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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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schoben sich über die oberen Fenster. Das ging weit über die standardmäßigen Sicherheitsmaßnahmen einer Kirche hinaus.
    »I st das…«, begann ich.
    »T itan?«, beendete er meinen Satz und zog dabei eine Augenbraue nach oben. Dann nickte er. »D u bist ein helles Köpfchen.«
    »W arum?«, fragte ich nervös. Titan war ein Metall, das Verbannte zu ihrem Schutz benutzten. Sie konnten sich damit vor den Grigori verbergen. Phoenix hatte ein ganzes Flugzeug mit dem Zeug auskleiden lassen.
    Peters zuckte mit den Schultern und wartete, bis der letzte Schutzschild an seinem Platz war, dann nahm er die Hand von dem Hebel. »T itan verwirrt aber nicht nur Grigori. Es funktioniert in beide Richtungen.«
    Ich staunte. »S ie meinen, es wirkt sich auch auf die Fähigkeit von Verbannten aus uns wahrzunehmen?«
    Er nickte. »N icht ganz so effektiv, aber trotzdem– in diesen Situationen zählt auch das kleinste bisschen. Grigori halten sich normalerweise davon fern, weil sie glauben, dass es für Verbannte größere Vorteile hat. Der Meinung bin ich nicht.«
    Ich hatte vorher nie darüber nachgedacht, aber vor allem in unserer jetzigen Situation musste ich Peters’ Logik zustimmen. Allein schon die physische Stärke der Titanschilder würde Angreifer für einige Zeit in Schach halten.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit Lincoln zu. Aus seinem Gesicht war fast alle Farbe gewichen.
    »W ir haben eine Stunde Zeit, bis Griffin kommt. Setz dich«, befahl ich ihm.
    Lincoln zögerte einen Moment, doch schließlich ließ er sich auf einen Stuhl fallen, damit ich ihn heilen konnte. Ich kniete mich vor ihn und krempelte seine zerrissene, blutgetränkte Jeans hoch.
    »J etzt mach nicht so einen Wirbel«, sagte er leise.
    »H ör auf, mir dauernd reinzureden«, schoss ich zurück. Ich war so erleichtert, endlich die Gelegenheit zu bekommen, ihn zu heilen, dass es mir nicht einmal etwas ausmachte, dass Pater Peters zusah. Ich zog die restlichen Stofffetzen weg, um mir Lincolns Bein besser anschauen zu können. »H eilige Mutter…«
    »Ä -hem.« Pater Peters räusperte sich vernehmlich.
    »E ntschuldigung«, sagte ich und sah Lincoln an. »D u hättest mir das schon früher zeigen sollen«, sagte ich verärgert. Sein Bein war doppelt so dick, wie es eigentlich sein sollte, und war mit roten Beulen und dunklen Blutergüssen bedeckt.
    Er schloss die Augen und versuchte, seine Schmerzen zu verbergen. »E s war nicht wichtig.«
    Ich war sogar noch wütend, als ich meine Kraft in ihn fluten ließ. Er versuchte ein paarmal, mich aufzuhalten und zu sagen, dass ich genug getan hatte, aber das ließ ich nicht gelten.
    Nachdem ich sein Bein geheilt hatte, überprüfte ich den Rest seines Körpers, wobei ich noch Probleme in seinen Rippen fand, die er nicht erwähnt hatte, und merkte, dass seine Schulter noch immer sehr schwach war.
    Lincoln konnte einen Seufzer der Erleichterung nicht unterdrücken, als die Schmerzen, die ihn gequält haben mussten, endlich nachließen.
    Schließlich setzte ich mich zurück auf meine Fersen. Wir schwiegen beide, während wir unsere Kräfte wieder sammelten.
    »S chön, schön«, sagte Pater Peters. »U nd da behaupten sie, heutzutage gäbe es keine Wunder.«
    Ich warf ihm einen skeptischen Blick zu, während ich mich zum Warten neben Lincoln niederließ.
    »N ichts für ungut, aber Sie sollten wissen, dass mein Urteil zum Thema Gott noch ganz und gar nicht gefallen ist«, sagte ich zu Peters.
    Mein Kommentar schien ihn zu amüsieren. Er saß auf einer der untersten Stufen am Fuße des Marmoraltars. »D u hast dich vielleicht noch nicht entschieden, was du von Gott hältst, aber er hat bestimmt schon die eine oder andere Entscheidung in Bezug auf dich getroffen.«
    »I ch kauf Ihnen nicht ab, was Sie mir anbieten, Priester«, antwortete ich und weigerte mich, das Thema weiterzuverfolgen.
    Er lachte. »D as geht aufs Haus.«
    Ha.

Kapitel Dreiundzwanzig
    »S ei kühn, dann werden mächtige Kräfte dir zu Hilfe eilen .«
    Basil King
    Griffin kam genau um Mitternacht in der Kirche an. Wir beobachteten ihn von dem kleinen, erhöhten Ausguck aus, der nicht von Titan bedeckt war. Er war vorsichtig, genau wie wir es gewesen waren, und nahm eine lange Route über die Seitenstraßen und im Bogen zurück, für den Fall, dass ihm jemand folgte. Von unserem Aussichtspunkt aus konnten wir niemanden entdecken.
    Schließlich kam er zum Hintereingang, wo ihn Pater Peters schon erwartete, um ihn einzulassen.
    Ich bekam kaum Luft

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