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Epsilon

Epsilon

Titel: Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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– vergessen Sie nicht, dass ich immer noch das hier habe.«
    Charlie brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, was sie in der Hand hielt. Er hob die Hände in gespielter Kapitulation. »Ich werde Ihnen keinen Ärger machen. Sagen Sie mir nur, was Sie von mir wollen, und ich gehorche.«
    »Ich möchte, dass Sie mit mir kommen und genau das tun, was ich Ihnen sage.«
    »Zu Befehl.«
    Sie drehte sich nicht um, als er nach seinen Kleidern griff, um sich anzuziehen. Also wandte er ihr den Rücken zu. Als er fertig war, bedeutete sie ihm mit einem Nicken, dass er ihr voran durch die Tür gehen sollte. Charlie betrat den engen Vorraum und anschließend den Raum, in dem drei Posten Tag und Nacht Wache hielten. Auch jetzt waren sie da – und schliefen alle drei: zwei von ihnen zusammengesunken auf ihren Stühlen, der dritte mit dem Gesicht nach unten auf dem Schreibtisch, wo er offensichtlich nach dem Telefon hatte greifen wollen, bevor er das Bewusstsein verlor.
    »Ich bin auf einen Kaffee vorbeigekommen«, erklärte Susan, »und habe angeboten, frischen zu kochen.«
    Auf dem Boden lagen drei Pappbecher, die Reste ihres Inhalts waren von dem schlichten grauen Teppich aufgesaugt worden. Charlie warf Susan einen fragenden Blick zu, den sie mit der Andeutung eines Lächelns auf den Lippen erwiderte. »Leider hatte ich keine Zeit, auch einen Schluck zu trinken.«
    Sie öffnete die Tür am anderen Ende des Raums. »Gehen Sie vor«, sagte sie und deutete in den Korridor hinein. »Ich folge Ihnen.«
    Nach ein paar Metern befahl sie ihm, stehen zu bleiben und eine Tür zu seiner Rechten zu öffnen. Charlie tat, wie ihm geheißen. Eine Betontreppe führte nach unten in die Dunkelheit. »Links von Ihnen befindet sich ein Lichtschalter«, erklärte Susan. »Drücken Sie ihn!«
    Licht durchflutete den Treppenschacht. Charlie begann den Abstieg, Susan folgte ihm. Sie erreichten ein Kellergeschoss mit Heizungsrohren, die unter der niedrigen Decke entlangliefen, und dicken Kabelsträngen mit Elektroleitungen an den Wänden. Susan hatte das Gelände offensichtlich sorgfältig sondiert und gab immer wieder knappe Anweisungen, nach links oder rechts abzubiegen. Auf diese Weise wanden sie sich durch das unterirdische Labyrinth von Gängen, bis Susan Charlie schließlich befahl, stehen zu bleiben.
    »Stopp! Die Tür vor Ihnen führt zu einer weiteren Treppe, die uns ins Freie bringen wird. Dort werden wir wahrscheinlich ein oder zwei Wachen begegnen, bevor wir dahin gelangen, wo ich hin will. Keine dieser Wachen hat einen Zapper, weil diese nur an Leute ausgegeben werden, die in näheren Kontakt mit Ihnen kommen. Aber sie sind alle bewaffnet, und sie werden Sie erschießen, wenn es sein muss. Seien Sie vorsichtig, tun Sie, was Sie tun müssen, aber töten Sie niemanden. Es sind nur einfache Menschen, die den Job tun, für den sie bezahlt werden, und keiner von ihnen weiß genau, was hier vor sich geht. Haben Sie mich verstanden?«
    Charlie drehte sich zu ihr um, um sie anzusehen, und nickte bedächtig. »Ich verstehe«, sagte er, »aber bevor wir weitergehen, werden Sie mir eine Frage beantworten müssen, oder ich bewege mich keinen Zentimeter weiter.«
    Susans Gesicht verzog sich vor Ärger, aber nach kurzem Zögern sagte sie: »Okay, was wollen Sie wissen?«
    »Ich will wissen, warum Sie das tun. Was wird hier gespielt?«
    »Es ist kein Spiel, Charlie. Ich wollte nie an diesem Projekt mitarbeiten. Man hat mich dazu gezwungen, und das gefällt mir nicht.«
    »Und deshalb helfen Sie mir zu entkommen?«
    »Genau deshalb. Aber ich habe eine Bedingung.«
    »Welche?«
    »Ich brauche Ihre Hilfe.«
    Charlie runzelte die Stirn. »Ich soll Ihnen helfen? Wie?«
    »Mein Sohn und mein Vater werden als Geiseln gefangen gehalten, damit man sich meiner Verschwiegenheit sicher sein kann. Ich möchte, dass Sie die beiden befreien.«
    »Wo sind sie?«
    »Bis heute wurde mein Sohn auf einer Ranch festgehalten, viel zu weit von hier entfernt, um etwas unternehmen zu können. Mein Vater hat etwas mehr Bewegungsfreiheit, aber sie würden ihn töten, wenn sie es für nötig hielten.«
    »Sie sagten bis heute – Ihr Sohn.«
    »Ich habe ihnen einen Handel vorgeschlagen. Ich habe sie davon überzeugt, dass ich freiwillig mit ihnen zusammenarbeiten würde, wenn sie uns alle drei zu einem halbwegs normalen Leben zurückkehren ließen. Sie haben mir so weit geglaubt, dass sie meinen Vater zurück zur Ranch geschickt haben, damit er meinen Sohn zu einem Besuch hierher

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