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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Teenie (die vor Ewigkeiten mal mit Joey geschlafen hatte) und Brooke – Brooke Edison .
    Insgesamt waren es dreiundzwanzig, die sich eines Donnerstagabends im Haiku an der Lower East Side versammelten. (Wir mussten mehrmals in dem Lokal anrufen, um einen größeren Tisch zu bestellen.)
    Joey und Jacqui saßen in einer Nische ineinander verschlungen an einem langen Tisch, und es gab ein kleines Gerangel um die besten Plätze in ihrer Nähe. Am begehrtesten waren die unmittelbar dem Liebespaar gegenüber.
    »Guck dir doch mal Joeys ›verliebtes‹ Gesicht an«, flüsterte Teenie.
    Es war merkwürdig: Joey hatte nicht etwa angefangen zu lächeln – er sah so grummelig aus wie eh und je –, aber wenn er mit dem Finger an Jaquis Gesicht entlangfuhr oder ihr tief in die Augen sah, wirkte seine Grummeligkeit ganz sympathisch. Sogar ziemlich sexy. Intensiv, ein bisschen wie Heathcliff, obwohl seine Haare nicht dunkel genug dafür waren. Vielleicht wären sie dunkel, wenn er aufhörte, sie aufzuhellen (er leugnete vehement, aber wir wussten es alle), doch ihm gefielen seine goldbraunen Strähnchen.
    »Das wird bestimmt gut«, sagte Teenie erfreut.
    Und das war es auch. Während des Essens klebten Joey und Jacqui wie die Kletten aneinander, flüsterten und kicherten und steckten sich gegenseitig die Bissen in den Mund.
    Der Einzige, der nicht absolut gebannt war von dem Geschehen, war Gaz, und das lag wahrscheinlich daran, dass er Abend für Abend in seiner eigenen Wohnung einen Logenplatz hatte. Er saß in unserer Mitte und trug einen kleinen Lederbeutel bei sich. Ich wusste, was er darin hatte.
    »Anna«, sagte er. »Ich kann dir bei deiner Trauer helfen. Ich lerne Akupunktur!« Er machte den Beutel auf und zeigte mir eine Reihe von Nadeln. »Ich weiß, welche Akupunkturpunkte dir Erleichterung verschaffen können.«
    »Das ist ja schön. Danke.«
    »Heißt das, ich darf?«
    »Was? Jetzt? Oh Gott, Gaz, nein. Wir sind hier in der Öffentlichkeit. Ich kann doch nicht in einem Restaurant sitzen und lauter Nadeln in mir drinstecken haben. Selbst wenn dies die Lower East Side ist.«
    »Oh. Ich dachte … Na gut, ein andermal vielleicht? Bald?«
    »Mmmm.« Ich hatte gehört, was mit Luke passiert war. Er hatte keinerlei Beschwerden gehabt, dann hatte Gaz ihm angeboten, seine »Endorphine in Schwung zu bringen«. Und im nächsten Moment lag Luke zusammengekrümmt auf dem Boden des Badezimmers und wusste nicht, ob er kotzen oder in Ohnmacht fallen sollte.
    »Ich mache auch das mit dem Schröpfen«, sagte Gaz. »Das ist auch eine chinesische Heilmethode. Ich erwärme lauter kleine Glaskolben und befestige sie wie Saugnäpfe am Rücken. Das zieht alle möglichen giftigen Stoffe aus dem Körper.«
    Ja, davon hatte ich auch schon gehört. Ich hatte auch gehört, dass er mit den heißen Schröpfdingern zu nah an das Fenster bei Rachel und Luke geraten war und die Vorhänge in Brand gesteckt hatte.
    »Danke, Gaz, aber …« Ich zeigte auf Jacqui und Joey. »Im Moment kann ich mich auf nichts anderes konzentrieren.« Dabei sah es so aus, als wollten sie gehen.
    Tatsächlich! Sie standen auf, Joey warf ein paar Zwanzigdollarscheine auf den Tisch, dann bahnten sie sich unter zahlreichen Entschuldigungen den Weg aus dem Restaurant.
    »Sie gehen früh nach Hause, um zu vögeln, egal, wie unhöflich das aussieht.« Brooke Edison seufzte sehnsüchtig. »Und sie lassen nicht genug Geld da für das, was sie verzehrt haben, weil sie so verliebt sind, dass sie annehmen, der Rest der Welt hält sie nur zu gern aus. Was ja stimmt.«
    »Ich finde es nett, dass sie so früh gehen«, sagte Teenie. »So können wir über sie reden. Was haltet ihr denn von den beiden?«
    Die Reaktionen waren gemischt. Man sah, dass die zweite Garde der Echten Männer verwirrt war, weil Jacqui keine Brüste hatte. Aber wenigstens war sie blond.
    Doch fast alle anderen waren verzaubert.
    »Es ist so wunderbar.« Brooke schlug die Hände zusammen, ihre Augen leuchteten. »Wahre Liebe kann überall sein. Wer sagt denn, dass er an der Wall Street arbeiten muss! Er könnte auch, zum Beispiel, Klempner sein oder Bauarbeiter.« Sie richtete ihren Blick auf Shake, auf seine enge, enge Jeans und seine wuscheligen Haare, und plötzlich trat ein Glanz in ihre Augen, als wollte sie sich auf ihn stürzen.

FÜNFUNDVIERZIG
    Habe gerade eine fantastische Nachricht erhalten!!!

    An: [email protected]
    Von: Psychic_Prod [email protected]
    Thema: Neris Hemming

    Der Termin für

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