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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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ging einen Block weit, bevor er eine Droschke sah, der er winkte.
    Er legte einen kurzen Halt an dem Kaufhaus ein, wo Bunburrys Verkäuferin arbeitete. Sie war ein süßes, hübsches Ding, mit einem schönen Teint und runden Augen, die feucht wurden, als er ihr von Bunburrys Unfall erzählte, jedoch nicht vor Tränen überliefen. Sie dankte ihm für die Information, und er gab ihr etwas Geld für eine Droschke, um Bunburry zu besuchen, wenn sie mit der Arbeit fertig war.
    Als er schließlich wieder nach Illyria zurückkehrte, hatte das Abendessen bereits begonnen. Er zog seinen Mantel aus und ging in den Speisesaal, aus dem Gemurmel erklang, wenn auch leiser als sonst. Alle Augen richteten sich auf ihn, als er eintrat.
    »Professor Bunburry hatte einen Unfall«, verkündete er, »aber er ist in guter Verfassung, und die Ärzte sind sicher, dass er sich wieder ganz erholt. Doch das wird dauern. Ich werde mich nach einer passenden Vertretung für ihn umsehen und bis dahin seine Stunden übernehmen. Wenn Sie den Professor besuchen möchten, können sie das während des Mittagessens tun. Bitte, besuchen Sie ihn nicht nach Einbruch der Dunkelheit, da er Ruhe braucht. Ich bin mir sicher, dass er für all Ihre guten Wünsche sehr dankbar ist und dass er noch dankbarer sein wird, wenn Sie hart an Ihren wissenschaftlichen Projekten weiterarbeiten.« Der Duke nickte und ging zu seinem Tisch, an dem die Lehrer schweigend aßen.
    Ein Diener brachte dem Duke das Essen, doch er war nicht hungrig. Er kam sich dumm vor, wie das oft nach improvisierten Reden der Fall war. Er wusste nie, was er sagen sollte. Er war kein Anführer. Er wusste nicht genug. All diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf und verdrängten langsam die Sorge um Bunburry, als hätte er, wenn er nur besser gerüstet gewesen wäre, Bunburrys diesjährigen Unfall irgendwie verhindern können. Aber er wusste nicht genug. Er war nicht sein Vater. Sein Vater hätte das Vorkommnis sicher vereiteln können.
    Cecily konnte an diesem Abend nicht aufhören zu reden. Ernest interpretierte das als ihren Umgang mit dem Unfall – als wollte sie durch eine angenehme Unterhaltung dazu beitragen, dass jeder sich wohlfühlte. Er bewunderte sie dafür und war ihr dankbar, weil er nicht in der Stimmung war zu reden.
    »Ich muss zugeben, dass mich der Keller von Illyria schon neugierig macht«, sagte sie gerade zu Professor Curio. »Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht und bin nie dort unten gewesen.«
    »Da gibt es nicht v-v-viel zu sehen«, grummelte Curio. »Staub, Türen, D-D-D-unkelheit.«
    »Aber ich habe gehört, dass da unten noch mehr herumschleichen soll«, sagte Cecily. »Ashton hat mir von seiner Initiation zu Anfang des Schuljahrs erzählt, wie sie alle in den Keller hinuntergegangen sind, und wie unheimlich das war.«
    »Ich bin mir sicher, er hat übertrieben, um Sie zu beeindrucken«, sagte Miriam.
    »Obwohl das ein netter Gedanke ist, bezweifle ich das«, meinte Cecily. »Ashton neigt nicht zu Übertreibungen. Er hat gesagt, dass er und die anderen Schüler dort unten ein richtiges Labyrinth von Räumen entdeckt haben und dass sie das Gefühl hatten, von Dingen gestreift zu werden, die nicht zu erkennen waren, und dass sie etwas gefunden haben, das wie ein Haufen lebloser, aber noch zuckender, bösartiger Roboter aussah und dass sie sogar einen Zug entdeckt haben.«
    »Wie bitte … ?«, sagte der Duke, der nicht wirklich zugehört hatte.
    »Ich habe gesagt, dass Dinge sie gesteift haben und – «
    »Das dürften die unsichtbaren K-K-Katzen gewesen sein«, unterbrach sie Curio. »Ein Fehler meines V-V-Vorgängers, der sein Unsichtbarkeitstonikum an einer schw-schw-schwangeren Katze ausprobiert hat.«
    »Das meine ich nicht. Was war mit dem Zug?«, fragte der Duke.
    »Oh, Ashton hat gesagt, dass sie einen großen Zug entdeckt haben«, antwortete Cecily.
    »Und wohin ist er gefahren?«, fragte der Duke.
    »Oh, sie sind nicht damit gefahren. Sie haben ihn nur gesehen. Aber er muss beeindruckend gewesen sein, denke ich. Es klang zumindest beeindruckend. Ich würde ihn mir so gerne ansehen. Vielleicht sollten wir dort unten auf Erkundung gehen?«
    »Nein«, widersprach der Duke. »Da unten ist es gefährlich. Mit den ganzen vergessenen Experimenten. Dort unten lebt die dunkle Seite der Wissenschaft. Hoffen wir, dass sie auch da bleibt.«
    »Aber – «, protestierte Cecily.
    »Nein«, schnitt ihr der Duke das Wort ab. »Und jetzt Schluss damit.« Cecily

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