Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
nicht toleriert. Sie müssen trotzdem sicherstellen, dass Ihr Kind genügend Nahrung erhält.
Häufiges schwallartiges Erbrechen. Häufig schwallartiges Erbrechen kann ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung, z. B. ein Magenpförtnerverschluss (Ösophagusatresie) oder eine Magenpförtnerverengung (Ösophagusstenose), sein. Wenn Sie diesen Verdacht haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihrem Kinderarzt auf.
»Nicht gleich erschrecken
Ursula Jahn-Zöhrens, Hebamme
Ganz aufgeregt rief mich am Sonntagmorgen eine Mutter an: „Marlene hat heute morgen schon zum zweiten Mal die ganze Mahlzeit ausgespuckt. Wissen Sie, welcher Kinderarzt Sonntagsdienst hat? Oder müssen wir gleich in die Klinik?“ Zuerst fragte ich, wann Marlene denn das erste Mal gespuckt hatte, dies war um 5 Uhr gewesen. Stuhlgang und Urin waren in Menge und Farbe wie am Tag zuvor. Ich kenne das Kind gut. Marlene ist ein Mädchen, das besonders gut gedeiht und dessen Mutter sehr viel Milch hat. Ich konnte sie beruhigen. Marlene hat das Spucken als Überlaufventil benutzt und schlief jetzt rosig und zufrieden in ihrem Stubenwägelchen. Ich schlug den Eltern vor, sie sollten 10 ml Wasser auf ein Handtuch kippen und beobachten, wie sich dies ausbreitet. Dann erhält man ein Gefühl dafür, wie viel das Kind wirklich ausgespuckt hat. Bereits kleine Mengen Flüssigkeit nehmen eine große Fläche in Anspruch.«
Ein Blick in die Windel
Jeden Tag, wenn Sie die Windeln Ihres Kindes wechseln, kann Ihnen ein Blick auf den Stuhlgang Aufschluss über das Wohlbefinden Ihres Kindes geben. Die Beurteilung von Häufigkeit, Menge, Farbe, Geruch und Konsistenz können hierbei hilfreich sein. Zeigen Sie Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt ruhig eine benutzte Windel, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt.
Das Kindspech, der erste Stuhlgang
Der erste Stuhlgang Ihres Kindes, das sogenannte Kindspech (Mekonium), sammelt sich während der Schwangerschaft im Darm des Kindes an. Es ist schwarzbraun-grün, zäh-klebrig und steril. Manchmal ist es bei der Ausscheidung mit einem grau-weißen Schleimpfropf umgeben. Das Kindspech wird rund um die Geburt und in den ersten drei Tagen abgesetzt. Wird das Kind zu selten gestillt, kann die Ausscheidung des Kindspechs verzögert sein, möglicherweise über den dritten Lebenstag hinaus.
Muttermilchstuhlgang
Je nach der aufgenommenen Nahrungsmenge vermischt sich das Mekonium schon ab dem zweiten Lebenstag zunehmend mit den ersten Nahrungsstühlen. Diese Mischung ist bräunlich bis grünlich-gelb und in ihrer Konsistenz weicher als das reine Mekonium.
Beim Übergang vom Mekonium zu den ersten Nahrungsstühlen tritt manchmal eine „Verdauungslücke“ von 1–2 Tagen auf. Wundern Sie sich also nicht, wenn die Windel leer bleibt. Muttermilch ist vollständig verwertbar. Besonders leichte oder besonders schwere Kinder werden zwar ausreichend gestillt, verwerten aber zunächst wirklich alles, um ihren hohen Bedarf zu decken. Daher wird kurzzeitig kein Stuhl produziert.
In der Regel hat die Mutter am 3. Lebenstag des Kindes den Milcheinschuss. Nun nimmt das Kind größere Mengen Nahrung auf und bildet entsprechend mehr Stuhl. Ab dem 4. –7. Lebenstag wird dann der Muttermilchstuhl ausgeschieden. In 24 Stunden kann die Windel zwei- bis zehnmal gefüllt sein. Dieser Muttermilchstuhl ist goldgelb und von cremig-breiiger Konsistenz. Er riecht aromatisch und leicht säuerlich. Im Zuge der Anpassung der Verdauung ist er zu Beginn meist flüssig mit einer Beimengung von festen Krümeln, schaumig oder aber mit Schleimbeimengungen versehen. Ein solcher „Übergangskatarrh“ kann bis zu zwei Wochen nach der Geburt auftreten.
Das Saugen an Ihrer Brust löst bei Ihrem Kind häufig Stuhlgang aus. Manchmal ist es hilfreich, das Stillen kurz zu unterbrechen, bis sich der Darm beruhigt hat. Die Verdauung erfolgt ansonsten meist im Anschluss an das ausgiebige Stillen. Ihr Kind kann dann, obwohl es satt ist, vorübergehend (ca. ½ Std.) sehr unruhig sein. Unverträgliche oder blähende Substanzen in der Muttermilch wirken sich innerhalb von 2–24 Stunden nach der Nahrungsaufnahme auch auf das Kind und seine Verdauung aus. Probleme können vor allem blähende Gemüse, Hülsenfrüchte, Schokolade, Weintrauben, Kirschen, reine Kuhmilch, Milchkaffee, reines Sauerteigbrot und Vollkorngetreide in Verbindung mit raffiniertem Zucker bereiten. Manchmal ist aber auch etwas ganz anderes für die Blähungen verantwortlich: Ihr Kind musste länger weinen und
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