Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entscheidung des Schicksals

Entscheidung des Schicksals

Titel: Entscheidung des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
Vom Netzwerk:
gegeben.“
    „Dann muss Helene den Antrag eingereicht haben.“
    Addie zog die schmalen Brauen zusammen. „Aber ich habe ihr doch gesagt, dass noch Informationen fehlen. Hat sie sie anders bekommen?“
    „Keine Ahnung.“ Um solche Details kümmerten sich die Denkmalpfleger. „Ich habe den Antrag noch nicht gesehen.“
    „Sie muss mich missverstanden haben. Ich habe sie nicht darum gebeten, sie sollte mir nur helfen, es selbst zu tun.“
    Addie traute niemandem etwas Böses zu. Das war ehrenwert, aber er fand es naiv. „Eine solche Restaurierung bringt viel Prestige mit sich.“
    „Das Prestige bedeutet mir nichts.“
    „Aber anderen.“
    „Dann sollen sie es haben“, entgegnete sie ungerührt. „Ich will nur den Garten in seinen alten Zustand versetzen. So, wie Dad es getan hätte, wenn er ihn entdeckt hätte.“
    Gabe wusste genau, welches Addies Motiv war. Sie wollte den Garten für ihren Vater restaurieren, mit den viktorianischen Pflanzen, die er nachgezüchtet hatte, damit ihre Schönheit nicht in Vergessenheit geriet. Ihn würde interessieren, warum man sie von dem heutigen Treffen ausgeschlossen hatte. „Aber du hast die Nachforschungen angestellt und solltest an der Planung beteiligt sein. Ich kenne Helene.“ Sie hatte unermüdlich Spenden für seinen Wahlkampf gesammelt, besaß die richtigen Kontakte und liebte es, Dinge zu tun, die sie gut aussehen ließen.
    Und sie neigte dazu, keinerlei Rücksicht auf Menschen zu nehmen, die sie für unwichtig hielt.
    „Wenn ein Projekt sie interessiert, hat sie schon alles organisiert und auf den Weg gebracht, während die anderen noch überlegen, was man alles dafür braucht. Wenn du nicht alles aus den Händen geben willst, solltest du mich jetzt begleiten.“
    Es war nicht so, dass er Helene nicht vertraute. Er fürchtete nur, dass ihr nicht klar war, was die Restaurierung des alten Gartens der jungen Frau bedeutete, die ihn entdeckt hatte. Trotzdem schien Addie gar nicht wissen zu wollen, ob man sie absichtlich nicht über dieses Treffen informiert hatte.
    „Wo findet das Treffen statt?“ fragte sie.
    „Bei Mrs. WrightCunningham.“
    „Die Frau von Andrew WrightCunnigham?“
    Er nickte und sah wieder auf die Uhr. „Das ist etwa zwanzig Minuten von hier.
    Wenn du dich beeilst, können wir es noch schaffen.“
    „Ich kann nicht mitkommen.“
    Sein Kopf zuckte hoch. „Warum nicht?“
    „Weißt du, wer die beiden sind?“
    „Natürlich. Dad spielt mit Andrew Golf im Country Club.“
    „Und Olivia kennt ihren Koch. Küchenchef“, verbesserte sie, denn selbst beim Personal gab es eine Hierarchie. „Sie begegnen sich beim Fleischer. Sie hat erzählt, dass er am Cordon Bleu studiert hat. Und Mrs. WrightCunningham hat Vorfahren, die mit der Mayflower hergekommen sind.“
    „Also hat sie einen französischen Küchenchef und Vorfahren, die Pökelfleisch auf einem Segelschiff gegessen haben. Was hat das mit deinem Projekt zu tun?“
    fragte er verständnislos.
    Addie hingegen begriff nicht, wie er sie nicht verstehen konnte. Abgesehen davon, dass das Blut der Gastgeberin dieses Abends so blau war wie Olivias Krampfadern,
    bestand
    die
    Historische
    Gesellschaft
    aus
    anerkannten
    Gartenbauexperten und Ladys aus den besten Kreisen. Das war eine Liga, in die sie ganz sicher nicht gehörte. Die einzige Liga, in der sie je aktiv gewesen war, hatte mit Bowling zu tun.
    „Ich bin nicht eingeladen“, sagte sie. „Man erscheint nicht einfach ohne Einladung in einem fremden Haus.“ Jedenfalls nicht bei Leuten, die einen Spitzenkoch hatten.
    „Dann gehst du als mein Gast hin“, erwiderte er. „Wie lange brauchst du, um dich umzuziehen?“
    „Gabe“, begann sie mit einem Anflug von Panik. „Warum sagst du ihr nicht einfach, dass ich das Projekt selbst verwirklichen wollte? Ich weiß, ich brauche das Geld, und es gibt vielleicht einige, die daran mitarbeiten möchten, aber ich kann die Restaurierung leiten. Dein Wort hat weit mehr Gewicht als meins.“
    „Aber nicht so viel wie deine Anwesenheit. Wenn du hingehst, zeigst du ihr, wie viel dir das Projekt bedeutet. Das willst du doch, oder?“
    „Natürlich, aber…“
    „Dein Erscheinen wird es beweisen. Außerdem kannst du ihr erklären, warum du sie angerufen hast.“
    Genau das hatte sie befürchtet.
    „Ich habe nichts, das ich anziehen kann.“
    „Das sagen Frauen immer.“
    „Es ist wahr! Ich habe keine Lunchkostüme.“
    „Ein Kleid reicht völlig.“ Unbeeindruckt von ihrem Dilemma drehte

Weitere Kostenlose Bücher