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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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geschnürt, dass die Brüste der Frauen sich mit jedem Atemzug fast verzweifelt nach oben wölbten, um ihrer Lunge den Raum zum Luftholen zu g e ben. Es war erregend, dies zu beobachten. Laura äußerte die B e fürchtung, ihr Busen könne über den Rand des Ausschnitts he r ausgepresst werden, so dass ihre Brustwarzen sichtbar würden. Aber er vermutete viel eher, dass es sie erregte. Ihre Wangen waren gerötet und ihre erotische Ausstra h lung war so stark, dass er sie am liebsten sofort in einen Nebe n raum gezerrt und ihre Röcke empor gerafft hätte. Sie schien förmlich nach ihm zu rufen, da war er sicher. Geduld, alles zur rec h ten Zeit.
    Danach wurde sie geschminkt und ihre Haare kunstvoll hoc h gesteckt. Ihre leicht geröteten Wangen zeugten davon, dass sie sich ihrer Ausstrahlung durchaus bewusst war. Mittlerweile hatte sie erfahren, dass es sich bei den Gästen um die Honoratioren des Ortes handeln würde, Angehörige von Adelsgeschlechtern, die sich ausschließlich in den besten Kreisen bewegten, sowie Ve r wandte und Freunde von Giuseppe.
    Als Laura an Giuseppes Arm den Festsaal betrat, bildeten die Gäste ein Spalier und raunten sich bewundernde Kommentare über die schöne Unbekannte und das prachtvolle Gewand zu. Mit spöttischer Genugtuung nahm Gi u seppe wahr, wie Laura Schritt für Schritt an Sicherheit und Stolz gewann und zugleich genau machte, was er wollte. Bald würde sie Wachs in seinen Händen sein, so wie der Bürgermeister und übe r haupt alle anwesenden Menschen. Der Rest war ein Leichtes. Lauras Verliebtheit, ihre Lust auf Sex und ihre natürliche Ne u gierde würden sie blind für die Wahrheit und die Gefahr machen, auf die sie sich zubewegte.
    Nach einer kurzen Ansprache eröffnete Giuseppe in seiner E i genschaft als Hausherr und Einladender mit Laura den Tanz. Ein stilvoll ausstaffiertes Zehn m ann o rchester spielte getragene Ko m positionen der italienischen Renaissance. Erst nach und nach, so hatte Giuseppe vereinbart, würden sie zu modernen Rhythmen überleiten, um die Gäste bei Laune zu ha l ten.
    Unter den en , die den Tanzenden zusahen, befand sich einer, halb hinter einer Säule verborgen, mit dem Guiseppe dringend Geschäftliches zu bespr e chen hatte. Unbemerkt von Laura gab er daher kurz vor Ende des Tanzes einem Vertrauten, den er als Spion unter die Gäste eing e reiht hatte, ein Zeichen, woraufhin dieser auf die Tanzfläche kam, um Giuseppe abzul ö sen.
    » Mein lieber Conte, Sie gestatten, dass ich Ihnen Ihre reizende Begleitung entführe? «
    Der Hausherr gab sich großzügig, hauchte Laura formvolle n det einen Handkuss auf die rechte Hand und überließ sie ihrem neuen Tanzpartner. Dieser würde herausfinden, ob Laura Ve r dacht schöpfte – was er nicht glaubte.
    Alles war organisiert. Nach und nach würden seine Getreuen sich Laura als Angeh ö rige des europäischen Hochadels, Ärzte, Rechtsanwälte oder I n dustrielle vorstellen, sich charmant und eloquent geben und die wenigen ortsansässigen Gäste – abges e hen vom Bürgermeister – von ihr fernhalten. Je weniger Kontakt sie zu r Bevölkerung hatte, desto mehr war sie auf ihn angewiesen.
    » Wie ich sehe, kommst du gut voran, Sariel « , wurde Giuseppe von einem Mann begrüßt, der sich hinter einer Säule im Hinte r grund hielt. Mit seinem durch und durch schwarze n Gewand wirkte er düster und gefährlich, was durch sein vernarbtes Gesicht zusätzlich unterstrichen wurde.
    Giuseppe nahm sich ein Glas vom Tablett des Pagen, der an ihm vorbei ging. » Pass auf, was du sagst, Batraal « , rügte er.
    Letzterer deutete eine entschuldigende Verbeugung an. » Ve r zeih’ mir, mein lieber Conte. Wie ich sehe, ist das Fest rundum ein Erfolg. Aber ist das nicht ein wenig zu auffällig? «
    » Je auffälliger, desto besser. Einfacher kann man nicht able n ken. Niemand wird sich wundern, warum auf einmal so viele Fremde Einzug in das Schloss halten. Schließlich benötige ich für alle Posten Personal. « Giuseppe lächelte selbstbewusst. » Personal, das für den Tag X kampfbereit in den Startlöchern steht. «
    » Hmm. Es gibt Kritik an deinen Ausgaben! Das Auto, das Schloss, dieses Fest. Ist das wirklich alles nötig? «
    » Mein Erfolg wird diese Vorwürfe im Keim ersticken. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. «
    » Trotzdem. Hätte es nicht gereicht, der Kleinen ganz einfach den Kopf zu verdrehen? «
    Mit einem bösen Knurren verwies Giuseppe seinen G e sprächspartner in die Schranken. » Ich bin ein

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