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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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? «, sagte ich. Noch immer rang ich um jeden Atemzug, während ich versuchte, auf die Knie zu kommen. Es war mir egal, wer es war, ich konnte nur meine Schutzvorrichtungen nicht herunterlassen. »I st das das verdammte ›helle Licht‹, von dem alle erzählen? Denn wenn es so ist, kann ich dir sagen, dass sich euer Kundenservice vor unglücklichen Kunden nicht mehr wird retten können .«
    »N ach dem Erlöschen bieten wir keinen Service mehr an .«
    Nox.
    Meine Augen passten sich allmählich an und bestätigten, dass er es war, doch dann wurden sie groß. »D u siehst lächerlich aus! «, sagte ich. Ich konnte nicht aufhören, ihn anzustarren. Er war von Kopf bis Fuß in Leder gekleidet, das passte gar nicht zu seiner sonstigen weltmännisch-anspruchsvollen Garderobe. Ich würde das ihm gegenüber nie zugeben, aber er sah heiß aus. Wie eine Art Fantasiewesen, das honigfarben angemalt wurde, damit seine schulterlangen Haare dazu passten – welches im Moment trotz der Windstille frei flatterte.
    »A ls tragbare Windmaschine könntest du bestimmt ein Vermögen machen «, witzelte ich.
    Nox lächelte wissend.
    »I ch dachte, es könnte dir gefallen. Ich glaube, ich erkenne einen Hauch von Rosa auf diesen Wangen .«
    »W enn du mich jetzt fragst, ob ich mit dir ausgehen will, lautet die Antwort nein «, fauchte ich, während ich auf die Beine kam.
    Er warf den Kopf zurück und lachte. »E her würde ich mich in die feurigen Schlünde der Hölle stürzen .«
    Ich blinzelte. »D as war unhöflich .«
    »D as war ehrlich. Aber … ich gebe gern zu, dass du von allen Menschen … mich hin und wieder faszinierst .« Er musterte mich von oben bis unten, als könnte er das Band zwischen Lincoln und mir erkennen. »W ie ich sehe, habt ihr den Sprung also gewagt .«
    »H ör auf! «, unterbrach ich ihn, bevor er fortfahren konnte. Ich stemmte die Hände in die Hüften. »W as ist das überhaupt? Wo sind wir ?«
    »I n einem Traum .«
    »D u hast mich betäubt? Das kannst du ? «, fragte ich alarmiert.
    Er zuckte mit den Schultern und überprüfte sein Outfit. »W enn es notwendig ist .«
    »W arum? Warum hast du nicht einfach die Grenze zwischen den Reichen überschritten ?«
    »D ie Hexe hätte meine Anwesenheit spüren können. Wir hielten es für unklug .«
    Ich wusste, dass er mit ›Hexe‹ Lilith meinte.
    »F indest du, dass die Farbe passt ?«
    »W as ? «, fragte ich. Diese Kommentare aus heiterem Himmel verwirrten mich immer mehr.
    »D as Outfit. Meinst du, ich hätte mich lieber mit dem vorhersehbaren Schwarz begnügen sollen ?«
    Ich schnaubte. »N ox, hier sind Kinder. Mindestens hundert. Lilith wird sie opfern, und ich kann sie nicht alle retten! Und du machst dir Sorgen um die Farbe deines blöden Outfits? Was stimmt nicht mit dir ?«
    Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, seine übliche lässige Haltung verschwand. »I ch bin ewig. Ich habe Zeit zu sinnieren, wann es mir passt. Halte uns nicht für Geschöpfe, die euch ähneln .« Dunkelheit legte sich über die Wüste. Unglaublich dichte, undurchdringliche Schatten schlossen sich um mich, stiegen vom Boden auf und fielen vom Himmel. Vor Angst schnürte sich mir die Kehle zusammen.
    »D u glaubst, du kennst mich ? «, bellte Nox. »K annst du mich fühlen ?«
    Die Schatten wurden größer, bewegten sich durch mich hindurch, zerrten an den schieren Fasern meiner Existenz, und irgendwie wusste ich, wenn es nach ihnen ginge, würden sie mich mit Freuden bis in alle Ewigkeit festhalten.
    »I ch bin überall. Ich bin nicht einer, nicht viele! Ich bin unheilvoll!« Sein Brüllen umgab mich, seine bedrohliche Macht hallte durch jedes einzelne Luftpartikel.
    Plötzlich stand er vor mir. Ich schnappte nach Luft. Ein Gedanke von ihm würde wahrscheinlich reichen, um mich zu töten.
    Doch so schnell sich die Dunkelheit auf uns gesenkt hatte, so schnell wurde es wieder Tag. Die sengende Sonne kehrte zurück und er kam näher als sonst. Sein Haar flatterte wieder, trotz der nicht existierenden Brise.
    Er betrachtete mich geduldig.
    Ich schluckte und achtete darauf, keine plötzliche Bewegung zu machen. »M ir gefällt die Farbe «, sagte ich.
    Er nickte und ging zurück auf seinen Platz. »I ch finde, du hast recht. Sie fällt auf. Drückt aus, dass ich ein Anführer bin, kein Gefolgsmann .«
    Die Stille war ohrenbetäubend, bis Nox beschloss, etwas zu sagen. Aus dem Nichts tauchte ein Stuhl auf. Er setzte sich. »D u solltest dich auch setzen .«
    Ich sah mich um, ich

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