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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Abend, madame. «
    »Nash«, zischte sie mit angehaltenem Atem, »Nash, das werdet Ihr bereuen. Das schwöre ich bei Gott.«
    Vermutlich werde ich das, dachte er, während er sich abwandte. Aber in seinem Zorn und in seiner Abscheu kümmerte ihn das nicht. Die Tanzenden in ihrer Nähe starrten bereits zu ihnen herüber. Der einzige Wunsch, den er gehegt hatte – auf dem Ball unbemerkt zu bleiben –, war ihm nicht erfüllt worden. Guter Gott, am liebsten hätte er dieser Hexe den Hals umgedreht.
    Er ging die Stufen zur Galerie hinauf, um den größtmöglichen Abstand zwischen die Comtesse und sich zu bringen. In diesem Augenblick bemerkte er sie. Nicht Xanthia Neville, nein, die erste Person, die ihm ins Auge fiel – ein zierliches Ding von einem Mädchen –, sah verdächtig aus wie Sharpes kleines Gör, dem er allerdings erst ein Mal begegnet war. Wer immer das Mädchen auch war, es war ganz in Weiß gekleidet, trug weiße Schminke anstelle einer Maske, eine goldene Leier sowie übermäßig viele Federn.
    Aber die Frau neben ihr – ah, da war er sich weniger sicher. Sie war sehr groß und gertenschlank, ein Eindruck, der durch ihr eng anliegendes griechisches Gewand noch verstärkt wurde. Das weiße Mieder war fast bis zu ihren Brustwarzen ausgeschnitten, darüber trug sie einen glänzenden purpurroten Überwurf, dessen Schleppe sie über eins ihrer Handgelenke geschlagen hatte. Das Kleid und der Überwurf wurden von einem hochsitzenden goldenen Gürtel geschmückt, der ihre vollen Brüste höchst verlockend anhob. Das dunkle Haar der Frau, in das goldene Bänder eingeflochten waren, reichte ihr in üppigen Wellen bis zur Taille. In einer Hand trug sie eine goldene Schale, in der anderen hielt sie eine lange goldene Kette, an der sie ... ein rosafarbenes Schwein führte!
    Tatsächlich, es war ein sehr großer und wagemutiger Mann, der unmissverständlich als Schwein kostümiert war.
    In diesem Moment streifte jemand Nash im Vorbeigehen auf der Treppe. »Ein beeindruckender Auftritt, nicht wahr?«, sagte Napoleon Bonaparte zu ihm. »Dieser Bursche im Schweinekostüm muss Eier in der Größe Brasiliens haben.«
    »Möglich, ja, aber diese Frau dort –« Bis zu diesem Moment war Nash nicht bewusst gewesen, dass er stehen geblieben war. »Wer zum Teufel ist sie? Oder was, zum Teufel?«
    »Circe, die Zauberin, meinte irgendjemand«, entgegnete Napoleon beiläufig. »Und, bei Gott, sie könnte mich verzaubern, wenn sie wollte. Zu ihrer Linken stehen eine der Sirenen und einer von Odysseus’ Seeleuten. Circe hat sie in Schweine verzaubert und anschließend an ihren Rüsseln herumgeführt, oder nicht?«
    »So sagt es die Legende«, murmelte Nash.
    Er wandte sich um und folgte Napoleon die Treppe hinunter, um sich wieder unter die Menge zu mischen. Als er den Eingang des Ballsaals erreichte, waren das Schwein, der Vogel und die Frau in Purpur verschwunden. Vielleicht auch gut so, dachte er. Dass die Frau Xanthia gewesen war, dessen war er sich unerklärlicherweise sicher. Nash beschloss, auf die Galerie zurückzugehen und Ausschau zu halten. Der Abend war bereits vorangeschritten. Würde sie nicht binnen einer Stunde wieder auftauchen, so würde er sein dramatisches schwarzes Kostüm und das lächerliche Beiwerk ablegen und sich anschließend zu White’s begeben, um sich auf die Suche nach Tony zu machen.
    Das Orchester hatte einen fröhlichen Ländler angestimmt, und die Klänge der Geigen schwebten die Treppe hinauf. Unten wirbelten die Tanzenden über das Parkett, klatschten und umkreisten einander mit schnellen Schritten, sodass die Farben der Gewänder immer wieder kurz aufblitzten. Nash schlenderte an der Balustrade entlang und nahm das heitere Stimmengewirr der Menschen in sich auf. Er beobachtete alles aus der Ferne – und auf mehr als eine Weise. Manchmal dachte er, dass es genau das war, was ihn mit Xanthia Neville verband; das, was ihn auf so unerklärliche Weise zu ihr hinzog. Auf ihre eigene Art waren sie beide Außenseiter. Sie würden nie richtig dazugehören.
    Verdammt, er wünschte sich, sie wäre nun hier. Dann könnte er sie einfach fragen, welchen Zauber sie auf ihn gelegt hatte. Vielleicht war sie ja die leibhaftige Circe? Gott wusste, dass sie ihn quälte. Ihretwegen begann er bereits zu fürchten, er könnte sogar bereit sein, ihre goldene Leine zu tragen.
    Doch dieses Gefühl würde vorübergehen. Während er auf das Unvermeidliche wartete, verfolgte ihn der Gedanke an Miss Xanthia Neville,

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