aufs Bett und bedeckten meine Haut mit ihren leidenschaftlichen Küssen. Überall spürte ich ihre gierigen Hände. Keinen Fleck ließen sie aus. Es war berauschend!
Lucy setzte sich auf meine Brust. Sie streichelte liebevoll meinen Hals, griff plötzlich nach meinen Armen und drückte sie neben meinen Kopf auf das Kissen. Blitzschnell zückte sie zwei Paar Handschellen, die sie an ihrem Gürtel befestigt hatte und kettete mich an die Bettpfosten.
Ich setzte mich nicht zur Wehr und genoss ihre Dominanz. Langsam erhob sie sich und erlaubte mir einen Blick auf Ramona, die gerade meine Beine spreizte und meine Fußgelenke mit Lederriemen an den hinteren Bettpfosten fixierte. Alle Viere von mir gestreckt lag
Weitere Kostenlose Bücher