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ePub: Ashes, Ashes

ePub: Ashes, Ashes

Titel: ePub: Ashes, Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Treggiari
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Form von alten Dosen und Flaschen. Soweit Lucy sehen konnte, brachte das überhaupt nichts. Aidan und die anderen wurden allmählich rücklings an eine Wand gedrängt. Lucy stand auf.Niemand kümmerte sich darum, ob außerhalb des Platzes irgendetwas passierte. Angst erfüllte sie – und gleichzeitig fühlte sie sich elend und wütend. Von dort, wo sie sich befand, hatte sie einen guten Überblick. In ihrer geschlossenen Kette wirkten die Sweeper wie Schachfiguren. Nun bewegten sich zwei von ihnen ein wenig nach rechts, um ihre Gegner von der Seite her einzukesseln. Lucy stieß erneut ein Heulen aus. Aidan rief ein Kommando, und eine weitere Salve Müll ging auf die dunklen Visiere nieder. Die Sweeper schlossen ihre Kette wieder. Lucy verstand nicht, warum die Jugendlichen die Sweeper nicht einfach angriffen. Aber näher als drei Meter schienen sie sich nicht an sie heranzutrauen.
    Sie kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Die schlanken schwarzen Kästchen, die die Sweeper hielten, sahen aus wie altmodische Transistorradios. Waffen konnte Lucy keine erkennen.
    Plötzlich brüllte der kahlköpfige Mann auf und rannte nach vorn. Acht Sweeper umzingelten ihn, die vier übrigen hielten die Jugendlichen in Schach. Keiner rührte sich vom Fleck, wie bei einem Wettbewerb im Nichtbewegen. Lucy begriff nicht, was das sollte. Nur der Kahlköpfige tat etwas, er war ein einziger Wirbel von Bewegungen. Er boxte, ging in die Knie, kam wieder hoch und versetzte einem Sweeper einen Kinnhaken, der ihm den Kopf in den Nacken schleuderte. Ein anderer Sweeper versuchte ihn von hinten anzugreifen. Der Kahlköpfige drehte sich um die eigene Achse, trat mit einem Bein zu und traf mit seinem Schnürstiefel einen Arm. Lucy hörte ein Knacken wie das Brechen eines Ästchens.Noch immer im Schwung, drehte der Mann sich weiter und donnerte dem nächsten Sweeper seinen Stiefel gegen die Brust, sodass dieser auf die Knie fiel. Mit einem Sprung nach hinten brachte der Kahlkopf sich außer Reichweite. Seine Mitstreiter jubelten.
    Aidan hob ein altes Metallrohr auf. »Leo!«, schrie er dem Mann zu, während er zu einer freien Stelle lief. Leo wich einem weiteren Angriff aus und streckte seinen Arm in die Höhe. Aidan warf ihm das Rohr zu. Leo fing es auf und wirbelte es um sich. Die Männer wichen zurück. Leo schwang das Rohr nun wie eine Axt und brachte durch einen Schlag, den er in Höhe der Kniekehlen führte, einen weiteren Sweeper zu Fall. Er bewegte sich so rasch, dass seine Hände nur noch schemenhaft zu erkennen waren. Jetzt brachte er das Rohr wie eine Lanze in Anschlag und traf damit einen der Sweeper in den Rücken und einen anderen in den Bauch. Sein Atem schien mittlerweile stoßweise zu gehen, denn seine breite Brust hob und senkte sich heftig. Seine Bewegungen wurden langsamer, waren aber deswegen nicht weniger gezielt oder gefährlich. Die fünf oder sechs Sweeper, die noch auf den Beinen waren, umrundeten ihn vorsichtig. Leo hielt das Rohr in einer Hand, sein Kopf flog hin und her und verfolgte ihre Bewegungen. Aber sie waren in der Überzahl.
    Nun kamen die Jugendlichen näher, mit Steinen und Knüppeln bewaffnet. Die Sweeper wichen zurück.
    Und plötzlich waren die Hunde los. Langsam näherten sie sich, das Fell über dem Rückgrat gesträubt, den Schwanz an die Seiten geklemmt. Bis zu ihrem Standort konnte Lucy dasdrohende Knurren hören und angstvoll verbarg sie das Gesicht in ihren Armen.
    Ob die Hunde Lucy auf diese Entfernung riechen konnten?
    Die Sweeper lösten ihre Kette auf. Nur zwei blieben, wo sie waren, während die Hunde knurrend die Jugendlichen umrundeten. Mit einem Mal schoss ein rothaariger Junge, nicht viel älter, als Lucys Bruder gewesen war, nach vorn. Er schrie und fuchtelte mit einem mächtigen Prügel in der Luft herum. Der Hundetrainer gab ein Handzeichen, und im nächsten Moment sprang einer der Schäferhunde den Jungen an, warf ihn auf den Rücken und biss ihn in den Unterarm. Der Junge schrie gellend auf. Der Hundeführer rief ein Kommando, und der Hund ließ den Arm los, legte sich aber mit seinem gesamten Gewicht auf die Brust des Jungen und hielt ihn so am Boden. Sein Maul mit den gebleckten Zähnen schwebte nur wenige Zentimeter über dem bleichen Gesicht des Überwältigten.
    Leo warf seine Waffe weg und wich zurück. Seine Augen waren auf den Jungen und auf den Hund gerichtet. Keiner der Jugendlichen bewegte sich. Sie waren wie erstarrt.
    Die Männer in den Schutzanzügen

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