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Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Titel: Erbschuld: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Sewell
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großes Land. Du glaubst, da fährt die englische Polizei hin?«
    »Die Ukraine?«, flüsterte sie ungläubig und erwiderte seinen prüfenden Blick schockiert und ungläubig.
    »Sie kommen bald zurück«, sagte er langsam. »Geh du nur nach Hause und warte wie eine brave Schlampe. Wenn du Scheiße baust und die Bullen rufst, mach ich dich alle.« Er zuckte wieder mit den Schultern. »Ganz einfach.«
    »Nein, das wirst du nicht tun«, fauchte sie. »Ich habe alles aufgeschrieben, die Namen, die Kontaktadressen, die Routen, alles, was ich weiß – und das heißt tatsächlich: alles. Ich habe davon mehrere Exemplare bei jemand hinterlegt, alle im Umschlag und frankiert. Wenn mir etwas zustößt: Peng! Und schon sind sie im Briefkasten. Kapiert?«
    Sein Gesicht verdunkelte sich vor Wut bei der Vorstellung, dass Anton, sein einziger Bruder, ihn einer solchen Bedrohung ausgesetzt hatte, aber er wollte natürlich nicht, dass sie es merkte.
    »Fahr nach Hause, Rachel.« Mit diesen Worten schubste er sie in Richtung der Eingangstür. »Ich finde es heraus.«
    »Du findest es heraus?«, schrie sie. »Du hast also keine Ahnung? Du hast keine Ahnung, wo sie sind?«
    »Verpiss dich.« Er öffnete die Tür und wollte sie rücksichtslos ins Freie stoßen, aber sie wehrte sich.
    »Einen Augenblick! Warte!«, schrie sie. »Wie willst du mich denn finden? Weißt du, wo ich wohne? Hast du meine Telefonnummer?«
    Er funkelte sie an. Es war sonnenklar, dass er nicht wusste, wie er sie erreichen konnte. Das war ihr zwar eigentlich sehr recht, aber sie musste ihre Rolle überzeugend spielen. Sie wühlte in ihrer Handtasche nach einem Fetzen Papier und schüttelte dabei das Haar ab, das zwischen ihren Fingern klebte. Schließlich zog sie eine Papierserviette und einen Stift hervor und kritzelte ihre Handynummer darauf. Er nahm sie und schlug ihr die Tür vor der Nase zu.
    Als sie sich entfernte, zitterte sie am ganzen Leib. Gott sei Dank stand das Taxi noch da. Der Fahrer grinste, als sie einstieg.
    »Kleine Meinungsverschiedenheit?« Er sah sie durch den Rückspiegel an. »Ihr Freund kommt schon wieder zu Ihnen zurück … Er wäre ja verrückt, wenn er das nicht täte.«
    »Ich muss jetzt eine rauchen, und versuchen Sie ja nicht, mich abzuhalten«, erwiderte sie.
    »In Ordnung, mein Sweetheart. Ich kann sehen, dass Sie eine brauchen. Aber nur die eine.«
    »Und Lust zu reden hab ich auch nicht.«
    Das Taxi fuhr los. Sie kramte in ihrer Handtasche nach der Zigarettenschachtel und wünschte sich, sie hätte etwas Stärkeres für ihre Nerven. Sie warf einen letzten Blick auf das Haus. Es war wieder verschlossen, stumm und feindlich.
    Das war mit Sicherheit noch nicht das Ende. Lange würde es nicht dauern, bis er sie aufsuchte. Sie war darauf vorbereitet. Es war durchaus möglich, dass er sie töten würde. Aber nicht einfach nur töten. Erst würde er alles tun, um sie zum Reden zu bringen. Und wenn ihm das gelang, waren die Folgen zu erschreckend, um überhaupt darüber nachzudenken.
    Jedenfalls würde ihr kleiner Sascha bald auf dem Weg zur anderen Seite der Welt sein. Tränen brannten ihr in den Augen, während sie gierig an ihrer Zigarette zog und der Fahrer das Radio anstellte.
    Sascha lehnte sich über das Geländer. Madeleine hielt ihn an der Hand und zeigte auf ein Loch unter einem grünen Plastiknetz.
    »Sieh mal diesen Steinring da. Das ist eine Mauerkrone. Da haben die Römer ihre Ziegen oder Schafe gehalten.«
    »Und woher weißt du das?«, fragte Sascha skeptisch. »Die Römer sind reich gewesen und in heißen Bädern geschwommen. Das weiß ich genau. Ich habe es gesehen.«
    »Aber essen mussten sie auch. Und außerdem waren nicht alle Römer reich. Wusstest du, dass unter Bath eine ganze zweite Stadt liegt?«
    »Ja, natürlich.« Er sah sie an. Sie hatte schwarzes gelocktes Haar, und ihre Augen funkelten. Sie trug Jeans. »Bist du wirklich meine Großmutter?«, fragte er misstrauisch. »Du siehst nicht wie eine Oma aus.«
    »Und wie sieht die aus?«, lachte sie.
    »Alt. Weißes Haar. Ein Kleid mit Blumen drauf.«
    »Ach ja?«
    »Du sprichst komisch.«
    »Ich komme aus Amerika.«
    »Warum habe ich dich noch nie gesehen?«
    »Deine Mutter und ich … wir haben uns sozusagen gerade erst gefunden.«
    »Seid ihr sauer aufeinander gewesen?«
    Madeleine drückte seine Hand. »Könnte man so sagen.« Sie sah sich um, während sie ihn festhielt. »Gehen wir heim, ja? Lass den Hut und die Sonnenbrille auf. Du siehst echt cool damit

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