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Erdenrund: Hartmut und ich auf Weltreise (German Edition)

Erdenrund: Hartmut und ich auf Weltreise (German Edition)

Titel: Erdenrund: Hartmut und ich auf Weltreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Uschmann , Sylvia Witt
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lang für so ein kurzes Tierchen.« Heinz grinst.
    »Das wäre toll.«
    »Und wie ist es mit dem kleinen Kerl hier?«
    Ich überlege und gehe die Männer in meinem Leben durch. »Es soll ein kurzer Name sein?«
    »Das wäre gut.«
    »Alex.« Alejandro wäre schließlich zu lang.
    »Gut. Die Caty und der Alex.«
    Ich grinse auch. Ein Ziegengeschwisterpärchen namens Caty und Alex.
    Sie nuckeln am Euter ihrer Mutter und werden dabei gründlich saubergeleckt. Da habe ich meine Arbeit wohl doch nicht gut genug gemacht. Ich freue mich über den Anblick, klaube mit glitschigen Fingern meinen Fotoapparat hervor und halte den Moment von allen Seiten fest. Danach trete ich in die frische Abendluft.

    Als Heinz fertig ist und weggeht, um neues Futter zu holen, kehre ich in den Stall zurück.
    »Darf ich deine Kinder noch mal anfassen?«, frage ich Susi. Sie geht zur Seite, damit ich zu ihren Kleinen kommen kann, die sich bereits wieder im Stroh eingekuschelt haben. Ihr Fell ist ganz weich und zart. Caty nuckelt mit ihren Lippen an meiner Hand, und Alex lässt sich den Bauch kraulen. Susi legt sich dazu.»Das hast du wirklich toll gemacht!«, lobe ich sie.

    »Grüezi!«
    Laut und gar nicht freundlich erhebt sich auf meinem Weg zum Ausgang hinter mir eine Stimme, wuchtiger als die Berge um uns herum. Ein gehässiges kleines Kichern schließt sich ihr an.
    Meine nasse Kleidung wird augenblicklich noch kälter. Ich versuche, es zu ignorieren. Was immer hier los ist, meine Laune ist sensationell, und ich fühle mich unglaublich stark. Kommt doch her, wenn ihr was wollt! Ich drehe mich um und antworte: »Grüezi!«
    Ein Frettchengesicht sieht mich feixend von viel zu nah an. Ich weiche etwas zurück, was das Frettchengesicht erneut zu einem gehässigen Kichern veranlasst.
    »Darf ich mal in Ihre Tasche schauen?« Mit Berggrollen und starkem Schweizer Akzent rollt mir die Nichtfrage von dem anderen Mann entgegen. Er ist kaum größer als Frettchengesicht und wirkt eher teigig und weich, wie ein zu kurz ausgebackener Pfannekuchen. Aber es ist nichts Sympathisches oder wenigstens Harmloses an dem Kerl. Er greift sich meine Tasche und wühlt darin herum.
    »Malkram«, stellt er fest, »noch nicht zum Diebeszug gekommen, oder was?« Er hält mir seine Taschenlampe in die Augen. Einen Moment schließe ich die Lider, dann öffne ich sie einen Spalt und versuche dem Lichtkegel auszuweichen.
    Frettchengesicht schnüffelt an mir. Ich weiche wieder aus. Der Museumsausgang liegt um die nächste Ecke. Heinz hat mir gesagt, dass die Drehtür, die nach draußen führt, jederzeit benutzbar ist. Er wollte mich begleiten, aber das Adrenalin hat mich großspurig gemacht, und ich habe sein Angebot abgelehnt. Das habe ich nun davon.
    »Halt die mal fest«, donnert es wieder, und Frettchen klammert seine Klauen an meinen Oberarm. Berggrollen nimmt die Lampe aus meinem Gesicht und leuchtet weiter meine Tasche aus.
    »Wer sind Sie denn überhaupt?«, wehre ich mich. »Sie sind doch hier das Diebesgesindel!«
    Der Griff von Frettchengesicht wird härter. Es zischt mich an.
    Mein Handy klingelt. Berggrollen nimmt es aus meiner Tasche und sieht drauf. Er klickt den Anruf weg, schaltet das Gerät aus und stopft es in die Tasche zurück.
    »Wir sind hier das Gesetz. Und wir stellen die Fragen. Haben Sie das verstanden?« Das schweizerische Berggrollen wird immer lauter und bedrohlicher. »Sie haben sich unbefugt Zugang auf ein Privatgelände verschafft. Das ist Hausfriedensbruch. Offensichtlich waren Sie auf Beutezug. Das Malzeug gehört in einen der Höfe.«
    »Was reden Sie denn da? Das ist doch völlig absurd.«
    »Sie kommen jetzt erst mal mit in unsere Hütte. Da nehmen wir Ihre Personalien auf, und morgen früh übergeben wir Sie der Polizei. Die nimmt Sie dann in Arrest.«
    »Ich bin nicht unbefugt hier! Zum einen habe ich Eintritt bezahlt –«
    Frettchengesicht schnüffelt weiter. Der Geruch, der an mir klebt wie eine Fliege an einem Tropfen alten Honig, muss ihm gefallen.
    Berggrollen donnert: »So sind Sie also hier hereingekommen! Und dann haben Sie sich versteckt, bis zugesperrt wurde. Wir haben weit nach Schließzeit. Selbst wenn ich Ihnen glauben würde, müssten Sie ein neues Tagesbillett lösen.«
    »Lassen Sie mich dann in Ruhe?«
    »Wann?«
    »Wenn ich ein neues Tagesbillett löse. Die zwanzig Franken habe ich noch.«
    »Jetzt ist keine Öffnungszeit! Oder wollen Sie mich bestechen? Sie sind unbefugt! Sie haben Malzeug gestohlen! Sie sind

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