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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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nachdem sie geknickst hatte. »Wünscht Ihr, dass Lady Louisa sie anprobiert, bevor das Mädchen geht?«
    Pamela und Xanthia tauschten einen entschuldigenden Blick. Offensichtlich würde es an diesem besonderen Nachmittag kein weiteres Gespräch über das Übel der Sklaverei geben. Es war Zeit, sich um das Übel zu kümmern, das die Ladys von Mayfair weitaus stärker beschäftigte – den unaussprechlichen Horror eines schlecht sitzenden Ballkleides.

Kapitel 3
    Ein Besuch in Mayfair
    B aron Rothewell genoss einen Brandy und gab sich seiner trüben, scheußlichen Stimmung hin, als er den Türklopfer an der Tür seines Hauses am Berkeley Square hörte. Genau genommen genoss er den Brandy seit der Teezeit und war nicht geneigt, das zu unterbrechen, was bis jetzt ein einsamer Zeitvertreib gewesen war.
    Rothewell war die Sorte Mann, die unerschütterlich an das alte Sprichwort glaubte, dass Schweigen der einzige wahre Freund ist, der einen niemals verrät. Nicht oft schloss er Bekanntschaften und pflegte sie noch viel seltener. Überdies war er kein Mann mit einer Vorliebe für belangloses Geschwätz – und soweit Rothewell es einschätzen konnte, war eigentlich alles belanglos.
    Aber vermutlich musste er sich gar keine Gedanken machen, tröstete sich der Baron, während er zu der kleinen Kredenz in seinem Arbeitszimmer ging, um sich ein weiteres Gläschen einzuschenken. Er kannte so gut wie keinen Menschen in London, und ganz gewiss hatte er niemanden eingeladen, ihn zu besuchen. Deshalb war er überrascht, als einer seiner vor Kurzem eingestellten Diener eintrat und ihm die Karte eines Gentleman überreichte, dessen Namen Rothewell noch nie zuvor gehört hatte.
    »Ich bin nicht zu Hause«, sagte er mürrisch.
    Der Diener schien sich unbehaglich zu fühlen. »Ich denke, er wird warten, Mylord«, sagte er. »Immerhin ist es Lord Nash.«
    Rothewell runzelte die Stirn. »Und wer, zum Teufel, ist Lord Nash?«, brummte er. »Warum sollte er mich kümmern?«
    »Nun, er ist einer der Männer, die normalerweise bekommen, was sie haben wollen«, entgegnete der Diener.
    Das genügte, um Rothewells Neugier zu wecken. »Oh, sehr gut«, sagte er. »Dann führt den Burschen eben herein.«
    Naturforscher sagen, dass gewisse Fleischfresser, die sich in freier Wildbahn begegnen, einander beschnüffelnd umkreisen und so abzuschätzen versuchen, ob der andere zurückweichen könnte. Rothewell wich niemals vor irgendjemandem zurück, doch seine Nackenhaare sträubten sich in dem Augenblick, als der Besucher über seine Schwelle trat.
    Der Mann, der sich Nash nannte, war schlank wie eine Peitschenschnur und bewegte sich mit jener kontrollierten Kraft, die respekteinflößender war als offen zur Schau getragene Muskelstärke. Sein Haar war schwarz wie das Gefieder eines Raben mit dem kleinsten Anflug von Silber an den Schläfen. Er trug ein teuer aussehendes Cape über dem Arm und seine Handschuhe in einer Hand, was den Anschein erweckte, dass er von einem nur kurzen Besuch ausging.
    »Guten Abend, Lord Rothewell.« Der Mann hatte Augen wie schwarzes Kristallglas. »Wie freundlich von Euch, mich zu empfangen.«
    Schwarze Augen. Teure Kleidung. Eine Stimme, die zu sanft klingt – und deren Muttersprache nicht Englisch ist, dachte Rothewell. Das sollte zumindest doch interessant sein.
    Einladend wies er auf einen Stuhl. »Nehmt Platz«, sagte er. »Was kann ich für Euch tun?«
    Als wollte er etwas damit zum Ausdruck bringen, schob Nash den Stuhl ein wenig näher an den Schreibtisch. »Ich bin in einer Angelegenheit von persönlicher Natur gekommen.«
    »Ich kann mir beim Teufel nicht denken, was das sein könnte. Ich habe Euch noch nie zuvor gesehen.«
    Der Besucher lächelte leicht, als glaubte er Rothewell nicht. »Es stimmt, ich hatte noch nicht das Vergnügen, formell vorgestellt zu werden«, erwiderte er gelassen. »Aber ich glaube, ich hatte gestern Abend auf dem Ball Lord Sharpes die Ehre, Eurer Schwester zu begegnen. Miss Xanthia Neville – sie ist doch Eure Schwester, nicht wahr?«
    Dieser Mann, entschied Rothewell, sieht aus wie ein Wolf – wie ein hungriger Wolf. »Ich kann mich nicht erinnern, Euch auf dem Ball gesehen zu haben.« Rothewell erwiderte den Blick des Mannes. »Aber ja, Miss Neville ist meine Schwester. Warum fragt Ihr?«
    »Ich nehme an, Ihr seid ihr Protektor«, sagte Lord Nash mit einer zu ruhigen Stimme. »Daher möchte ich Eure Erlaubnis einholen, ihr den Hof zu machen.«
    »Ihr möchtet was –?«
    »Ich

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