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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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darauf erwachte Becks Truck röhrend zum Leben und machte sich auf den Weg zu irgendeiner Futterstelle. Sie drehte sich um, genoss den Frieden und die Ruhe. Sie driftete gerade wieder in den Schlaf, als ihr Telefon klingelte. Sie tastete auf dem Nachttisch danach und machte sich nicht die Mühe, auf das Display zu schauen.
    »Hallo?«, knurrte sie.
    »Willst du auch Kartoffelpuffer?«, fragte Beck. Er klang amüsiert. Das machte er mit Absicht. »Riley? Ich habe dich doch nicht etwa aufgeweckt?« Dann lachte er.
    Blödmann.
    Riley schaltete das Telefon aus und warf es auf den Nachttisch. »Also gut!«, fauchte sie. »Du hast gewonnen. Ich bin wach!«
    Als sie sich in die Dusche schleppte, wusste sie eines ganz sicher: Wenn Beck heute Nacht wieder einen Albtraum haben sollte und auf ihr Mitgefühl zählte, dann hatte er sich schwer getäuscht.

    Tief über das Buch gebeugt, dauerte es einen Moment, bis Stewart begriff, dass er nicht allein war. Er schaute auf, und sein Blick blieb an der Gestalt in der Tür zur Bibliothek hängen.
    Der gefallene Engel, der Pauls Tochter verführt hatte, musterte ihn mit ernster Miene.
    »Du lebst also«, sagte Stewart und schloss das Buch mit einem dumpfen Knall. »Und wagst es, das Haus eines Großmeisters ohne seine Erlaubnis zu betreten.«
    Statt einer Antwort warf Ori ihm eines von Stewarts eigenen Schwertern zu, und der Meister fing es mit einer Hand auf. Trotz seines kaputten Beines erhob er sich mit einer flinken Bewegung.
    »Falls du versuchen willst, mich zu töten, wird es nicht in diesem Raum geschehen. Ich werde nicht zulassen, dass dein blaues Blut meine kostbaren Bücher besudelt.«
    »Ich bin nicht deinetwegen gekommen, Angus Niall Stewart.«
    »Warum dann das Schwert?«
    »Ich dachte, es würde dich beruhigen, solange ich in der Nähe bin.«
    Stewart schnaubte spöttisch. »Gott, du bist genauso arrogant wie dein Gebieter.« Er machte eine Handbewegung. »Wenn du nicht gekommen bist, um zu kämpfen, dann nimm Platz, Engel.«
    Ori zog einen Sessel heran und setzte sich dem Meister gegenüber. Im Großen und Ganzen sah er aus wie auf dem Friedhof, doch es gab eine leichte Veränderung. Die dunklen Augen wirkten kälter, animalischer. Gehetzt .
    »Weiß dein Boss von diesem Plauderstündchen?«, fragte Stewart, während er das Schwert auf den Tisch zwischen ihnen legte.
    Keine Antwort.
    »Sieh mal, deine Zeit hier unten ist abgelaufen. Ich bin nicht besonders erfreut, dich in meinem Haus zu haben, also solltest du besser anfangen zu reden, oder ich werde von dem Schwert Gebrauch machen.«
    »So viel zu der berühmten schottischen Gastfreundschaft«, erwiderte Ori. »In der Hölle herrscht Aufruhr. Sartael liegt immer noch in Ketten, aber seine Anhänger haben noch nicht aufgegeben.«
    »Und?«
    »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Anhänger ihren Herrn befreien.«
    »Während der Höllenfürst nicht hinsieht? Das bezweifle ich. Wenn Sartael befreit wird, dann, weil Luzifer es wünscht.«
    »Dem Höllenfürsten entgleitet die Kontrolle. Es gibt einige, die sich eine … Veränderung wünschen. Und manche meinen, ich solle an die Stelle meines Gebieters treten.«
    »Tatsächlich?«, erwiderte Stewart. »Sieht so aus, als müsste ich heute tatsächlich noch jemanden töten.«
    »Du kannst es ja versuchen«, erwiderte der Engel gleichgültig.
    »Wenn wir schon die Karten auf den Tisch legen, bist du in Besitz von Riley Blackthornes Seele?«
    »Ja. Ich habe sie während der Schlacht auf dem Friedhof angenommen. Die Tatsache, dass ich sie nicht Luzifer angeboten habe, ist Teil der Meinungsverschiedenheit zwischen uns.«
    Das überraschte Stewart. »Warum hast du es nicht getan? So ist es doch üblich.«
    »Riley hat ihre eigenen Bedingungen gestellt: Ihre Seele gehört mir, aber ich bin nicht befugt, sie jemand anderem zu übergeben, nicht einmal dem Höllenfürsten. Wenn ich vor ihr sterbe, sind ihre Schulden mit der Hölle beglichen.« Als der Meister ihn verwirrt ansah, fügte er hinzu: »Ich schwöre beim Licht, dass ich diesen Schwur nicht brechen kann.«
    Nachdenklich lehnte Stewart sich in seinem Sessel zurück. »Kein Wunder, dass du jetzt Ärger mit deinem Boss hast. Aber das ist nicht alles.« Er runzelte die Stirn. »Da ist noch etwas.«
    Oris Miene verfinsterte sich. »Ich ersehnte den Tod, doch er wurde mir nicht gewährt. Ich bin ein göttliches Wesen, und doch behandelt er mich nicht anders als irgendeinen seiner ruchlosen Dämonen.«
    »Ich verstehe. Du

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