Engpass
Katastrophe, und was soll ich denn sonst sein als mein Denken?«
»Du bist mehr als das, Anna. Größer und mächtiger. Darauf will dieser Vers aufmerksam machen. Du bist eine Kraft, die alles bewirken, alles überwinden, die glücklich sein kann. Das ist es, was mich an eine Welt ohne Mord und Totschlag denken lässt. Liebe statt Gewalt. Das Paradies!«
»Na ja. Träumen soll ja erlaubt sein«, stellt Anna plötzlich fest und rappelt sich auf. Sie schaut ihre Mutter auffordernd an. Gerade so, als habe sie ihre Zuversicht wiedergewonnen. Zumindest ein kleines bisschen davon.
»Was hältst du von einem Trip nach München? Zuerst Flippern und dann … sehen wir weiter.«
»Einverstanden.« Elsa ist ebenfalls aufgestanden. Flüchtig umarmt sie ihre Tochter. Eine Geste, die ungelenk und zaghaft ausfällt.
»Schon gut. Ich kann’s verkraften.« Anna hat ihren Schutzpanzer für einen Moment abgelegt und zwinkert ihrer Mutter zu. »Wenn Papa endgültig aus unserem Team raus ist, müssen zumindest wir zusammenhalten.«
»Liebe kann auch anders. Nicht nur wehtun, Anna. Das darfst du nie vergessen.«
Auf dem Weg nach München glaubt Elsa sich kilometerweit vom nächsten Fall entfernt. Doch sie erliegt einer Illusion. Schon bald muss sie sich um einen weiteren Mord kümmern. Einer brutalen, bestialischen Tat. Einer, die ihrer Vorstellung vom Paradies auf Erden im Wege steht, und die sie deshalb beiseiteräumen wird.
E N D E
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