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Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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nicht! Wo ist der Käfig mit dem Kakadu? Ich kann mein Abercrombie-Shirt nicht finden, verdammt aber auch!«
    Mitten in dem ganzen Tohuwabohu standen Jonas und ich. Er hielt meine Hand, ich hatte einen sehr dicken Bauch, und während die Leute nach und nach hinter die Kulissen gingen, sang ich den Song, den Chris Löwenfeld komponiert hatte: Ȇber Stock und Stein, bei Nacht und Nebel, bei Kälte und bitterkaltem Wind …«
    Ich sang das traurige Lied, während wir über die Bühne wanderten und links in den Kulissen verschwanden. Dann galoppierte von rechts ein Pferd heran (unterm Kostüm steckten zwei kleine Fünfer), das einen pinkfarbenen Schlitten aus Plastik hinter sich herzog, wozu der Chor Jingle Bells sang und das Orchester wirklich sein Bestes gab.
    Danach schloss sich der Vorhang, und Emil, der Nachrichtensprecher, sagte: » Nach einer kurzen Unterbrechung folgt der zweite Teil der Sondersendung Aus aktuellem Anlass.«
    Die Unterbrechung bestand aus zwei Engelchen aus der Sechsten, die auf der Bühne ein meterlanges Nachrichtenband (bestehend aus einer Tapete mit pastellfarbenem Blümchenmuster), ein Telex also, entrollten, wozu Mick mit seinem Schlagzeug das Tickticktick beisteuerte, das fast so echt klang wie das Tickern im Fernsehen:
    Reiseproviant kauft man bei Waller in der Marktstraße +++ Frisches Futter für Esel und Co. bei Fressnapf +++ Falls das Navi schlappmacht: Landkarten zum Sonderpreis +++
    In den ersten beiden Szenen, die ja ineinander übergingen, traten weder der Wirt noch die Engel auf. Aber natürlich hatten Lilli und ihre allerbesten Freundinnen den tollen Typ am Klavier erspäht, Linus aus der Elften, und saßen ihm zu Füßen. Voll peinlich, ehrlich.
    Wir anderen mussten geschlagene vier Stunden proben und durften erst kurz nach 18 Uhr – ich war total fertig – nach Hause gehen.
    Als ich sah, dass meine kleine Schwester vor dem Festsaal auf mich wartete, wusste ich sofort, dass etwas passiert war.
    Â»Hat dein Plan nicht geklappt, Leonie?«
    Â»Doch. Aber er wäre nicht nötig gewesen.«
    Â»Wie soll ich das verstehen?«
    Â»Na ja …Ich hatte Paps ja gesagt, dass wir uns wegen meines Weihnachtsgeschenks in der Friedrichstraße/Ecke Wilhelmstraße treffen würden. Um 15 Uhr.«
    Â»Klar. Weiß ich«, sagte ich ungeduldig. »Mach’s nicht so spannend!«
    Â»Es WAR aber spannend«, erklärte Leonie und lachte plötzlich. »15 Uhr war eine blöde Zeit. Der Bus ist ja schon 15 Minuten nach 14 Uhr in der Stadt, also bin ich zuerst zu dem Haus gegangen, in dem Paps mit der blöden Yvonne wohnt. Und wie ich dort auf ihn warte, kommen die beiden aus der Tür. Zuerst gehen sie ganz normal die Straße entlang, dann sagt Yvonne etwas, Paps antwortet, und dann brüllt Yvonne ihn an, dass alle Leute ihnen hinterher schauen.«
    Â»Und?«
    Â»Yvonne schreit und brüllt, und auf einmal wirft sie ihm ihre Handtasche ins Gesicht und rennt davon.«
    Â»Aua!«
    Â»Genau. Ich hab die Handtasche aufgehoben und gefragt, warum er denn mit der Yvonne gestritten habe. Und weißt du, was Paps sagte?«
    Â»Sag’s endlich!«
    Leonie blieb stehen. »Paps sagte: ›Yvonne hat mich verlassen.‹«
    Â»Ne! Echt? Wieso denn?«
    Leonie zählte auf. »Weil er Ma besucht hat, weil er noch immer in sie verliebt sei, und weil wir zwei immer dazwischenfunken würden.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Ist doch egal, ob das stimmt oder nicht. Tatsache ist, dass sie fort ist. Genau, was wir wollten.« Leonie klang sehr zufrieden.
    Â»Okay. Und was hast du dann gemacht?«
    Â»Dann«, Leonie kicherte, dann hab ich zu Paps gesagt: ›Komm einfach mit. In ein paar Minuten wirst du wissen, warum dich deine Yvonne verlässt. Weil: Es kann ja sein, dass sie sich über uns ärgert und auch meint, du würdest Ma noch immer lieben. Aber es gibt noch einen anderen Grund.‹«



»Und?«
    Â»Dann bin ich mit ihm zur Friedrichstraße/Ecke Wilhelmstraße gegangen. Wir haben uns ins Café Helm gesetzt. Paps hat mir eine heiße Schokolade mit doppelt Sahne und sich ein Kännchen Kaffee bestellt. ›Und jetzt?‹ hat er gefragt.
    â€ºJetzt warten wir‹, hab ich geantwortet. ›Es wird nicht lange dauern. Nur Geduld.‹«
    Â»Er hat tatsächlich gewartet?«, erkundigte ich mich ungläubig.
    Â»Klar. Denn als er die erste

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