Engelsrache: Thriller
dem Geld in eine Ecke, stieß mich auf das Bett und öffnete langsam ihre Bluse. Caroline ist die einzige Frau, mit der ich je geschlafen habe. Wir sind schon so lange zusammen, dass sie genau weiß, welche Knöpfe sie drücken muss, wenn wir uns lieben.
Während der nächsten Stunde drückte sie diese Knöpfe allesamt.
27. April
18:00 Uhr
Agent Landers lief mindestens fünfmal die Woche fünf Kilometer. Das half ihm dabei, fit zu bleiben und die Folgen seines nicht unbeträchtlichen Alkoholkonsums abzumildern. An dem Tag, als er das Mädchen verhaftet hatte, lief er die Watauga Avenue in Johnson City entlang und dachte daran, dass er das Mädchen wesentlich lieber gevögelt als verhaftet hätte. Verdammt heiße Braut.
Sie war auch schlau genug gewesen, die Klappe zu halten. Landers hatte sich nach der Verhaftung eine Stunde mit ihr im Vernehmungszimmer beschäftigt. Doch das Einzige, was er aus ihr herausbekommen hatte, war, dass sie einen Anwalt sprechen wollte.
Deacon Baker, der Staatsanwalt, hatte Landers einige Tage vor der Verhaftung in sein Büro bestellt. Baker war zwar ein dummer Fettsack, hatte es aber irgendwie geschafft, in sein Amt gewählt zu werden, deshalb ließ er gerne den Chef her-aushängen. Er hatte gesagt, dass seine Vorgesetzten unbedingt einen Tatverdächtigen brauchten. Der Sohn des Mordopfers war Polizeikaplan und Hilfssheriff in einem anderen Bezirk und hatte angeblich dreimal am Tag bei der Staatsanwaltschaft angerufen. Außerdem hatte der Ermordete eine Cousine, die in Carter County wohnte und dort in der Republikanischen Frauengruppe aktiv war. Diese Cousine hatte ebenfalls mehrmals angerufen. Was soll die Scheiße, hatte Landers zu Deacon gesagt, sollen sie doch anrufen.
Landers hatte bislang kaum konkrete Beweise. Während der Razzia im Mouse’s Tail hatte die Polizei vierzig Personen vernommen. Neun davon waren Angestellte gewesen, die übrigen Gäste. Nur eine junge Frau hatte ausgesagt, dass sie Tester schon mal gesehen hatte, eine Stripperin namens Julie Hayes. Sie hatte ausgesagt, Tester sei gegen neun Uhr abends in den Club gekommen, bis ungefähr Mitternacht geblieben und habe sehr viel getrunken. Angeblich hatte er mit Bibelzitaten um sich geworfen und zwischendurch mehrmals ein Mädchen für sich allein tanzen lassen. Sein besonderes Interesse hatte offenbar einer Kellnerin namens Angel Christian gegolten. Hayes hatte ausgesagt, dass Erlene Barlowe gegen halb zwölf etwa fünf Minuten unter vier Augen mit dem Prediger gesprochen hatte. Nach dem Gespräch war der Prediger dann vorn zur Tür hinausgegangen, während Barlowe und Angel den Club durch den Hintereingang verlassen hatten. Keiner der drei hatte sich an dem Abend noch mal in dem Club blicken lassen. Außerdem hatte die Stripperin ausgesagt, dass Erlene Barlowe bis zu dem Tag, als der Prediger ermordet worden war, eine rote Corvette gefahren hatte. Am nächsten Tag sei sie dann plötzlich in einem schwarzen BMW vorgefahren.
Da die Beamten in dem Club sonst nichts in Erfahrung bringen konnten, was ihnen weitergeholfen hätte, spielte Landers schon mit dem Gedanken, dass Julie Hayes gelogen hatte. Vielleicht war sie aus irgendeinem Grund sauer auf Barlowe oder auf das Mädchen oder auf beide. Allerdings unterschrieb sie umstandslos das Protokoll, das Landers von ihrer Aussage angefertigt hatte. Außerdem war sie bereit, in den Zeugenstand zu treten.
Die Kriminaltechnik hatte ein paar Haare auf Testers Hemd entdeckt. Also machte sich Landers Julie Hayes Aussage zunutze, um am folgenden Tag einen Durchsuchungsbeschluss für Erlene Barlowes Haus zu erwirken. Außerdem ließ er sich von dem Richter dazu ermächtigen, sowohl von Erlene Barlowe als auch von Angel Christian eine Haarprobe zu verlangen. Bei der Durchsuchung hatten sie in Barlowes Haus nicht das Geringste gefunden, nicht mal ein Pornovideo. Landers machte trotzdem ein Foto von dem Mädchen, das einen hässlichen Bluterguss im Gesicht hatte.
Auch die rote Corvette war spurlos verschwunden. Landers gab Erlene Barlowes Namen in sämtliche Datenbanken ein, auf die das TBI Zugriff hatte. Nirgends eine Corvette, die auf ihren Namen zugelassen war.
Einige Tage später meldete sich das kriminaltechnische Labor bei ihm. Zwei der Haare, die man an Testers Hemd gefunden hatte, stammten von dem Mädchen. Das waren die einzigen Beweismittel, die sie in der Hand hatten, nicht sehr viel, wie Landers fand. Das Labor teilte ferner mit, dass man im Körper des Predigers
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