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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Vladislav. Habt Ihr eine Ahnung, was mit ihnen geschehen ist?«
    Gibbons schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, Sir.«
    Nash runzelte die Stirn. »Seht ihr? Genau das passiert, wenn Swann nicht da ist.«
    »Waren sie wichtig, Mylord?«
    Nash zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nicht. Aber mein Cousin ist alt und leidet an Gicht – und ich bin ihm noch einen langen Antwortbrief schuldig.«
    »Und sein Brief sollte Euch daran erinnern?«, fragte Gibbons. »Keine Sorge, Sir. Ich werde für Euch daran denken.«
    »Danke, Gibbons«, sagte Nash ernst. »Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    Ein Geräusch an der Tür veranlasste beide, sich umzudrehen. Vernon, der Hausdiener, stand auf der Schwelle. »Mylord, unten ist ein Besucher für Euch«, sagte er. »Ein junger Mann namens Wescot.«
    »Wescot? Wescot! Oh, zur Hölle!« Nash zog seine Taschenuhr hervor. »Vernon, in einer Stunde bin ich mit meinem Stiefbruder bei White’s verabredet. Was will der Bursche hier, zum Teufel? Hat er etwas gesagt?«
    »Nein, Mylord.« Vernon trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Aber er sieht ... unwohl aus.«
    »Unwohl?«
    »Als hätte er ... nun, als hätte er geweint, Mylord.«
    »Geweint?« Das Letzte, was Nash wünschte, war, weitere Zeit mit einem der jammernden Wescots zu verbringen. Er sandte einen Blick gen Himmel. »Wisst Ihr, Vernon – wenn das Gottes Art ist, mir zu sagen, dass ich mit dem Spielen aufhören soll, dann könnte sie durchaus erfolgreich sein.«
    »Er erbittet nur zehn Minuten Eurer Zeit, Sir«, wiederholte der Diener. »Er sieht wirklich ... unwohl aus.«
    »Ja, unwohl«, sagte Nash trocken. »Das habe ich schon verstanden. Also gut, Vernon. Führt ihn in die Bibliothek und lasst Tee bringen – und vielleicht auch etwas Stärkenderes, nur für den Fall.«
    Nash folgte Vernon die Treppe hinunter. Einen Augenblick später wurde Matthew Wescot in die Bibliothek geführt. Seine rot geschrubbten Bauernwangen wurden von etwas überlagert, was wie Todesblässe wirkte, zudem hatte er sich in der letzten Zeit nicht rasiert. Wie er aussah, kam er direkt aus dem Schuldgefängnis.
    Nash reichte ihm die Hand, aber seine Begrüßung war kühl. Wenn der Mann hier war, um die Übertragung seiner Fabrik an sein Kind anzufechten, würde er es schnell bereuen.
    »Ich bin gekommen, mich bei Euch zu bedanken, Lord Nash«, sagte Wescot, kaum dass sie sich begrüßt hatten.
    »Setzt Euch«, bot ihm der Marquess einen Platz an. »Und wofür wollt Ihr Euch bei mir bedanken?«
    »Für Eure Freundlichkeit Anna gegenüber.« Wescot nahm auf der Sofakante Platz. Er sah aus, als könnte er jeden Moment wieder aufspringen. »Anna, meine Frau. Sie hat Euch in der vergangenen Woche aufgesucht.«
    Nash blieb stehen. »Ich erinnere mich«, sagte er. »Doch es war nicht nötig, zu mir zu kommen. Ich werde mein Versprechen, das ich Eurer Frau gegeben habe, halten.«
    Wescot schaute auf und sammelte sich. »Nein, das müsst Ihr eben nicht«, sagte er leise. »Deshalb bin ich heute hergekommen, versteht Ihr?«
    »Nein, ich verstehe nicht«, entgegnete Nash kühl. »Wenn Ihr die Absicht habt, mich zu bitten, die Fabrik an Euch zurückzugeben, dann, so fürchte ich, werde ich dem nicht zustim-«
    »Nein!«, rief Mr. Wescot heftig. »Bei Gott, nein! Euer Angebot war großzügiger, als ich es verdient habe. Aber ... aber ich fürchte ... es wird kein Kind geben.«
    »Es wird kein Kind geben?«, sagte Nash.
    »Anna ist sehr krank«, flüsterte Mr. Wescot. »Und das ist ganz allein meine Schuld. Hätte ich nicht alles verspielt, was wir besaßen, so hätte sie sich nicht veranlasst gefühlt, im Regen und im Nebel herumzulaufen, als sie mich ins Schuldgefängnis abgeführt haben.«
    Du lieber Gott. Nash erinnerte sich, wie sehr die junge Frau auf seiner Türschwelle in ihrem nassen Umhang gezittert hatte. Er hatte sich Sorgen um sie gemacht, immerhin genug, um sie in einer Droschke heimzuschicken, doch jetzt wünschte er, er hätte ihr einen warmen Ziegelstein mitgegeben oder ihr einen Brandy eingeflößt.
    In diesem Augenblick kam Vernon mit dem Teetablett herein, auf das er umsichtig, wie er war, eine Flasche von Letzterem gestellt hatte. Wescot sah aus, als könnte er einen Schluck gebrauchen, doch Nash dachte immer noch über die junge Frau nach. »Sie hat ... sie hat das Baby verloren?«, fragte er. »Wollt Ihr mir das sagen?«
    »Ja, durch ein Fieber. Die Hebamme hat gesagt, es hat ihren Körper völlig ausgezehrt.« Wescot zog ein

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