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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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der Art. Und was wäre, wenn…«
    »Nur zu«, sagte er, als sie zögerte.
    »Was wäre, wenn Todd etwas mit ihrer Trennung zu tun gehabt hätte?«
    Stirnrunzelnd kratzte er sich die Wange und merkte dabei, dass er sich morgens nicht rasiert hatte. »Wäre das nicht zu früh zu viel Feindseligkeit? In den ersten Kapiteln versuche ich doch darzustellen, dass die beiden Jungs echte Freunde sind. Erst allmählich gewinnt ihr Konkurrenzgeist die Oberhand über ihre Freundschaft und zerstört sie dann schlussendlich. Wenn sich aber Todd in Roarks Liebesleben einmischt und ihn dann noch bei Hadley auffliegen lässt, stempelt ihn das doch von Anfang an zum Schurken und Roark zum strahlenden Helden.«
    »Soll’s denn nicht auch so sein? So stelle ich mir die beiden vor.«
    »Wirklich?«
    »Überrascht Sie das?«
    »Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Wenn es so weit ist, ändern Sie vielleicht Ihre Ansicht.«
    Ihre Augen tasteten seine ab, als versuchte sie, den Ausgang der Geschichte darin zu ergründen. »Eigentlich habe ich gar keine Wahl, oder?«
    »Nein.«
    »Na schön. Was halten Sie inzwischen von meinem Vorschlag bezüglich Roarks Liebesleben?«
    »Ich wiederhole, Maris, geben Sie mir Zeit.« Erwartungsvoll beugte sie sich vor. »Sie haben das bereits geändert, oder? Da kommt noch mehr, ja? Mit demselben Mädchen?«
    »Warum lassen Sie sich eigentlich nicht den Nabel piercen?«
    »Wie bitte?«
    »Wenn Sie schon Hüftröcke und in der Taille geknotete Blusen tragen, warum lassen Sie sich…«
    »Ich habe Sie schon verstanden.«
    »Warum dann nicht?«
    »Weil ich nicht will.«
    »Zu schade.«
    »Schon beim Gedanken daran bekomme ich eine Gänsehaut.«
    »Ein kleiner Ring. Ein winziger Diamantstecker. Wäre sexy. Ähm. Noch sexier.« Seine Blicke wanderten von ihrer Taille zu ihrem Gesicht. »Diese gelegentlichen Blicke auf Ihren Nabel sind schon ganz schön aufreizend.«
    Sie straffte die Schultern. »Parker, sollten wir in Zukunft eine Geschäftsbeziehung unterhalten, können Sie nicht so mit mir reden.«
    »Verdammt und zugenäht, ich kann mit Ihnen reden, wie’s mir passt.«
    Störrisch schüttelte sie den Kopf. »Nicht, wenn Sie mit mir arbeiten möchten. Dann nicht.«
    »Es steht Ihnen frei zu gehen.«
    Aber sie blieb auf der Kiste sitzen, genau wie er es gewusst hatte. Wie er gehofft hatte.
    Unter Donnergrollen prasselte der Regen aufs Dach, doch der Krach betonte nur noch das angespannte Schweigen, das zwischen ihnen herrschte. Parker rollte mit seinem Stuhl dicht an sie heran, bis zwischen seinen Knien und ihren nur noch wenige Zentimeter lagen. »Was haben Sie Ihrem Mann erzählt?«
    »Worüber?«
    »Dass Sie hier sind. Sie haben ihn doch sicher angerufen.«
    »Habe ich. Ich habe hinterlassen, dass alles gut läuft.«
    »Hinterlassen?«
    »Bei seiner Sekretärin.«
    »Hat er denn kein Handy? Also, ich stelle mir vor, dass er zu den Typen gehört, die eines dieser verdammten Dinger praktisch am Ohr kleben haben.«
    »Er war gerade mit unserem Cheflektor für Neue Medien beim Lunch. Dabei wollte ich nicht stören. Ich werde ihn später anrufen.«
    »Wenn Sie ins Bett gehen?«
    »Möglich. Macht das einen Unterschied?«
    »Ich hatte mir nur eben überlegt, ob Sie heute Nacht etwas anziehen werden. Oder schlafen Sie, wie gestern, stets unbekleidet?«
    »Parker…«
    »Worüber werden Sie sich unterhalten?«
    »Das geht Sie einen feuchten Dreck an.«
    »So gut, ha? Oder so schlecht?«
    Sie holte tief Luft und sagte scharf: »Ich werde ihm erzählen, dass ich einen außerordentlich begabten Schriftsteller entdeckt habe, der…«
    »Bitte, ich werde rot.«
    »Der gleichzeitig der ungehobeltste und gröbste Widerling ist, dem ich je begegnet bin.«
    Er grinste. »Nun, das entspräche wenigstens der Wahrheit.« Anschließend erlosch sein Lächeln allmählich. Er versetzte den Rädern seines Stuhls einen kleinen Stoß und rollte noch ein paar Zentimeter näher an sie heran.
    »Dass ich Sie geküsst habe, werden Sie ihm nicht sagen. Wetten?«, sagte er in gedämpftem Ton. »Ich wette, den Teil werden Sie auslassen.«
    Hastig stand sie auf und stieß dabei rücklings die Kiste um. Sie versuchte, um ihn herumzugehen, aber er bewegte sich ebenso schnell und verstellte ihr mit seinem Rollstuhl den Weg. »Parker, gehen Sie mir aus dem Weg. Ich werde jetzt wieder ins Haus gehen.«
    »Es regnet.«
    »Ich werde nicht zerfließen.«
    »Innerlich vielleicht schon. Sie sind wütend. Oder Sie haben Angst.«
    »Vor Ihnen

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