Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane
braucht nur ja oder nein zu sagen!«
»Vor allem braucht man nichts zu bezahlen«, sagte Prosper. »Gérard hat das reichlich ausgenützt.«
»Was Neues vom Ragamuffin?« erkundigte sich Henri. »Und habt ihr was über Monton gehört! Wie mag's Madame Claire gehen?«
»Von Monton nichts Neues«, berichtete Superhirn. »Aber wenn da was wäre, hätte Biggs es sicher erwähnt.«
Tati blickte auf die Uhren in der Wand. »In Monton müßte jetzt alles schon auf den Beinen sein!«
Aber die Todesuhr mit der Ragamuffin-Fristanzeige ließ sie erschrecken.
»Immer ruhig«, beschwichtigte Superhirn. »Es bleibt genügend Zeit!«
Tati nahm sich zusammen. »Soll ich euch Kaffee bringen?« fragte sie die beiden Wachhabenden.
»Das wäre nett«, murmelte Charivari. Er saß auf einem Gleitstuhl an der bogenförmigen Befehlsplatte. »Ich kann hier nicht weg. Aber Superhirn sollte sich hinlegen. Henri löst ihn ab!«
In den folgenden Stunden jagte eine Fehlanzeige die andere. Wenn Charivari es in Abständen wagte, Funkverkehr mit der Überwachungsstation im All aufzunehmen, bekam er jedesmal etwas anderes zuhören. Das ferngelenkte, unbemannte G-2-Schiff unter dem Stillen Ozean funkte: »Bewohnte Hohlräume in der Erde geortet« widerrief zwei Stunden später, bestätigte abermals, widerrief aufs neue.
Dagegen blieb der Ragamuffin bei seiner Drohung, wie Captain Biggs berichtete.
Nur eins löste große Erleichterung aus. In Monton herrschte zweifelsfrei keine Vava-Aktivität mehr. Die Geheimaufklärung hatte der Raumstation normale Bilder und Gespräche übermittelt. Demnach prüften ein paar Männer vom Elektrizitätswerk die Kellerkabel im Schloß. Und Madame Claire war mit einem Tablett auf dem Weg vom Gärtnerhaus in die Küche der Villa gesichtet worden.
Inzwischen hatten alle – auch der Professor – ausreichend geschlafen, ohne daß der nächste Schlag erfolgte.
Da brachte der Bildkontakt mit Captain Biggs die Schreckensmeldung: »Ragamuffin und seine Vavas haben unbemannten Giganto 2 gekapert!«
Die große Explosion
Auf welche Weise die Erbeutung von G 2 durch die Vavas geschehen war, konnte Biggs nicht sagen. Ganz bestimmte Gründe aber zwangen zu der Annahme, daß sie das unbemannte Erdschiff tatsächlich gekapert hatten.
»Giganto 2 hat jeden Funkverkehr eingestellt, die Fühler eingezogen und Energieverluste ausgeglichen«, erklärte Charivari seiner entsetzten Besatzung. »Es entzieht sich der Fernlenkung. Aber diesmal sieht es nach Methode aus.«
»Hat Biggs denn Bildfunk aus dem Innern von G 2 gehabt?« fragte Henri. »Ich meine: Hat man auf der Raumstation sehen können, daß Vavas im unbemannten Schiff rumschwirrten?«
»Nein«, sagte der Professor. »Ihr habt ja Biggs Meldung gehört. Jede meiner Raketen hat unzählige, unsichtbare Überwachungsgeräte, die selbsttätig das Eindringen von Fremdkörpern an Biggs weiterfunken!«
»Und das hat geklappt?« fragte Micha.
»Es hat gerade eben noch geklappt, bevor der Gesamtfunkverkehr aussetzte«, berichtete Superhirn. Er hatte Biggs Bericht genauso angespannt verfolgt wie der Professor.
Charivari fuhr fort: »Die Überwachungsgeräte, ich nenne sie Polizei-Nasen, Polizei-Ohren und Polizei-Augen, haben Biggs das Auftreten von Fremdgerüchen, Fremdgeräuschen und Fremdkörpernmitteilen können. Danach war alles still.«
»Na, dann wissen wir ja wenigstens, wo wir den Feind zu suchen haben«, sagte Gérard rauh.
Tati starrte dauernd auf die Todesuhr in der Wand.
»Was – was machen wir nun?« stammelte Prosper ängstlich.
»Wir schleichen«, erwiderte Charivari. Er blickte auf den Lichtball, der die Erde darstellte. »Eins unktioniert wenigstens noch: Die Peilung, die den Standort von G 2 angibt!«
Ja! Der grüne Punkt unterhalb des Stillen Ozeans war noch da. Er bewegte sich kaum merklich im Kreise. Der rötliche Punkt, also der Giganto mit dem Professor und seiner Besatzung, kurvte dagegen nach wie vor tief unter dem Atlantik.
»Beobachten wir, wohin die Vavas mit dem erbeuteten Erdschiff fahren?« vergewisserte sich Henri.
Professor Charivari nickte.
»Hm«, überlegte Superhirn. »Wenn alles stimmt – das heißt, wenn Biggs Team und wir wahrhaftig keine falschen Schlüsse ziehen – dann müßte der Ragamuffin mit seinen Vavas doch auch technische Fähigkeiten haben!«
»Wir dürfen das jetzt nicht mehr ausschließen«, gab Charivari zu. »Nichts, gar nichts mehr dürfen wir für unmöglich halten!«
Der Giganto blieb auf
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