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Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Titel: Erbschuld: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Sewell
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daliegen können, allein und am weiten Firmament nach den funkelnden Himmelskörpern suchend.
    Als sie durch das Gewirr der Kopfsteinpflasterstraßen zurück zum Hotel schlenderten, hakte sich Anton bei ihr unter. Sie er starrte, aber sie war zu müde, um ihn abzuwehren. Sie war wirklich todmüde. Wieder im Hotel, legte sich Anton ohne Widerspruch zu Sascha ins Bett, und als sie einnickte, hörte sie, wie sich Vater und Sohn unterhielten, als wäre es das Normalste auf der Welt.
    In der Nacht kam er natürlich trotzdem. Sie fuhr aus dem Schlaf hoch und sah, wie er sich ihr leise durch die Tür näherte. Er trug seine Jeans, was sie überraschte, aber die Umrisse seines nackten Oberkörpers glänzten in dem blauen Licht, das durch den Vorhang fiel. Ihr Körper spannte sich, und sie war sich nicht sicher, ob es aus Angst oder vor Aufregung geschah. Ihr wurde speiübel.
    »Der Tag war perfekt, nicht?«, flüsterte er, während er sich auf ihr Bett setzte.
    »Raus mit dir.« Sie rollte sich auf die Seite, von ihm weg.
    »Mach das Licht an. Ich habe einen kleinen Umschlag in der Tasche. Nicht viel, aber genug.«
    »Du musst völlig den Verstand verloren haben«, stöhnte sie und drehte sich wieder zu ihm um. »Denkst du denn nie daran, wozu du fähig bist, wenn du gekokst hast? Ich rühre sowieso keine Drogen mehr an. Das weißt du. Geh raus hier, bevor ich zu schreien anfange.«
    »Okay, okay. Ich dachte nur … weil du Geburtstag hast.« Er schwieg einen Augenblick lang, aber er ging nicht. Sie wartete angespannt. Da streichelte er ihr den Arm. »Ich will, dass du dich gut fühlst.«
    »Lass mich in Ruhe. Mir geht es noch immer nicht gut vom letzten Mal. Du hast dich aufgeführt wie ein Tier. Nie wieder …«
    Er legte ihr die Hand auf den Mund, behutsam, aber bestimmt. »Pst«, flüsterte er. »Weck den Jungen nicht auf.« Langsam zog er die Decke von ihr weg. »Zieh deinen Slip aus«, flüsterte er. »Ich will deine Möse küssen.«
    »Verpiss dich«, zischte sie und setzte sich halb auf, um die Decke wieder zu sich zu ziehen.
    Aber er hielt sie fest. Sie sah seine Zähne funkeln, als er sie schelmisch anlächelte. »Ich will es wiedergutmachen. Sieh her – ich lass meine Jeans an.«
    »Nein«, fauchte sie, jetzt lauter, und trat ihm mit dem Bein heftig gegen die Schulter.
    »Na, na«, gurrte er und ergriff ihren Knöchel. »Sei jetzt nicht albern, Baby, entspann dich einfach. Lass mich dich schmecken. Nur eine kleine Weile.« Er rollte sich auf sie, spreizte ihre Beine, und während seine Hände ihre Oberschenkel umklammerten, glitt er an ihrem Körper hinab und zog ihr dabei den Slip aus.
    Sie hatte nicht die Energie, ihn abzuwehren oder mit ihm zu diskutieren oder auch nur darüber nachzudenken, was geschah. Gemessen an dem, wozu er fähig war, ging er sanft mit ihr um , sagte sie sich, obwohl sie nein gesagt hatte. Und nebenan lag Sascha, der in letzter Zeit unruhig schlief. Mit Bitterkeit dachte sie daran, dass sie gegen ihren Entschluss verstoßen hatte, und das innerhalb von drei Minuten. Aber es war besser, wenn sie die Gedanken darüber, was das wohl bedeutete, gar nicht erst an sich heranließ. Das ist typisch für Süchtige, ging es ihr durch den Kopf. Man ändert ständig seine Meinung, und wenn einem ein Fix vor die Nase gehalten wird, stimmt man zu, auch wenn man es nicht will und die ganze Zeit schreiend um sich tritt.
    In einem anderen Leben, in einer anderen Welt hätte vielleicht ein Mann sie ins Herz geschlossen, hätte sie glücklich gemacht und ihr Geborgenheit gegeben. Sie hatte nur das hier. Sie schloss die Augen und schob ihre Gedanken beiseite. Ein leises Stöhnen entrang sich ihr.
    »Siehst du, du alberne Schlampe, es macht dir Spaß«, flüsterte Anton wie aus weiter Ferne. »Ohne mich bist du tot.«



11. Kapitel
    D ie Sonne schien, und der Himmel war blau und wolkenlos. Aber es wäre kein richtiger britischer Feiertag im Mai gewesen, wenn der Wetterbericht nicht auch diesmal das eine oder andere Gewitter angekündigt hätte.
    Madeleines Stimmung hellte sich etwas auf, als sie am Sonntagnachmittag auf der M5 in Richtung Exeter fuhr. Sie musste unbedingt weg. Die Woche war außerordentlich langsam vergangen. Nachdem Rachel am Dienstag nicht erschienen war, hatte Madeleine Ablenkung gebraucht und zwei Freundinnen angerufen, die sie seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Am Abend trafen sich die drei in einem Pub zum Essen. Wie üblich, hatte sie am Freitag Edmund besucht, aber sein

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