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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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eine bestimmte Situation warteten, die noch nicht eingetreten war. Und eine Reihe von Zaubern schienen einander zu widersprechen, als hätten ihre Urheber versucht, frühere magische Beschwörungen zu verändern oder rückgängig zu machen.
    Eragon konnte den Zweck der meisten Zauber nicht bestimmen. Von den Worten, die benutzt worden waren, um sie zu wirken, war nichts überliefert, es gab nur die Energiestrukturen, die die lange verstorbenen Magier sorgfältig geschaffen hatten, und diese Strukturen waren schwer, wenn nicht gar unmöglich zu deuten. Glaedr half ihm etwas, da er viele der älteren, größeren Zauber kannte, mit denen Vroengard belegt worden war, aber darüber hinaus musste Eragon raten. Glücklicherweise konnte er – obwohl er nicht immer herausfand, was ein Zauber bewirken sollte – häufig feststellen, ob er eine Wirkung auf ihn, Saphira oder Glaedr haben würde. Es war jedoch eine aufwendige Prozedur, die komplizierte Beschwörungen notwendig machte, und er brauchte eine weitere Stunde, um alle Zauber zu untersuchen.
    Was ihm – und auch Glaedr – am meisten Sorgen machte, waren die Zauber, die sie möglicherweise gar nicht entdeckt hatten. Es war erheblich schwieriger, die Beschwörungen anderer Magier aufzuspüren, wenn diese versucht hatten, ihr Werk zu verbergen.
    Schließlich, als Eragon sich so gründlich vergewissert hatte, wie es unter diesen Umständen möglich war, dass keine Fallen sie auf oder um den Felsen von Kuthian herum erwarteten, gingen er und Saphira über die Lichtung zum Fuß der schartigen, von Flechten bedeckten Felsnadel.
    Eragon legte den Kopf in den Nacken und sah zur Spitze des Felsens hinauf. Sie schien unglaublich weit entfernt zu sein. Eragon sah nichts Ungewöhnliches, ebenso wenig wie Saphira.
    Lasst uns unsere Namen nennen und es hinter uns bringen, sagte sie.
    Eragon sandte einen fragenden Gedanken an Glaedr und der Drache antwortete: Sie hat recht. Es gibt keinen Grund, abzuwarten. Sprich deinen Namen und dann werden Saphira und ich dasselbe tun.
    Nervös ballte Eragon zweimal die Hände zu Fäusten, dann nahm er seinen Schild vom Rücken, zog Brisingr und ging in die Hocke.
    »Mein Name«, sagte er mit lauter, klarer Stimme, »ist Eragon Schattentöter, Sohn von Brom.«
    Mein Name ist Saphira Bjartskular, Tochter von Vervada.
    Und meiner ist Glaedr Eldunarí, Sohn von Nithring mit dem langen Schwanz.
    Sie warteten.
    In der Ferne krächzten die Krähen, als wollten sie sie verspotten. Besorgnis regte sich in Eragon, aber er achtete nicht darauf. Er hatte nicht erwartet, dass es wirklich einfach sein würde, das Verlies zu öffnen.
    Versuch es noch einmal, aber benutze diesmal die alte Sprache, riet Glaedr ihm.
    Also sagte Eragon: » Nam iet er Eragon Sundavar-Vergandí, Sönr abr Brom.«
    Und dann wiederholte Saphira ihren Namen und ihre Abstammung in der alten Sprache und Glaedr schloss sich ihr an.
    Wieder geschah nichts.
    Eragons Besorgnis wuchs. Wenn ihre Reise vergebens gewesen war … Nein, daran durfte er nicht denken. Nicht jetzt schon. Vielleicht müssen unsere Namen alle laut ausgesprochen werden, sagte er.
    Wie?, fragte Saphira. Soll ich den Stein anbrüllen? Und was ist mit Glaedr?
    Ich kann eure Namen für euch sagen, schlug Eragon vor.
    Es kommt mir unwahrscheinlich vor, dass das notwendig ist, aber wir können es natürlich versuchen, erwiderte Glaedr.
    In dieser oder in der alten Sprache?
    In der alten Sprache, würde ich meinen, aber versuche es sicherheitshalber in beiden.
    Zweimal nannte Eragon ihre Namen, doch der Stein blieb unverändert und so massiv wie eh und je. Schließlich erklärte er mutlos: Vielleicht sind wir am falschen Ort. Vielleicht befindet sich der Eingang zum Verlies der Seelen auf der anderen Seite des Steins. Oder vielleicht befindet er sich ganz oben.
    Wenn das der Fall wäre, hätte die Wegbeschreibung in Domia abr Wyrda es dann nicht erwähnt?, fragte Glaedr.
    Eragon ließ seinen Schild sinken. Wann war ein Rätsel jemals leicht zu verstehen?
    Was ist, wenn nur du deinen Namen nennen sollst?, bemerkte Saphira zu Eragon. Hat Solembum nicht gesagt: »Und wenn alles verloren scheint und deine Kräfte nicht mehr ausreichen, geh zum Felsen von Kuthian und sprich laut deinen Namen, um das Verlies der Seelen zu öffnen.« Deinen Namen, Eragon, nicht meinen oder den von Glaedr.
    Eragon runzelte die Stirn. Ja, das könnte sein. Aber wenn es nur mein Name sein soll, dann muss ich vielleicht allein sein, wenn ich ihn

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