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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Darius den Kollegen nie erwähnt.
    »Wir haben damals mitgeholfen, die Zweigstelle des römischen KIMH aufzubauen«, fuhr der alte Gelehrte fort. »Das waren noch Zeiten!« Dann hielt er kurz inne. »Darius’ Tod … ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht für Sie ist.« Sein Bedauern klang aufrichtig.
    Catherine spürte, dass er ebenfalls um einen alten Freund trauerte. Doch um gemeinsam zu trauern war sie nicht hier. Sie musste die Hintergründe aufdecken, die zu dem blutigen Konflikt zwischen Scrimgeour und Ciban geführt hatten und vielleicht sogar zu Sarah Cibans Tod. Deshalb war sie hier. Lazarus war Angelologe und, wie es aussah, einer der wenigen Menschen auf der Welt, die ihr etwas über die Triaden sagen konnten. Also näherte sie sich dem eigentlichen Grund ihres Besuchs.
    »Weswegen ich hier bin, Lazarus … Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    Der Gelehrte blickte sie ruhig an. »Ich nehme an, es geht um den Autounfall Seiner Eminenz.«
    Catherine konnte die Anführungszeichen um das Wort Autounfall förmlich hören.

67.
    Kublicki drückte den winzigen Kopfhörer der Abhöranlage fester ins Ohr. Nachdem er das Foto der Sciuttos auf dem Handy gesehen hatte und die beiden vor Robert Martinis Haus vorgefahren waren, wollte er seinen Auftraggeber sofort informieren. Dann aber war es ihm klüger erschienen, erst einmal abzuwarten, was die katholische Nonne, die dieser Pater Rinaldo alias Signor Sciutto gerade hier abgeliefert hatte, überhaupt von dem alten Gelehrten wollte.
    So bald hatte Kublicki den Pater und die Nonne nicht hier an diesem Ort erwartet. Waren die beiden, wie er selbst, etwa der Spur der Briefe gefolgt? Oder hatte dieser Rinaldo lediglich herausgefunden, wer sich hinter Lazarus verbarg, und die Nonne nun damit beauftragt, dem Alten ein bisschen auf den Zahn zu fühlen?
    Möglicherweise konnte der Besuch der Nonne bei dem alten Gelehrtenknochen für ihn von Nutzen sein. Kublicki prüfte noch einmal die Abhöranlage. Alles war im grünen Bereich.
    »Sie können mich ruhig Lazarus nennen, wie es Darius früher getan hat«, hörte Kublicki den Greis sagen.
    Dann schwafelte der Alte etwas von Chicago und Rom und einem Projekt namens Corona. Wussten die Geier, was sich dahinter verbarg. Wer war bloß dieser Darius, der längst tot war? Worauf wollte der alte Knacker hinaus? Vermutlich konnte sein Auftraggeber etwas damit anfangen. Das alles klang jedenfalls interessant genug, um aufgezeichnet zu werden.
    Zwischen dem Klappern von Kuchentellern und Kaffeelöffeln sagte Lazarus schließlich etwas, das Kublicki äußerst hellhörig werden ließ.
    »Ich nehme an, es geht um den Autounfall Seiner Eminenz.«
    »Woher wissen Sie von dem Unfall?«, fragte die Nonne sofort.
    »Ach, wissen Sie, Catherine, letztendlich sitzen wir Institutsehemalige alle im selben Boot. Ich mag mich zwar aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen haben, trotzdem verfüge ich noch immer über einige Quellen. Die meisten vatikanischen Bürger werden den Unfall gewiss nicht anzweifeln, aber ich habe da zugegebenermaßen meine Zweifel.«
    Es entstand eine Pause, bis der alte Gelehrte schließlich hinzufügte: »Ein Freund von mir hat Sie in der Klinik gesehen.«
    »Verstehe«, hörte Kublicki die Nonne sagen. Vermutlich dachte sie jetzt, dass ein Klinikangestellter den Mund nicht hatte halten können.
    »Nein, Sie verstehen nicht. Bevor Sie jetzt falsche Schlüsse ziehen: Bei dem Freund handelt es sich um einen Patienten, nicht um jemanden vom Klinikpersonal.«
    Es folgten etwa zehn Sekunden Stille.
    »Ich muss Ihnen etwas zeigen, Lazarus«, sagte die Nonne schließlich, »und brauche dringend Ihre Meinung dazu.«
    »Ich helfe Ihnen gerne, aber ich bin Forscher, kein Kriminalist. Ich hoffe, das ist Ihnen klar.«
    »Es geht um Ihr Expertenwissen. Alles, was Sie uns über das, was ich Ihnen gleich zeigen werde, sagen können.«
    Der alte Mann hüstelte, als beschliche ihn eine Ahnung.
    »Wir haben da einige Puzzlestücke«, erklärte sie, »sehen uns aber außerstande, ein größeres Ganzes darin zu erkennen.«
    In der Hoffnung, erkennen zu können, was die Nonne dem Gelehrten da zeigen wollte, griff Kublicki zum Fernglas und spähte hindurch. Aber die Ordensfrau zögerte.
    Der Alte legte die Stirn in Falten und sagte schließlich: »Ihre Puzzlestücke haben nicht zufällig mit meinem geheimen Steckenpferd zu tun, dem Triadenorden?«
    Triaden? Oh nein! Bitte nicht schon wieder diese Engelssache

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